Glücklichsein, Selbst-Verwirklichung, Licht und Liebe und Erleuchtung stehen bei vielen hoch im Kurs. Hier findet die sehnsüchtige Suche des Individuums nach sich Selbst – dem eigenen Höheren oder Göttlichen Selbst – ihren Ausdruck. Doch auch spirituell ausgerichtete Menschen lassen oft die Basis außer Acht, auf der die Selbst-Findung erst möglich ist: nämlich unsere vielfältigen Beziehungen – und besonders die familiären und partnerschaftlichen.

Sich unabhängig und frei davon zu wähnen, ist eine Illusion. Selbst wenn wir es geschafft haben, uns in eine Höhle im Himalaja zurückzuziehen, um dort Erleuchtung zu erlangen. Denn letztlich ist alles Beziehung, weil auf energetischer Ebene alles in Beziehung und Resonanz zueinander steht. Und dies gilt auch für menschliche Beziehungen und insbesondere Paar-Beziehungen. Sie sind die Grundlage, auf der wir uns entwickeln. Nur Beziehungen ermöglichen es schließlich, uns – im Spiegel des anderen – als Selbst-bewusste Individuen zu erkennen und zu erfahren. Dabei ist der Erfolg oder Misserfolg von Partnerschaften eng damit verbunden, inwieweit die Beziehungen der Partner zu ihren Eltern und Ahnen wirklich geheilt – also ausgesöhnt und in Frieden und Dankbarkeit überführt sind.

Darf ich zu euch kommen? – Na klar doch!

Schon bevor wir hier durch die Geburt in Erscheinung treten, sind wir auf der Seelen-Ebene in Beziehung getreten: Ohne dass die Mama-Seele und die Papa-Seele gänzlich JA zu unserem Antrag auf Inkarnation gesagt hätten, wären wir nie in Mamas Bauch gelandet. Diese eigentlich logische Erkenntnis anzunehmen, ist für viele eine große Herausforderung. Haben sie doch allzu viel Schreckliches, Erniedrigendes oder Zerstörerisches durch ihre Eltern erlebt.

Doch menschliche Beziehungen sind immer auch Seelen-Beziehungen, in denen wir vielfältige Funktionen füreinander haben können. Zur sichtbaren äußeren Körper-Ebene gehört komplementär unweigerlich die unsichtbare innere Seelen-Ebene. Jede Ablehnung der Eltern auf der äußeren Ebene endet deshalb in einer energetischen Verstrickung und negativen Bindung. Denn auf der inneren Ebene sind wir immer verbunden. Und das bleibt so, solange wir in unserem Körper leben und darüber hinaus.

Tragischer noch: Je größer die eigene Ablehnung des anderen, desto tiefer bleiben wir genau an die negativen Eigenschaften und Erfahrungen mit ihm innerlich gebunden, von denen wir uns durch die Ablehnung zu befreien suchten. Dies gilt nicht nur für Eltern, Familienangehörige und Beziehungspartner, sondern für alle Menschen, denen wir auf unserem Lebensweg begegnen und mit denen wir durch unsere Beziehungserfahrungen näher verbunden waren oder sind.

Spieglein, Spieglein, Spieglein in dir, wer bin ich denn in diesem Körper hier?

Beziehungen sind der große Rahmen, in dem unser Leben eingewoben ist und sich entfaltet. Fragen wir nach deren Sinn und Zweck, so enthüllen sich zwei Grundfunktionen: Sie sind zum einen Gelegenheiten, in der uns Selbst gemäßen Weise zu (re-)agieren und uns auszudrücken. Zum anderen dienen sie als Spiegel, der uns hilft, uns als Mensch in allen Facetten zu erkennen und anzunehmen. Indem wir bewusst in die Beziehungsspiegel schauen, können wir in den anderen und durch sie die unbewussten Anteile erkennen, die wir nicht sehen, für die wir erstmal blind sind.

Dieser blinde Fleck steht für alles an negativ Erfahrenem, das wir irgendwann abgespalten und aus unserem Bewusstsein verdrängt haben. Umso mehr wirkt es indirekt aus dem Verborgenen weiter. Doch im unbewussten Bereich schlummert auch unser Lebensplan und noch viel unentfaltetes Potenzial – innere Qualitäten und Fähigkeiten, die zur Entdeckung und Verwirklichung anstehen und auf ihr Coming-out warten.

