Wie Räucherstoffe unsere Persönlichkeitsentwicklung unterstützen…

von Anna Purath

Viele kennen das Räuchern von den Raunächten oder von schamanischen Sitzungen. Man reinigt damit Räume oder taucht diese in eine wohlige Atmosphäre. Aber das ist längst nicht alles: Räucherstoffe sind wahre Meister des Lebens und können uns in jeder Situation beim persönlichen Wachstum helfen. Persönlichkeitsentwicklung – das ist eigentlich natürlicher Bestandteil einer guten Erziehung. Jedes Kind sollte von den Eltern ermutigt werden, zu seinem vollen Potenzial heranzuwachsen und es dann zu leben. Das war bei mir leider nicht so: autistisch, Einzelkind, enormer Leistungsdruck, emotionale Unterdrückung…

In der Schule wurde ich gemobbt und hatte mit dreizehn Jahren das erste Mal Suizidgedanken. Auch später begegneten mir kaum gute Lehrer oder Berater. Ich wurde schwer krank und war gezwungen, mich allein auf den Weg zu machen, mich quasi selbst zu „erziehen“. Meine Ängste und Defizite waren dabei meine Wegweiser. Vor etwa zwölf Jahren kam ich zum ersten Mal mit dem Räucherstoff in Berührung. Ein Bekannter, der ein Channel-Medium ist, räucherte bei mir zu Hause und ließ mir einiges von dem Material da – sowie die Adresse eines Räucherfachhandels. Da begann meine Reise zu und mit den Pflanzen. Ich wurde selbst Heilerin und Medium und begann nach wenigen Jahren, die Auren der Räucherstoffe zu sehen. Da begriff ich: Der Räucherstoff ist mehr als nur ein wenig belebtes Grün, welches die eine oder andere nützliche Substanz liefert. Sie sind Götter, voller Weisheit und Verständnis für uns Menschen, mit Botschaften über das Leben und unsere Entwicklung – sowohl individuell als auch kollektiv.

Die Fesseln sprengen – Der Wacholder

Persönlichkeitsentwicklung – wohl jeder braucht sie. Wer von uns hatte schon das ideale Elternpaar, das einem alles Wichtige vermittelt hätte? Selten hat jemand solches Glück. Die meisten von uns lernen nicht nur Gutes und Hilfreiches von ihren Eltern oder Lehrern, sondern auch jede Menge einschränkende Muster. Das gilt es zunächst zu erkennen: dass wir nicht frei sind. Und dann gilt es, die Fesseln zu sprengen. Da sind wir schon mitten im Thema der ersten Räucherpflanze, die ich hier gern vorstellen möchte: des Wacholders. Genauer gesagt: der Wacholderbeeren. Der Wacholder ist eine der ältesten Schamanenpflanzen der Nordhalbkugel und eine der ehrwürdigsten Pflanzen überhaupt. Er wirkt auf allen Ebenen und in jedes Lebensthema hinein. Aber bleiben wir bei den Wacholderbeeren: Mit der richtigen Intention geräuchert, helfen sie uns bei der Befreiung aus dem mentalen Gefängnis unserer Prägungen. Wir erhalten plötzlich die Kraft, uns loszureißen und vor den Erwartungen der Familie davonzurennen – in eine Zukunft, die zwar ungewiss sein mag, aber Freiheit verspricht! Diese Vorstellung kann Angst machen. Ja, Freiheit macht Angst. Die Räucherstoffe Wacholderbeeren umhüllen uns schützend mit ihrem süßlichen Duft und vermitteln uns die Zuversicht, dass alles gut wird. Mit ihrer Hilfe sprengen sich die Fesseln fast von selbst. Wir müssen nichts tun, außer Zeuge sein unserer eigenen „Geburt“ in die Freiheit hinein. Und man kann viel davon räuchern, ohne Nebenwirkungen befürchten zu müssen.

Sei du selbst – Der Fenchel

„Was denken die anderen über mich?“ Wer hat sich diese Frage nicht schon einmal gestellt und dabei ängstlich hinter irgendeiner notdürftigen Fassade Schutz gesucht? Ich kenne diese Frage zur Genüge – sie war für mich eine Art „zweites Ich“. Schrecklich! Dabei gibt es nichts Schöneres, als man selbst zu sein! Wenn man es aber nicht gelernt hat, dann macht einem das eigene Spiegelbild Angst. Einfach mal sagen, was man denkt. Einfach drauflos machen, ohne sich um die Urteile der anderen zu kümmern. Wem das schwer fällt, dem sei der Fenchel ans Herz gelegt. Fenchelsamen müssen leicht angemörsert werden, bevor man sie räuchert. Auch sie bieten dem Hilfesuchenden Schutz, wenn er zum ersten Mal die eigenen Grenzen überwindet. Wenn sich nach einer Fenchelräucherung eine geeignete Lernsituation bietet, sollte man sie auch nutzen. Rein ins Geschehen! Es ist wie Magie: Plötzlich traut man sich, anderen Menschen Dinge ins Gesicht zu sagen, die man früher nie über die Lippen bekommen hätte. Der Fenchel macht’s möglich! Man wird selbstbewusster und kümmert sich immer weniger um die Gedanken anderer – es sind ja ihre Gedanken.

