Zimmerpflanzen als Luftfilter und Klimaanlage 18. September 2009 Gesundheit & Heilung 3 Kommentare Indische Großstädte sind nicht unbedingt ein Paradies für Lunge und Nase. Die Luftverschmutzung ist in manchen Städten sogar so hoch, dass viele Einwohner deshalb ernsthafte gesundheitliche Probleme bekommen. So ging es auch Kamal Meattle, dem die schlechte Luft Neu Delhis gesundheitlich extrem zu schaffen machte. Er machte sich auf die Suche nach einer Möglichkeit, wenigstens die Luft in seinem Bürogebäude zu verbessern – und fand schließlich eine äußerst grüne Lösung: eine Luftreinigung durch die Kombination verschiedener Zimmerpflanzen. Zimmerpflanzen sind Raumfahrttechnik! Ausgerechnet die ansonsten eher für hochtechnische Lösungen bekannte US-Raumfahrtbehörde NASA brachte den Inder auf die Idee der pflanzlichen Klima- und Luftreinigungsanlage, die heute das Paharpur Business Center (PBC) in New Delhi mit sauberer und kühler Luft versorgt. Die „NASA Clean Air Study“ sollte untersuchen, wie die Luft in Raumstationen verbessert werden könnte – da lag es Nahe mit Pflanzen zu experimentieren, die bekanntlich das vom Menschen ausgeatmete CO2 wieder in Sauerstoff umwandeln. Die Studie kam aber zu dem erstaunlichen Ergebnis, dass eine Kombination gewöhnlicher Zimmerpflanzen nicht für einen konstant hohen Sauerstoffgehalt in der Luft sorgt, sondern auch gefährliche Giftstoffe, wie Benzol, Formaldehyd und Trichlorethylen, aus der Luft entfernt. Diese Stoffe sind mitverantwortlich für das „Sick Building Syndrome“ (Krankes-Gebäude-Syndrom), dass in ungefähr 30 % aller Bürogebäude auftritt und durch schlechte Heizung, Klimaanlagen, Luftsysteme und giftige Baumaterialien verursacht wird. Ein wirklich „grünes“ Gebäude Das Paharpur Business Center beherbergt seit nunmehr 15 Jahren neben seinen 300 Angestellten auch 1.500 Zimmerpflanzen, die auf allen Stockwerken verteilt sind. Außerdem verfügt es über ein großes Gewächshaus auf dem Dach, das als pflanzliche Klimaanlage dient. Die Außenluft wird zunächst durch einen Wassertank geleitet, um es von groben Schmutzpartikeln zu reinigen, dann durch ultraviolettes Licht, dass die meisten Bakterien abtötet und schließlich durch das Gewächshaus in welchem die Luft durch eine Kombination aus Goldfruchtpalme (Chrysalidocarpus lutescens), Bogenhanf/Schwiegermutterzunge (Sansevieria trifasciata) und Efeutute (Epipremnum Aureum) gereinigt wird. Durch den gesamten Prozess ist die Luft nicht nur sauber, sondern zudem auch soweit abgekühlt, dass das Gebäude keine Klimaanlage mehr benötigt. Die Ergebnisse sind beeindruckend: Eine Untersuchung der indischen Regierung bewies, dass sich bereits nach acht bis zehn Stunden Aufenthalt im PBC eine Verbesserung der durch Luftverschmutzung entstandenen Gesundheitsbeeinträchtigungen einstellt. Die Angestellten im PBC zeigen überdies im Vergleich zu anderen Gebäuden in Delhi 52 Prozent weniger Augenirritationen, 34 Prozent erfuhren eine Linderung ihrer Atembeschwerden, sie bekommen 24 Prozent weniger Kopfschmerzen und es treten neun Prozent weniger Fälle von Asthma auf. Zusätzlich konnte noch nachgewiesen werden, dass sich die Produktivität der Menschen durch die Pflanzenluft um 20 Prozent steigert. Die Erhöhung des Sauerstoffspiegels im Blut führt nach Meinung der Angestellten auch dazu, dass sie sich selbst nach einem langen Arbeitstag noch frisch und stressfrei fühlen. Doch nicht nur gesundheitlich hat die grüne Klimaanlage enorme Vorteile: Auch der Energieverbrauch des Hauses sank um 15 Prozent – und damit auch die Kosten. Das „Luftfilter-Trio“ Das System kann jede/r auch zu Hause leicht anwenden: Die Goldfruchtpalme nimmt Kohlendioxid auf und gibt Sauerstoff ab. Etwa 4-6 pro Person in den Wohnräumen Der Bogenhanf (Sansevieria trifasciata- auch Schwiegermutterzunge genannt), wandelt ebenfalls Kohlendioxid in Atemluft um, allerdings nur bei Nacht und eignet sich deshalb bestens für das Schlafzimmer, wo man ansonsten eher keine Pflanzen haben sollte. Etwa 6 pro Peron im Schlafzimmer Die Efeutute (Epipremnum Aureum) filtert giftige Stoffe wie zum Beispiel Formaldehyd aus der Luft. Je nach Belastung und Belieben Hier gibt es eine Liste mit Pflanzen, die Giftstoffe aus der Luft entfernen. Bilder