Angesichts der fundamentalen Bedeutung unseres Partners für unsere Selbst-Verwirklichung ist es eine seltsame Beobachtung zu sehen, dass es kaum Paare gibt, in denen die Partner wirklich miteinander glücklich und zufrieden sind und bewusst an- und miteinander wachsen. Noch seltsamer mutet an, dass die meisten Beziehungen über die Jahre und Jahrzehnte immer schlechter zu werden scheinen – statt liebevoller, achtungsvoller und erfüllender, was man eigentlich erwarten könnte. Dazu passt die zunehmende Zahl derer, die keinen Partner mehr haben wollen – mehr als 50 Prozent sind in Großstädten schon Single-Haushalte – bzw. keinen adäquaten Partner (mehr) für sich finden.

Dafür ließen sich viele soziale, kulturelle oder geschlechtsspezifische Gründe anführen. Doch wenn wir nach den tieferen Ursachen fragen, ist den allermeisten Menschen überhaupt nicht bewusst, wozu eine Beziehung eigentlich dient und auf was sie sich als Paar bzw. Familie eingelassen haben. Betrachten wir das Ganze aus einer spirituellen Perspektive, besteht der Zweck von Beziehungen darin, „ein Feld der Zusammenhänge zu etablieren, durch das du wählen und verkünden, ausdrücken und erfüllen, erfahren und werden kannst, wer du wirklich bist“. (Neale Donald Walsch)

Aus dieser Sicht dienen unsere Beziehungen letztlich unserer Selbst-Verwirklichung, indem sie den Rahmen für die Möglichkeit einer sich alltäglich vertiefenden Selbst-Erkenntnis durch den anderen bieten. Dazu gehört die Bereitschaft anzuerkennen, dass der andere unser perfekter äußerer Spiegel ist für unsere eigenen unbewussten, inneren Anteile. Ihn haben wir energetisch zu uns gezogen und uns zu ihm ziehen lassen, um in ihm und durch ihn die Gelegenheiten zu erhalten, alle unsere Seiten – eben die verschiedensten Persönlichkeitsanteile zu offenbaren. Deswegen sind wir in einer Beziehung.

Durch ihre alltägliche Beziehung gestatten sich die Partner in einem unaufhörlichen gemeinsamen Prozess, die guten, oft verschütteten inneren Anlagen und Fähigkeiten zu entdecken und zu Qualitäten zu entwickeln; und ebenso die schädigenden Prägungen, Traumata und Verletzungen ins Bewusstsein zu bringen, aufzulösen und loszulassen. Ohne den anderen würde kaum etwas davon berührt. Und ohne die vielen Gelegenheiten, bei denen wir uns im Alltag aneinander reiben, würde auch kaum etwas von den Potenzialen entfaltet oder von den schadenden Verhaltensweisen transformiert.

Meine Partnerin, mein Partner – nur die Spitze des Eisbergs

Noch gravierender als die mangelnde Auseinandersetzung über die gemeinsamen Beziehungsziele wirkt sich das weitverbreitete mangelnde Bewusstsein darüber aus, mit wem wir es in Gestalt unseres Partners wirklich zu tun haben. Es mag in manchen Fällen wie ein Schock wirken, sich klar zu machen, dass unser Partner nur die sichtbare Spitze des Eisbergs darstellt. Denn mit ihm haben wir zugleich sein ganzes Familiensystem geheiratet – mit all dessen ungelösten Problemen!

Aus diesem Familiensystem ist er hervorgegangen wie wir aus unserem eigenen, ihm gehören wir zeitlebens und darüber hinaus an. Und ich habe noch keinen Menschen entdecken können, der nicht in der einen oder anderen Weise mit Menschen und Ahnen aus der eigenen Herkunftsfamilie verstrickt ist! Diese meist so unsichtbaren wie unbewussten Verstrickungen liefern mit die Hauptgründe für die Probleme, in denen wir uns beziehungsmäßig in Partnerschaften verheddern. Was wir oft unserem Partner als Fehlverhalten anlasten, folgt in Wahrheit tief versteckten inneren Dynamiken, die niemand zu sehen vermag, der nichts davon weiß.