Selbstbewusstsein – Der Rhododendron

Nichts hindert uns so sehr daran, den Weg unseres Lebens zu gehen wie ein schwaches Selbstbewusstsein. Während der Fenchel uns eine gewisse Abgrenzung gegenüber anderen ermöglicht, helfen die Räucherstoffe Rhododendron uns dabei, uns zu zeigen. Auf die Bühne zu treten und aus uns selbst heraus zu strahlen. Allein das Wort „Bühne“ macht manchen Menschen schon Angst. Nach vorne zu treten vor alle anderen – das ist nicht selbstverständlich. Man kann vom stolzen Rhododendron das Holz oder die Blüten räuchern, um in dieser Hinsicht an sich zu arbeiten. Hier gibt es eine kleine Nuance in der Wirkung: Das Holz hilft uns, in der entsprechenden Situation einfach das andere zu tun, das Neue, das wir uns vorher nicht getraut haben. Wir machen es dann einfach, auch wenn wir anfangs vielleicht etwas holprige Schritte dabei tun. Die Blüten wirken subtiler. Sie werfen ein Licht in die Ecken unserer Persönlichkeit, von der wir immer dachten, sie sei selbstbewusst. Man kann sich prima etwas vormachen, indem man sich einfach nie in bestimmte Situationen begibt: Zum Beispiel auf eine richtige Bühne zu treten und vor Publikum zu sprechen.

Den Mund aufkriegen – Der Anis

Sprechen – das ist auch so eine Hürde, an der viele Menschen in ihrem Leben scheitern. Sie kriegen in vielen Situationen einfach den Mund nicht auf und schweigen dann lieber – egal wie schlecht es ihnen dabei geht. Dabei ist Sprechen gar nicht so schwer. Die Räucherstoffe Anis, ein Verwandter des Fenchels, gehört in die Familie der Doldenblütler. Das sind sehr mächtige Schutzund Zauberpflanzen, die dem Menschen wohlgeneigt sind. Auch beliebte Küchenkräuter wie Dill, Petersilie oder Koriander gehören dazu. Ist der „Frosch im Hals“ das Problem, kann eine Anisräucherung das Hals-Chakra – unser Kommunikationszentrum – befreien. Dann fließt dort endlich wieder Energie und man hört sich plötzlich in Situationen reden, in denen man sich selbst oftmals gar nicht wahrgenommen hat vor lauter Angst. Ja, Räucherstoffe können ein wenig zaubern. Deshalb sind sie so gute Lehrer: Man macht plötzlich einen Schritt nach vorn und merkt erst hinterher, dass man erfolgreich war.

Klarheit des Geistes – Eukalyptus und Jasmin

Wenn man nun gelernt hat, munter drauflos zu plappern, sich nicht mehr um die Meinung der anderen schert, sich mutig zeigt, wie man ist, wäre es gut, seine nun frei fließenden Gedanken ein wenig zu sortieren. Hier kommt der Eukalyptus ins Spiel: Man kann seine Blätter ebenso wie die Früchte räuchern. Eukalyptus als Räucherstoffe hat eine sehr besänftigende, warme Note. Er bringt unseren regen Gedankenfluss zur Ruhe, so dass wir leichter überblicken können, was uns gerade durch den Kopf geht. Schließlich ist es nicht nur wichtig, dass wir reden, sondern auch was. Eine gute Ergänzung bildet hier der Jasmin, dessen Blüten allerdings beim Verräuchern nur wenig duften. Gerade, wenn es darum geht, anerzogene Muster zu erkennen und zu durchbrechen, ist Jasmin eine wundervolle Hilfe. Man kann zusätzlich Jasminöl auf die Stirn auftragen. Das hilft enorm beim Verständnis seiner selbst. Das Gehirn plappert unaufhörlich irgendwelche Kommentare über alles, was wir tun oder tun wollen. Jasmin macht deutlich, wessen Stimmen das sind, und hilft, die unbrauchbaren davon über Bord zu werfen.

Sich durchsetzen – Die Gelbholzsaat

Manchmal reicht es nicht, einfach nur authentisch zu sein. Manchmal muss man kämpfen, für sich oder eine Sache einstehen. Ich bin so vielen Menschen begegnet, die lieber nachgeben und abwinken, anstatt sich wirklich für ihr Ziel ins Zeug zu legen. Abwinken geht schneller und ist bequemer. Aber macht es auf Dauer auch glücklich? Wer immer nur den Weg des geringsten Widerstandes geht, lernt sich selbst und seine Möglichkeiten nie wirklich kennen. Man muss auch mal ungemütlich werden können, mehrmals an eine Tür klopfen und notfalls sogar mit der Faust auf den Tisch hauen. Wer das nicht kann, versteckt sich oftmals lediglich hinter einem vorgeschobenen Pazifismus. Dabei hat er in Wahrheit ein unterentwickeltes Solarplexus-Chakra. Die im Mörser leicht angestoßenen Gelbholzsamen (auch bekannt als Szechuanpeffer), entfachen das Feuer in unserer Mitte und lehren, dass Kämpfen sogar Spaß machen kann. Schließlich ist das Leben ein Spiel – der Ball rollt nicht von alleine ins Tor!

