Der dänische Familientherapeut Jesper Juul meint, wir sollten uns von der Idee der Erziehung ganz verabschieden und stattdessen mit unseren Kindern endlich wirklich in Beziehung treten.

Das Erziehen endlich sein lassen

Erziehen – da steckt das ziehen schon mit drin, und die Anstrengung auch. Und dann noch wie? Eltern sein ist nicht leicht dieser Tage, Erziehungswissenschaftler und -berater könnten sich in ihren Ratschlägen kaum grundlegender widersprechen. Eltern sind einer Fülle von verschiedenen Erziehungskonzepten ausgesetzt, die jeweils suggerieren, das jeweils andere sei für das Kind ganz schrecklich falsch. Das Geschäft mit Erziehungsratgebern boomt und im Fernsehen sehen sich Millionen von verunsicherten Eltern Sendungen wie „Die Super-Nanny“ an – man ahnt die Ausmaße der Verwirrung. Da sehnen sich wohl manche in vergangene Zeiten zurück, als „man“ noch wusste, wie man Kinder erzieht. Woran sich orientieren? Die Angst vieler Eltern, etwas „falsch zu machen“, dem Kind womöglich schweren psychischen Schaden zuzufügen, wird umso größer, je weniger Konsens es darüber gibt, was falsch und richtig ist.

Inmitten dieses Chaos, stolpert man beinahe über die Stimme von Jesper Juul. Der nämlich meint, wir sollten das Erziehen doch einfach ganz sein lassen. Und er meint das nicht im Sinne von „einfach machen lassen (laissez-faire)“, sondern in dem Sinn, dass die Idee des Erziehens an sich eine irreführende ist.

In Beziehung sein

Erziehung, das bedeutet nämlich in den meisten Fällen eigentlich Abrichtung. Bestrafung ist zwar heute nicht mehr ganz so in, Belohnung „die postmoderne Version der Bestrafung“ (Juul), ist es aber noch. Die ganze Logik orientiert sich immer noch an Pawlow, der Hunden mit Hundekeksen das Sabbern auf Befehl beibrachte.

Die Beziehung von Eltern zum Kind sei in vielen Fällen eine Subjekt-Objekt Beziehung, kritisiert Juul. Das Kind solle letztlich nach den Vorstellungen der Eltern „funktionieren“. Erziehung sei meistens damit befasst, abweichendes Verhalten durch Bestrafung und Belohnung zu korrigieren und Kinder so zur Kooperation mit den Vorstellungen der Eltern zu bewegen. Noch immer glauben viele Eltern, Erziehung sei ein Machtkampf, bei dem es die Oberhand zu behalten gilt, sont entstünde ein Tyrann. Was für fatale Auswirkungen eine solche Einstellung auf eine zwischenmenschliche Beziehung haben muss, liegt eigentlich auf der Hand.

„Stellen Sie sich mal vor, eine Frau würde ihrem Mann jedes Mal eine Belohnung geben, wenn er etwas richtig macht. Das ist doch keine Nähe-Beziehung“, veranschaulicht Juul, den Umgang vieler Eltern mit ihren Kindern. Sein Vorschlag ist einfach und schwierig zugleich: Kinder als gleichwürdig zu akzeptieren und mit ihnen in Beziehung treten, wie mit einem Partner oder Freund.

„Eine Übung, die ich gerne mit Eltern mache, ist folgende: Ich bitte sie, sich vorzustellen, dass sie den Konflikt, den sie mit ihrem siebenjährigen Sohn haben, nicht mit ihm, sondern mit ihrem erwachsenen Freund haben. Dann frage ich sie, was sie sagen würden. Genauso wie sie sich auf diesen anderen Erwachsenen einlassen, genauso müssten sie sich auf ihr Kind einlassen.
Ich habe es schon oft erlebt, dass Eltern in einer solchen Situation plötzlich anfangen zu weinen, weil sie es so sehr bedauern, nie an diese Möglichkeit gedacht zu haben – die Möglichkeit im wahrsten Sinne des Wortes „freundlich“ zu ihrem Kind zu sein. Sie haben dauernd nur eins im Kopf: Sie müssen ihr Kind ‚er-ziehen‘ und vergessen dabei, sich zu ‚be-ziehen‘!“, erklärt Juul das Grundmisverständnis vieler Eltern.

Von Erziehung zu Beziehung also.