Nach vier Jahrzehnten familien-systemischer Arbeit auf der ganzen Welt kann heute jedem klar sein: Ungelöste Beziehungsprobleme, Streitigkeiten, Zerwürfnisse, Ausschlüsse einzelner aus der Familie, falsches Rollenverhalten, negative Glaubenssätze, schädigende Handlungen und vor allem die Ablehnung der Verantwortung für eigene Taten und Verhaltensweisen rutschen automatisch in die nachfolgende Generation. Und erwarten dort eine Lösung, die nur durch die Betroffenen – uns erwachsene Kinder – erfolgen kann.

Kinder „erben“ tendenziell jedes psychische Problem, das ihre Eltern ignorieren. Bei genauerer Betrachtung kann diese völlig unbewusste Übernahme bestimmter ungelöster Problematiken und Emotionen schon seit einigen Generationen bestehen. Im Extremfall wiederholen wir unbewusst exakt das Leben eines Ausgeschlossenen, obwohl in uns eigentlich eine ganz andere Sehnsucht brennt und etwas anderes vorgesehen ist.

Bei aller Tragik, die übernommene Familienschicksale beinhalten können, sollten wir nicht der Versuchung erliegen, uns als deren Opfer zu sehen und zu fühlen. Denn letztlich ist es als Seele unsere eigene Wahl gewesen, genau in diese Familie zu inkarnieren und all das damit Verbundene auf uns zu nehmen. Genauer betrachtet spiegeln auch die familiären Verstrickungen unsere ureigenen Themen, die wir im Geburtshoroskop sehen, und die zu lösen sind, damit unser innerer Regenbogen erstrahlen kann.

Die Konfrontation mit unserem Schicksal und die Auseinandersetzung mit den Beziehungen, in die wir hineingestellt sind, stellen die Gelegenheiten dar, all das aufzulösen und aus unserem Sein zu entlassen, was wir nicht sind bzw. nicht mehr sein wollen. Vor allem aber dienen sie dazu, unsere inneren Perlen und Diamanten freizulegen, die uns erlauben, für die anderen und die Welt ein Geschenk zu sein – so wie wir wirklich sind und sein wollen. Je besser wir in der Lage sind, dem anderen Liebe, Wertschätzung und Dankbarkeit zu schenken, desto mehr werden wir selbst diese Qualitäten erfahren. Erst die Heilung unserer Beziehungen macht uns wirklich frei, Ich-Selbst zu sein.

Das halte ich nicht aus, das mache ich alles ganz anders

Doch dem steht oft eine mächtige Prägung der Vergangenheit entgegen, denn Partner sind nie nur mit sich allein. Das Hauptproblem, an dem viele Partnerschaften schließlich scheitern, wenn sie nichts für seine Lösung tun, sind die ungelösten Elternbeziehungen der jeweiligen Partner. Dies haben wir immer wieder in Gruppen-Aufstellungen wie im Einzel-Setting in der Heilpraxis erfahren. Eines der häufigsten Phänomene ist die unbewusste Übertragung des eigenen negativen, inneren Eltern-Bildes auf den Partner, das wir unerkannt vom gegengeschlechtlichen Elternteil in uns tragen: Der Mann sieht (und wünscht sich oder verabscheut vielleicht) in seiner Frau die Mama. Die Frau sieht (wünscht sich oder verabscheut vielleicht) in ihrem Mann den Papa.

Hat die Beziehung der Eltern – über viele Jahre hinweg unser lebendiges Vorbild – nicht gut funktioniert, ist unser erster Impuls, es ganz anders und besser machen zu wollen. Das führt jedoch in den meisten Fällen dazu, dass wir genau das wiederholen werden, was wir so schlecht ausgehalten haben. Sind wir auch als Erwachsene innerlich oder äußerlich mit Vater, Mutter oder beiden noch im Clinch, werden wir sehr ähnliche Menschen in unserem Leben anziehen. Die Wahrscheinlichkeit ist dabei sehr hoch, dass unser selbstgewählter Partner sich letztlich als lebendiger Spiegel unseres negativen inneren Vater- oder Mutterbildes entpuppt.