Goldfruchtpalme: KENPEI / Wikimedia Bogenhanf: Mnemo / Wikimedia Efeutute: Pulic Domain / Wikimedia 3 Responses Uwe 11. August 2013 Die Idee von Pollusan ist gut, jedoch extrem teuer. Nimmt man Pflanzkörbe für Wasserpflanzen kosten die nur ein fünfzigstel davon und haben den gleichen Effekt – mal von Design abgesehen. Antworten Helge Knickmeier 8. Juni 2015 Das dachte ich mir damals auch... Tatsächlich ist der Gedanke der Wurzelraumbelüftung genau auf dem „Wasserpflanzen-Pott“ fundiert. Nur leider gab es keine Abdeckung für die Wurzeln und auch keine Langzeitbewässerung… Daher ein völlig neuartiges Konzept, das leider nun auch aus vielen verschiedenen Einzelteilen besteht (daher auch teurer) um die Bewässerung über einen erträglichen Zeitraum von 14 Tagen zu gewährleisten und der Wurzelabdeckung, die nun mal Notwendig ist, um es der Pflanze Gut gehen zu lassen. Ein Wasserstandsanzeiger komplettiert das System. Die Belüftung der Wurzeln hat auch einen angenehmen Nebeneffekt: Die Wurzeln hören auf zu wachsen, sobald diese „Frische Luft“ schnuppern und verzweigen sich umso mehr. In herkömmlichen Pötten bilden sich Ringwurzeln, nicht so in meinem „Pott“, hier werden die Wurzeln durch den Luftkontakt „beschnitten“ und verzweigen sich, was ein verstärktes Wurzelwachstum und mehr Biomasser zur Folge hat. Eine sehr gesunde und seit 10 Jahren im ersten Prototypen eingepflanzte Spathy erfreut mich jeden Tag im Büro und hält mich frei von Schadstoffen 🙂 Antworten Helge 16. Juli 2013 Unter der Beachtung der Ergebnisse aus der von Prof. Wolverton erstellten Forschung der NASA wurde ein Pflanzentopfsystem entwickelt, welches die Belüftung des Wurzelwerkes ermöglicht. Diese unter www.pollusan.com im Internet zu findende Topfsystem macht sich den Kamineffekt zu nutze um ohne technische Hilfe wie z.b. Ventilatoren die Raumluft von Umweltgiften zu reinigen und Gerüche zu vernichten. Die Gifte werden durch die Pflanzenwurzel aufgenommen und von der Pflanze mittels Mikroorganismen die sich im Erdreich befinden verstoffwechselt, d.h. in Nahrung die der Pflanze zugänglich ist umgewandelt. siehe www.pollusan.com Antworten Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.
Uwe 11. August 2013 Die Idee von Pollusan ist gut, jedoch extrem teuer. Nimmt man Pflanzkörbe für Wasserpflanzen kosten die nur ein fünfzigstel davon und haben den gleichen Effekt – mal von Design abgesehen. Antworten
Helge Knickmeier 8. Juni 2015 Das dachte ich mir damals auch... Tatsächlich ist der Gedanke der Wurzelraumbelüftung genau auf dem „Wasserpflanzen-Pott“ fundiert. Nur leider gab es keine Abdeckung für die Wurzeln und auch keine Langzeitbewässerung… Daher ein völlig neuartiges Konzept, das leider nun auch aus vielen verschiedenen Einzelteilen besteht (daher auch teurer) um die Bewässerung über einen erträglichen Zeitraum von 14 Tagen zu gewährleisten und der Wurzelabdeckung, die nun mal Notwendig ist, um es der Pflanze Gut gehen zu lassen. Ein Wasserstandsanzeiger komplettiert das System. Die Belüftung der Wurzeln hat auch einen angenehmen Nebeneffekt: Die Wurzeln hören auf zu wachsen, sobald diese „Frische Luft“ schnuppern und verzweigen sich umso mehr. In herkömmlichen Pötten bilden sich Ringwurzeln, nicht so in meinem „Pott“, hier werden die Wurzeln durch den Luftkontakt „beschnitten“ und verzweigen sich, was ein verstärktes Wurzelwachstum und mehr Biomasser zur Folge hat. Eine sehr gesunde und seit 10 Jahren im ersten Prototypen eingepflanzte Spathy erfreut mich jeden Tag im Büro und hält mich frei von Schadstoffen 🙂 Antworten
Helge 16. Juli 2013 Unter der Beachtung der Ergebnisse aus der von Prof. Wolverton erstellten Forschung der NASA wurde ein Pflanzentopfsystem entwickelt, welches die Belüftung des Wurzelwerkes ermöglicht. Diese unter www.pollusan.com im Internet zu findende Topfsystem macht sich den Kamineffekt zu nutze um ohne technische Hilfe wie z.b. Ventilatoren die Raumluft von Umweltgiften zu reinigen und Gerüche zu vernichten. Die Gifte werden durch die Pflanzenwurzel aufgenommen und von der Pflanze mittels Mikroorganismen die sich im Erdreich befinden verstoffwechselt, d.h. in Nahrung die der Pflanze zugänglich ist umgewandelt. siehe www.pollusan.com Antworten