Lernen durch Imitation

Juuls Erziehungsmethode ist also gar keine. Es geht einfach nur um soziale Kompetenz und gewaltfreie Kommunikation. Er geht davon aus, dass das Kind von Geburt an sozial und emotional ebenso kompetent ist, wie ein Erwachsener, jedoch über keinerlei Erfahrung verfügt, so dass sich diese Kompetenz immer entsprechend der kindlichen Reife äußert. Sie muss ihm aber nicht erst durch Erziehung, d.h. durch die Eltern oder Institutionen, beigebracht werden. Das Kind ist schon Mensch, es muss nicht irgendwie gemacht werden, muss nicht lernen zu gehorchen, es muss nicht erzogen werden. Es reicht, mit dem Kind in Beziehung zu sein. Das bedeutet auch ein ehrliches Interesse der Eltern, herauszufinden, wer das Kind ist, statt sich damit zu befassen, wie man es zu irgendetwas erziehen kann.

Kinder lernen ihr Verhalten sowieso nicht durch Erziehung, betont Juul, Kinder lernen durch Imitation. Sie lernen also vor allem die zwischenmenschliche Komponente einer Situation, nicht unbedingt das, was sprachlich gesagt wird. Eltern sind so vor allem eines: Vorbilder.

Kinder lernen das, was ihnen vorgelebt wird, sie müssen beobachten und experimentieren dürfen, dann fügen sie sich ganz von selbst durch Nachahmung in Familie ein. Kinder haben von Natur aus ein Interesse zu lernen und zu kooperieren, sie möchten dazugehören, sie möchten Teil der Kultur und Gruppe werden, die sie umgibt. Das Kind hat ein Interesse, sich einzufügen und imitiert daher seine Umwelt. Dazu braucht es Raum zu versuchen und auszuprobieren. Ein ständiger Strom von Ermahnungen und Erklärungen bewirkt nur, dass das Kind sich dumm oder falsch fühlt, selbst wenn der Umgangston freundlich und verständnisvoll ist. Die Botschaft selbst wohlmeinender Erziehung ist meist: „Du bist nicht gut genug“.

Die Eltern haben eine Führungsrolle und sollen dem Kind ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit geben, es beschützen und empathisch begleiten – all das ist nicht unbedingt erziehen, sondern vielmehr helfen.

Gleichwürdigkeit, Integrität, Authentizität und Eigenverantwortung

Es sind vor allem vier Prinzipien, die nach Juul eine Eltern-Kind-Beziehung gelingen lassen: Gleichwürdigkeit, Integrität, Authentizität und Eigenverantwortung.

Gleichwürdigkeit bedeutet weder Ebenbürtigkeit noch Gleichheit. Ganz offensichtlich haben die Eltern mehr Wissen, Kraft und Macht als das Kind, es wäre dumm, dies zu leugnen. Aber die Gefühle, die Gedanken, Bedürfnisse und Interessen des Kindes können trotzdem als gleichwürdig geachtet werden – das Kind kann mit seiner Welt ernstgenommen werden. Das heißt nicht, dass dem Kind alle Wünsche erfüllt werden, aber zumindest wird es mit diesen Wünschen angehört und respektiert, auch wenn ihnen nicht immer entsprochen werden kann.

Integrität bedeutet in der Familie, dass Eltern lernen, ihre eigenen Grenzen zu äußern, statt Grenzen für ihre Kinder zu finden. Die eigenen Grenzen zu spüren und auf bedeutungsvolle Weise zu kommunizieren, zu einem ‚Nein‘ zu stehen, ohne dabei sich dabei in eine Machtposition über das Kind zu erheben – das sind nach Juul die Lernaufgaben für die Eltern. Besonders für solche, die das Kind immer glücklich haben wollen. Grenzen sollten niemals aus Konventionen ergeben, es sollten persönliche Grenzen sein. Ein Kind lernt, Grenzen zu achten, wenn seine Grenzen auch geachtet werden.

Authentisch man selbst zu sein, ist auch eine große Erleichterung: Wir brauchen nicht mehr in einer Elternrolle leben, immer nett und freundlich sein, Mama oder Papa spielen. Im Gegenteil: Sich authentisch zu verhalten, ist für Juul einer der Schlüssel. Es reicht, wenn wir so sind, wie wir sind, damit haben wir schon genug zu tun. Der Fokus liegt immer darauf, dass alle in der Familie sagen können, was sie fühlen und damit ernstgenommen werden. Das bedeutet auch, dass Eltern Fehler machen und Schwäche zeigen dürfen. Dass sie weinen, schreien und verzweifelt sein können. Nur sollte niemand den anderen je verletzen oder kränken.