Die einzige Lösung besteht für jeden Beziehungspartner darin, mit seinen Eltern und seiner Herkunftsfamilie ganz in Frieden zu kommen und sie und das mit ihnen Erlebte voll und ganz zu nehmen. Für viele würde das erstmal bedeuten: viel ab- bzw. zurückzugeben von all dem, was wir als magisch denkende Kinder unbewusst versuchten, den Eltern abzunehmen und für sie zu lösen. Was uns letztlich vollkommen überforderte und nicht funktionieren konnte. Denn es ist nicht die Rolle und Funktion des Kindes, einem Erwachsenen seine Verantwortung abzunehmen und für ihn seine Probleme zu lösen.

Viele Partner, selbst wenn sie schon Jahre oder Jahrzehnte verheiratet sein mögen, sind nicht wirklich frei füreinander. Als Frau habe ich keine Chance bei meinem Mann, wenn auf meinem Platz an seiner Seite energetisch seine Mutter steht. Ebenso wenig habe ich als Mann eine Chance bei meiner Frau, wenn mein Platz an ihrer Seite energetisch von ihrem Vater okkupiert ist. Dabei ist es zweitrangig, ob wir selbst innerlich an Mama oder Papa festhalten oder ob Vater oder Mutter uns nicht loslassen wollen. Auch die Ablehnung von ihnen ist ein Festhalten und ein Sich-selbst-unfrei-Machen, was uns in den energetisch wirksamen Verstrickungen gebunden und gefangen hält.

Beziehungsmäßige Verstrickungen sind jederzeit lösbar

Die schlechte Nachricht dabei ist: Negative Bindungen und familiäre Verstrickungen haben kein automatisches Auslaufdatum. Ob ich heirate, in ein anderes Land ziehe, jeglichen Kontakt abbreche oder die Eltern sterben, ändert nichts an ihrer inneren Wirksamkeit. Sie bleiben auch über den physischen Tod der Beteiligten hinaus bestehen und finden erst eine Auflösung, wenn ein Beteiligter oder eine Betroffene sich ihnen stellt, sie aufdeckt und auf adäquate Weise (therapeutisch) löst.

Die gute Nachricht ist: Auch wenn die Beteiligten schon tot sind und viele Gelegenheiten im Leben versäumt wurden, ist eine Lösung des Ungelösten jederzeit möglich! Der Tod existiert nur in der Einbildung des menschlichen Verstandes, der nicht in der Lage ist, die unsichtbaren Ebenen der Existenz zu sehen oder zu begreifen. Bevor wir auf die Bildfläche des sichtbaren Menschen getreten sind, haben wir auf der Seelen-Ebene immer schon existiert. Und so sind auch alle, die von uns gegangen sind, als Seele weiterhin existent und jederzeit auf einer inneren Seelen-Ebene erreichbar und ansprechbar.

Wir können jederzeit mit jedem einen bewussten inneren Dialog führen, der uns ermöglicht, die Beziehungsverhältnisse in Ordnung zu bringen, den richtigen Platz im Familiengefüge zu finden und mit allen in Frieden zu kommen. Doch diese innere Ansprechbarkeit gilt nicht nur für die Toten, sondern auch für jeden, der uns umgibt und mit dem wir im Leben zu tun haben. Das bedeutet unter anderem, dass wir unseren Partner, unsere Partnerin nicht unbedingt als physisch Mitwirkende brauchen, um unsere Verstrickungen und Beziehungsprobleme mit ihm oder ihr zu lösen.

Natürlich ist es immer wünschenswert, sehr hilfreich und besser, wenn beide Partner bereit sind, sich ihren Familienhintergrund anzuschauen und parallel in Ordnung zu bringen. Das erhöht ungemein die Effizienz der Arbeit und bringt die Partner vor allem sehr viel schneller in eine neue Beziehung auf einer geheilten Beziehungsbasis. Diese besteht darin, die Eltern mit den Ahnenlinien dann positiv als Ressourcen im Rücken zu haben – wie einen Rückenwind, der uns leicht durchs Leben trägt, um dann wirklich unser eigenes Potenzial, unser Selbst verwirklichen zu können.