Schluss mit Perfektionismus – die Kirschbaumrinde

Apropos Ball: Es gibt Menschen, die fangen nie an zu spielen. Immer ist ihnen irgendetwas an sich selbst oder an ihrer Situation nicht perfekt genug. Sie haben Angst vor den Konsequenzen, die ein Schritt haben könnte. Aber das ist der größte Fehler, den man machen kann: keine Fehler machen zu wollen. Wie kann ein Kind laufen lernen, wenn es nicht immer wieder hinfällt und aufsteht? Natürlich hat jeder Schritt, den wir machen, Konsequenzen. Nur so lernen wir. Ich selbst war von Hause aus extrem perfektionistisch – geradezu krankhaft. Es hing zum Teil mit meiner autistischen Wahrnehmung zusammen, dass ich E-Mails fünfmal las, bis wirklich jedes Komma stimmte, bevor ich sie dann endlich abschickte – immer noch mit dem Gefühl, ich hätte sie vielleicht noch ein sechstes Mal Korrektur lesen sollen. Aber nichts ist dazu verdammt, so zu bleiben, wie es ist: Auch Autisten können lernen, Dinge anders zu machen als bisher. Seit ich immer wieder die Räucherstoffe Kirschbaumrinde geräuchert habe, ist mein Perfektionismus dahingeschmolzen wie ein Schneemann im Frühling.

Ich lese meine Mails jetzt nur noch dreimal! Aber Spaß beiseite: Es ist für mich eine Art Sport geworden, stolz auf meine Fehler zu sein. Vielleicht nicht so sehr auf die Fehler selbst, aber auf meine neu gewonnene Fähigkeit, Fehler stehen zu lassen und sogar liebevoll zu umarmen. Handeln ist immer besser als nicht handeln – das sagt Krishna in der Bhagavadgita. Die Kirschbaumrinde mit ihrem verführerisch süßen Duft zieht die Herzenergie zusammen, so dass wir sie gebündelt auf ein Ziel richten können. Von Herzen handeln, einfach machen, ohne Angst vor Fehlern! So lautet ihr Motto. Fehler können so rührend sein. Wenn kleine Kinder Fehler machen, finden wir das putzig. Warum behandeln wir uns selbst so streng? Wir alle sind Kinder!

Empfangen wie ein Kind – Die Birke

„Wer das Himmelreich nicht empfängt wie ein Kind, der geht leer aus“. So lautet ein Zitat Jesu aus dem Neuen Testament. Empfänglich zu sein für das Schöne, das Himmlische, die Wunder des Lebens – das ist Thema der Birke. Sie war der heiligste Baum der Kelten und galt als Bindeglied zwischen Himmel und Erde. Ihre weiße Rinde hat etwas Überirdisches. Auf ihr wurden die ersten Veden, die ältesten Schriften der Menschheit, niedergeschrieben. Sie steht für das reine Empfangen ohne Erwartungen oder Hintergedanken. Für Offenheit, die durch keinerlei Ängste oder Widerstände verstellt ist. Die Räucherstoffe Birke lässt uns wieder Kind sein und verbindet uns mit unserer naturgegebenen Kreativität. Jeder Mensch kann ein spirituelles Medium sein, sofern er sein Kronen-Chakra öffnet und sich befreit von allen einschränkenden Gedankenmustern. Als Kinder sehen wir noch Elfen und Kobolde. Wir erschaffen uns unsere eigene Welt durch unsere Fantasie. Später verlieren die meisten Menschen diese Fähigkeit zur Imagination. Mit der Birke können wir sie wiedererlangen. Man räuchert hierzu die Rinde oder Zweige. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Räuchern und Experimentieren. Noch ein Tipp: Eine klare Formulierung deiner Intention, ein Gebet oder eine Meditation verstärken die Wirkung der Räucherstoffe um ein Vielfaches

Veranstaltung: Der Online-Kurs „Die Pflanze als Coach“ ist ein einzigartiges Konzept aus Persönlichkeitsentwicklung und Räucherpraxis. Die Programmgestaltung ist interaktiv.

Termine 2020: Sa, 24. Oktober, 15-19 Uhr: Solarplexuschakra Sa, 14. November, 15-19 Uhr: Herzchakra Sa, 12. Dezember, 15-19 Uhr: Halschakra

Weitere Termine folgen im Januar und Februar. Die Themen „Wurzelchakra“ und „Sakralchakra“ sind als Videoaufzeichnung verfügbar. Der Einstieg ist jederzeit möglich. Kosten pro Einheit: 59 € oder 299 € für alle 7 Teile. Zusätzlich kann jede/r Teilnehmer/in ein Räucherset pro Chakra erwerben mit jeweils 9 verschiedenen einheimischen und exotischen Räucherstoffen. Kosten 25 € pro Set.

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