Eigenverantwortung ist die Verantwortung für unser eigenes Verhalten, unsere Gefühle, unsere Reaktionen, unsere Werte. Verantwortung zu übernehmen heißt auch, Fehler einzugestehen, sich zu entschuldigen. Eltern so betont Juul sind zudem in jeder Situation verantwortlich für die Qualität der Beziehung. Kinder sind schlicht nicht in der Lage, diese Verantwortung zu übernehmen. Sehr wohl wissen Kinder aber, wann sie satt sind und wann sie hunger haben. In der Kommunikation sollten alle über sich sprechen, über die eigenen Gefühle. Vor allem sollte das Kind nicht definiert werden: „Ich fühle mich gerade gestresst“ fühlt sich für das Kind anders an als „Du bist unmöglich, du nervst.“

Kinder als Spiegel

Da Kinder vor allem imitieren, zeigt ein schwieriges Kind vor allem schwierige Eltern. Jedes auffällige Verhalten von Kindern und Jugendlichen, so Juul, kann man auf zwei Ursachen zurückführen: Entweder haben Erwachsene die kindliche Integrität verletzt oder die Kinder haben aus Druck überkooperiert und keine eignen Grenzen, kein Selbstwertgefühl entwickelt.

„Wir müssen Kinder heute, in völlig anderer Weise, mit einer anderen Art von Anstrengung großziehen. Wir müssen mehr nach innen schauen, in uns selbst, statt ständig auf die Kinder. Das ist sehr schwierig, weil unsere Werte, die Kinder betreffen, verkrustet sind. Kinder haben in unserer Kultur an Achtung und Respekt verloren. Auch für die Erwachsenen ist das traditionelle Erziehungsverhalten schädlich. Es hält sie in einem Rollenschema fest und verhindert eigenes Wachstum“, so Juul.

Nicht selten werden Kinder uns auch an unsere eigene Kindheit unsere eigenen Wunden erinnern. Mit ihnen können wir lernen wieder mit uns selbst in Kontakt zu kommen.

„Kinder sind am wertvollsten für ihre Eltern, wenn sie schwierig werden. Das ist nämlich der Augenblick, in dem die Eltern aufmerken sollten – Was ist es, was wir jetzt ändern müssen? – statt sich Gedanken darüber zu machen, wie sie das Kind verändern und ‚korrigieren‘, damit es nicht mehr so schwierig ist. Kinder sind keine Dinge, die wir beliebig verändern können, sie sind Menschen, mit denen wir zusammen lernen können.“

Ein weiter Weg

Juul wird wohl vor allem von solchen Menschen den schnellsten Applaus erhalten, die selbst keine Kinder haben. Manche Eltern hingegen sind skeptisch. Hat Herr Juul schonmal versucht, mit einem trotzigen dreijährigen ein gleichwürdiges Gespräch zu führen? Wie hilft das bei ‚Ich will nicht ins Bett‘ und ‚Ich will Gummibärchen‘, bei Trotz- und Heulattacken?

Juul ist selbst Vater und macht seinen Job seit 20 Jahren. Gern weißt er darauf hin, dass er keine Methode vertrete, die Kinder dazu bringe, das zu tun, was die Eltern wollen. Sondern Werkzeuge, wie sie eine gesunde Beziehung zueinander pflegen können. Auseinandersetzungen sind nicht nur vorprogrammiert, sie sind wichtig. Eltern sind die Sparringspartner des Kindes, hier lernen sie, was zwischenmenschliche Beziehungen bedeuten, hier lernen sie, wie man Konflikte und Streits auflösen kann.

„Der Weg zur Gleichwürdigkeit ist schwierig – emotional wie intellektuell.“ gibt auch Mathias Voelchert zu bedenken, der das familylab in Deutschland leitet, dass sich an den Ideen Juuls orientiert. „Es ist einfach schwer aufzuhören, im ‚Erwachsenen gegen Kind‘-Modus zu denken. Es ist schwer, eine Haltung anzunehmen, die beiden Seiten gleich dient und nicht die Bedürfnisse des einen über die des anderen stellt. Der Fokus muss darauf gerichtet werden, was zwischen den beiden abläuft. Das ist für Familien, Schulen, Betriebe ein komplett neues Terrain. Es ist nicht nur anders als bisheriges Denken, es ist vielmehr komplett neu. Es gibt nichts Geeignetes, aus der Vergangenheit, auf das wir zurückgreifen könnten.“

Dann ist es wohl zeit für was Neues.