Selbst-Verwirklichung, Partnerschaft und Familienleben sind kein Widerspruch. Indem wir der Verantwortung für unsere jeweiligen alltäglichen Aufgaben in unserem Beziehungskontext nachkommen, bringen wir uns jedes Mal aufs Neue selbst zum Ausdruck. Alles ist eine Frage des Wie, letztlich geht es nur um die Qualität. Die misst sich daran, was wir wirklich für uns selbst und die anderen wollen, und wie wir es konkret leben.

Keine Erleuchtung ohne erlöste Mama und erlösten Papa

Doch für die Verwirklichung unseres wirklichen Wollens müssen wir frei sein. Keine Erleuchtung ohne Mama und Papa. Ohne dass die Eltern einen guten Platz in unserem Herzen gefunden haben, wird unsere Kraft nicht weit reichen. Ohne eine positive innere Verbindung zur männlichen Ahnenreihe über den Vater und zur weiblichen Ahnenreihe über die Mutter kommen wir nicht in den Genuss ihres Segens, der uns trägt. Und auch nicht in die Anbindung an ihre positiven männlichen und weiblichen Qualitäten.

Ohne die positive Anbindung an ihren Vater, werden die Männer ihre Männlichkeit eher bei ihren forschen bis dominanten Partnerinnen finden, als sie in sich selbst zu spüren und zu leben. Ohne die positive Anbindung an ihre Mütter, werden die Frauen ihre Weiblichkeit eher bei ihren verweichlichten bis passiven Partnern finden, als sie in sich selbst zu spüren und zu leben. Der innere Frieden und die Wiederherstellung der Ordnungen der Liebe in unserem Herzen durch die Auflösung unserer Verstrickungen sind unabdingbar für Beziehungsglück, Gesundheit, Erfolg im Leben oder Selbst-Verwirklichung.

Die Methode der Inneren Begegnungen leistet mir unschätzbare Dienste bei der Heilung von Beziehungen. Sie erlaubt die Lösung von Beziehungsproblemen, ohne dass betroffene Partner, Kinder, Eltern, Ahnen oder andere problematische Menschen physisch anwesend sein müssen! In meiner Rolle als therapeutischer Reiseführer begleite ich die Klienten auf der inneren Seelen-Ebene in der Begegnung und im inneren Dialog mit dem oder der anderen, mit denen es etwas zu lösen gibt.

Dieser Dialog geschieht bei vollem Bewusstsein und hat grundsätzlich das Ziel, die Beziehung zu heilen und das Trennende und negativ Bindende aus dem Weg zu räumen. Oft werden wir dadurch erst frei für die Liebe, die eigentlich zwischen den Beziehungspartnern existiert, aber durch viele Dinge überlagert war und nicht zum Zuge kommen konnte. Andererseits kann es auch darum gehen, wirklich innerlich frei von jemandem zu werden, der gar nicht mehr in unserem Leben ist – mit jemandem definitiv abschließen, ihn oder sie verlassen oder ganz loslassen zu können. Auch hier gibt es manchmal einige Arbeit zu tun, weil nicht in Frieden beendete Beziehungen mit früheren Partnern unbewusst negativ in unsere aktuellen Beziehungen hineinwirken.

Frei werden, alles neu zu wählen

Ein weiteres und mächtiges Instrument für die Beziehungsheilung ist die Freisprechung. Sie kommt zur Anwendung, wenn eine spürbare Stagnation oder unüberwindbar scheinende Abwehr wahrnehmbar ist, oder wenn Klientin oder Klient zu sehr im Opfersein gefangen sind. Sie ist ein Akt der Eigenermächtigung, der sofort spürbar die inneren energetischen Fesseln löst und den Heilungsprozess der Beziehung und das Zulassen des Guten in Fluss bringt.

Die in unserer Heilpraxis erarbeiteten Freisprechungen sind in der Lage, auf einer tiefen Ebene ganze Schichten von Widerständen und Blockierungen energetisch aufzulösen und helfen, diese loszulassen. Je heftiger dabei gegähnt wird, umso tiefgreifender vollzieht sich der Staudammbruch! Sie wirken dadurch, dass sie unsere innere Eigenmacht, Souveränität und Schöpferkraft ansprechen und helfen dabei, uns bewusst aus den unsichtbaren energetischen Bindungen herauszutrennen, die uns glauben ließen, Opfer einer Beziehung (gewesen) zu sein.

Indem wir bewusst die energetischen Bindungen durchtrennen und lösen, entlassen wir uns aus dem Gefängnis, in dem wir meinten, gefangen zu sein. Und so werden wir frei, „zu jeder Zeit alles neu zu wählen, das Bisherige vollkommen loszulassen und dein Leben wie auch deine Beziehungen und deine Kommunikation auf neue Art und Weise zu erschaffen und bewusst schöpferisch zu gestalten“ (aus einer Freisprechung des Autoren).

Was für die Energie in der Physik gilt, gilt auch für die Energie in zwischenmenschlichen Beziehungen. Energie kann nicht vernichtet, sondern nur in andere Formen und Zustände überführt werden. Ebenso verhält es sich mit den unguten Bindungen und Verstrickungen. Wir können nichts und niemanden loswerden und auch nichts ungeschehen machen. Doch wir haben alle Macht, die Qualität neu zu bestimmen und herzustellen, mit der wir in der Beziehung zu uns selbst, zu unseren Partnern und Kindern, zu den Angehörigen unserer Sippe und zu unseren Mitmenschen stehen.

Erleuchtung in den Augen des anderen

Die heutigen Generationen besitzen ein unglaubliches Privileg, das es in der Geschichte, wie wir sie kennen, noch nie gegeben hat. Wir haben als Menschheit weltweit in den letzten vier Jahrzehnten eine enorme Vielfalt an innovativen therapeutischen Methoden und guten, spirituell bewussten und mit dem Herzen arbeitenden Therapeuten und Heilern hervorgebracht. So wird jede*r – sich mit dem Herzen umschauend und dabei seiner Intuition folgend – genau den Richtigen, die Richtige und das Richtige als Weg-Begleitung finden, was sie oder er für die Heilung der Beziehungen, für Bewusstwerdung und Selbst-Verwirklichung braucht.

Wir sind alle eins unter diesem Himmelsdach. Wir atmen alle dieselbe Luft auf unserem Planeten. Und wir dienen uns alle gegenseitig mit unseren Qualitäten und Fähigkeiten und mit unserem Da-Sein füreinander. Erleuchtet werden wir im Leuchten der Augen unseres Gegenübers. In ihnen zeigt sich, ob unsere Schönheit, unser Licht und unsere Liebe ein Geschenk geworden sind. Erfahren werden wir, was wir wirklich wollen und selbst auszudrücken in der Lage sind. Was wir nicht mehr nur unbewusst reproduzieren, sondern aus der eigenen Freiheit heraus ganz bewusst täglich neu erschaffen.
Unsere Welt kennt kein schöneres Geschenk als ein frei sich verschenkendes, schöpferisches Ich Bin – und sie verdient viele davon.

Über den Autor

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Helmut Maier arbeitet als Heilpraktiker für Psychotherapie, Beziehungs- und Transformationstherapeut seit 20 Jahren in Gemeinschaftspraxis mit seiner Frau Rita Maier (Heilpraktikerin, Prozeßorientierte Homöopathie, DEEP DIVING Aufstellungen).

An der Rehwiese 16
14612 Falkensee
bei Berlin-Spandau
Tel 03322-2798522



Eine Antwort

  1. Peter D.

    Absurd – Erleuchtung hat mit Mama und Papa überhaupt nichts zu tun. Bei aller Liebe, aber man hätte auch schreiben können, keine Erleuchtung ohne Füllfederhalter und Apfel.
    Im Leben geht es um Beziehungen, aber bei der Erleuchtung geht es leider nicht um die Eltern. 😉
    Manche Leute haben zB gar keine Eltern und wuchsen im Waisenhaus auf. Und die kommen bestimmt ehr zur Erleuchtung als verhätschelte Nesthocker, in deren Leben Mama und Papa auch mit 50 noch die größte Rolle spielen und von Mama die Kleidung rausgehangen und gewaschen bekommen.
    Ja, es gibt auch ein Leben ohne Mama und Papa… 🙂

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