Link zu familylab, mit vielen Interviews und Videos von Jesper Juul:

http://www.familylab.de

10 Responses

  1. Sonja von Mama notes
    Sehr schöner Text

    Der Text hat mich zum richtigen Zeitpunkt erreicht. Ich habe ihn und ein anderes
    Juul-Zitat zum Anlass genommen, einen eigenen Text zu schreiben.
    „Ferien-Lagerkoller oder das innere Kind – Mama notes on Jesper Juul“
    http://mama-notes.de/ferien-lagerkoller-oder-das-innere-kind-mama-notes-on-jesper-juul/

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  2. Joela Luding

    Ich finde diesen Text äußerst treffend und begründet geschrieben und kann aus Erfahrung und Beispielen am realen Kind nur zustimmen!
    Natürlich geht dieser Bericht nicht ins Detail und in bestimmte Probleme und deren Lösungen, doch wir lernen in der Schule auch erst 1+1. Die Grundgedanken und Grundlegenden Dinge sind treffend und wirklich qualitativ herausgearbeitet! Vielen Dank und an alle da draußen:
    Versucht es doch einfach mal, es stimmt! 🙂

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  3. Franz Josef Neffe

    Da hat mir Herr Juul noch nicht genau genug hingeschaut. Nicht in Beziehung treten zu den Kindern müssen wir sondern endlich einmal so FEIN FÜHLEN und WAHRNEHMEN lernen, dass wir die FEINE BeZIEHung zwischen uns Menschen, die ja da ist, a) nicht weiter übersehen und b) nicht auch noch eine künstlich gespielte „Beziehung“ auf die originale draufsetzen.
    So einfach haut man auch nicht von dem ab, was wir als „ErZIEHung“ jeden Tag anstellen. Bei meinen jahrzehntelangen Studien für die neue Ich-kann-Schule ist geradezu schreiend aufgefallen, dass wir immer DRUCK machen, wenn wir erZIEHEN. Wenn es damit nicht klappt, machen wir noch mehr DRUCK und dann klappt es noch schlechter. Schuld sind immer nur die anderen: weil sie nicht richtig mitgemacht haben.
    Unsere ErZIEHung ist de facto ErDRÜCKung.
    Und diese ständige Verwechselung von Gas- und Bremspedal, die von einer Katastrophe in die nächste führt, fällt gar nicht mehr auf, weil alle diesen Unsinn blind mitmachen.
    Es gibt mir doch zu denken, dass sich Herr Juul von einer „ErZIEHung“ verabschieden will, die er offenbar tatsächlich für Erziehung hält. Mit soviel Ungenauigkeit sollte man nicht ins nächste Abenteuer eilen.
    In der neuen Ich-kann-Schule benenne ich das Geschehen einfach beschreibend: Mit Druck ist es Erdrückung.
    ErZIEHUNG ist es nicht, wenn man die Kinder mit Gezerre statt Druck bewegen will. Nein, in der Ich-kann-Schule ist ErZIEHUNG die Kunst, sich etwas ein- und auffallen zu lassen, was ZIEHT. ES ZIEHT.
    Die SOG-Kräfte spielen die wichtigste Rolle des Lebens und es ist grundverkehrt, sich von ihnen abzuwenden und sie nicht sorgfältig zu beachten.
    Bei meinen Studien für die Ich-kann-Schule ist überdeutlich aufgefallen, wie sehr wir die feinen, sensiblen, genialen, entscheidenden Kräfte von Geist und Seele VERHUNGERN lassen. Allein dadurch entsteht schon eine riesige SOG-Wirkung.
    Nun speise ich als Ich-kann-Schule-Lehrer die Talente nicht einfach ab sondern ich nutze das SOG-Prinzip zu ihrem Besten und dem Besten aller.
    Ich fördere nicht die Talente, die schon entwickelt sind besonders. Ich gebe nicht den Satten zu essen sondern den HUNGERNDEN. Unsere Pädagogik ist geradezu pervers, dass sie immer Förderung mit Talenten spielt, die am wenigsten der Förderung bedürfen, und es ist besonders schäbig, dass sie die hungernden, geschwächten Talente weiter HUNGERN lässt, abwertet, als Versager etikettiert und immer weiter in den Keller „fördert“. Wie krass es bei unseren „Förderungen“ ständkg bergab geht, ist ja nicht zu übersehen. Ich weise nur auf die sog. Legasthenieförderung der letzten 33 Jahre hin. Ganze Industriezweige produzieren inzwischen für diesen Unsinn und das Ergebnis ist gingantisch: Wir schreiben längst mehr als doppelt soviele rechtschreibfehler als vor Beginn dieser offensichtlich verblödenden Maßnahmen.
    Was wir für konkrete, praktische Problemlösung brauchen – ist ein reales Verständnis für den Unterschied von DRUCK und SOG. Wenn ich heute Pädagogen frage, wissen sie auf Anhieb oft nicht einmal, was SOG ist. Dabei sollten sie als PAID-AGOGOI = Kinderführer nicht hinten Druck machen sondern mit mitreißendem Vorbild = SOG-Wirkung VORAUSgehen. Auch das machen sie völlig verkehrt. Sie tun jeden Tag das gerade Gegenteil dessen, was ein Pädagoge ist und tun solllte. Gleiches gilt für den Begriff LEHRER.
    Was wir dringend brauchen ist also nicht die Abschaffung von etwas, was keiner verstanden hat, sondern wir brauchen endlich ein REALES VERSTÄNDNIS von ErZIEHung. Tatsächliche ErZIEHung ist dasd feinste und effizienteste Problemlösungsmittel und die sensibelste Persönlichkeitswachstumshilfe, die der Pädagogik überhaupt zur Verfügung steht. Das Problem heißt nicht Erziehung soindern Dummheit und Ignoranz. Es gibt viel, sehr viel neu zu lernen. Guten Erfolg!
    Franz Josef Neffe

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  4. Melanie Meyer

    Ein wohltuender Bericht! Möge er möglichst viele Personen erreichen, die an der Schwelle des Verstehens / Begreifens / Erkennens stehen und hierin einen letzten Anstoss sehen ihr bisheriges Verhalten zu überdenken und zum Wohl des Kinders, der Familie und der (kleinen und großen) Gemeinschaft zu verändern.

    Vielen Dank und viel Erfolg auf dem Weg dorthin!

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  5. freemind

    Das, was J Juul dort beschreibt, das ist seit vielen Jahrzehnten bekannt und ich wundere mich, wie ignorant die Gesellschaft mit diesem Erkenntnissen umgeht. Ob eine V. Satir, ein Marshall Rosenberg oder wie die anderen großen Therapeuten dieses Feldes heißen mögen sagen uns eines: In wirklichen Kontakt mit dem anderen treten. Den anderen in seinem Sosein anerkennen. Und bei Kindern halt nicht permanent belehrend von oben herab kommunuzieren. Einfach mal ausprobieren….wunderbar , wenn man sieht wie das funktioniert

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  6. Heiko

    Das hört sich gut an verkauft sich aber als die Wahrheit, man sollte immer beachten, dass es verschiedene Standpunkte aus verschiedenen Philosophien gibt. Ob der Mensch von Natur aus gut ist oder erzogen werden muss, was gut ist und ob gut in der Gesellschaft überlebt wird immer im Fluss sein und die Pädagogen werden sich hier niemals einig sein.

    Die Wahrheit gibt es außerhalb der theoretischen Mathematik nicht.

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  7. Britta Kolbe

    Guter Bericht – treffend beschrieben!

    Als familylab-Seminarleiterin erlebe ich erfreulicherweise viele Eltern, die bereit sind, mit ihren Kindern gemeinsam zu wachsen und sich auf den Weg wagen: von der Erziehung zur Beziehung. Man nehme? Den Blick in den Spiegel! Nebenwirkungen? Klare Eltern und glückliche Kinder 🙂 Nur Mut!

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  8. Wolfgang Heuer

    „Es ist nicht nur anders als bisheriges Denken, es ist vielmehr komplett neu. Es gibt nichts Geeignetes, aus der Vergangenheit, auf das wir zurückgreifen könnten.“:
    „Dann ist es wohl zeit für was Neues.“:

    Es ist anders als das typische Denken der vom wahren Sein / Selbst entfremdeten großen Mehrheit der Menschen der zivilisierten Gesellschaft.

    Nur oder überwiegend – rational – denken bringt auch keine angemessene Lösung; denn rationales Denken ist niederdimensional und was das Leben braucht, was Kinder brauchen, was Entwicklung braucht, ist höherdimensional: WIRKLICH erwachsen sein, Herzdenken, sich zum Höheren Selbst entschieden bzw. sich mit ihm und seinen Qualitäten identifiziert haben und bestrebt sein, diese Qualitäten zu leben, zu sein.

    Die Vorbilder hierfür gibt es auf unserem Planeten.
    Zum Beispiel in den Berichten von Jean Liedloff von den durch sie besuchten Menschen / Stämmen in Südamerika.

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