Wenn ich mir diese Frage stelle, kommt mir vieles in den Sinn: an meinem Mann, meiner Arbeit, Gesundheit, Fülle, Fluss, Erfolg und vor allem an Liebe, Verbindung und Miteinander. Vieles davon ist gut in meinem Leben verankert. Doch einiges fehlt, zumindest in dem Ausmaß, wie ich es gerne hätte. Eigentlich geht es mir gut, ABER …. Da habe ich schon eine Ursache am Wickel. Dieses ABER verhindert meine vollständige Dankbarkeit und fokussiert das, was fehlt. So investiere ich in Mangel. Doch wie kann das sein, wo doch angeblich mein ganzes Herz an all dem hängt? Hier stimmt was  nicht! Wer sollte mir das denn vorenthalten – mein Mann, Freunde, Gott? Das klingt absurd! Ich, ein Teil meines Geistes, scheint es so zu wollen: nicht so viel Fülle, nicht so viel Erfolg, immer noch etwas Trennung, etwas Krankheit, … Upsi – wozu das denn?

Wenn ich die Verantwortung übernehme und nach den Ursachen in meinem unbewussten Geist forsche, zeigen sich Antworten. Die erste springt mich förmlich an: weil ich mit meinen Erfahrungen und meinem Bild über die Welt Recht haben will. Schließlich habe ich hart gelernt, dass man im Leben nicht alles haben kann, dass die Welt gefährlich ist, es an der Spitze einsam ist, Erfolg nicht auf Bäumen wächst …

Als Nächstes taucht mein unbewusstes Selbstbild auf, gemäß dem ich mich klein und unbedeutend fühle, überfordert, nicht gut genug … und auch damit will ich Recht haben. Letztlich steigt Angst auf, die Angst vor Nähe, vor Erfolg, vor meiner wahren Größe. Hier finde ich Bilder, wie ich enttarnt werde, wie jemand entdeckt, wie dunkel ich (nach meinem Glauben) unter der schönen Oberfläche bin. So dunkel, da habe ich auch den strahlenden Erfolg nicht verdient und darf Größe nicht leben – denn wer weiß, was da passieren könnte. Nun weiß ich, wozu das alles in mir noch existiert: um mich zu schützen und um Recht zu haben.

Und unbewusst folge ich meiner Angst und meiner Konditionierung. Gut, dass es jetzt auf dem Tisch ist. Danke! Jetzt kann ich mit Herz und klarem Verstand prüfen: Ist es wirklich das, was ich will? Und ist es wirklich das, was Gott für mich will? Kann diese aus der Angst geborene Begrenzung meiner selbst Gottes Wille für mich sein? Nein, natürlich nicht. Wie sollte das die WAHRHEIT sein? Es ist meine Wahrheit, auf der Basis meiner Erfahrungen, meiner Wahrnehmung, doch es ist nicht die WAHRHEIT.

Nun fühle ich deutlich, woran mein Herz wirklich hängt, was ich wirklich, wirklich, wirklich will: die WAHRHEIT! Dafür bin ich hier und dafür bin ich bereit, meinen Glauben und meine bisherigen Erfahrungen in Frage zu stellen und Unrecht zu haben. Ich will neue WAHRHAFTIGE Erfahrungen machen. Gott, bitte hilf, zeig mir die WAHRHEIT – für einen neuen Beginn.

von Astrid Dehnel

Kontakt: astrid.dehnel@web.de

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Eine Antwort

  1. Tanja
    Gott ist in allem

    Liebe Astrid,

    ein sehr schöner und ansprechender Text.
    Was ist der Sinn unserer Getrenntheit von Gott und unseren „Brüdern und Schwestern“? Wir wollen die Dunkelheit erfahren und du und ich haben erkannt, dass es nun reicht. Genug Dunkel erlebt in wie vielen Leben?
    Unser Herz hängt an Gott, den wir nur über unseren Geist erfahren können.
    Ein Kurs in Wundern öffnet mir gerade die Augen, das Herz und den Geist. Vielleicht ist er auch dein Weg?

    Herzliche Grüße
    Tanja

    Antworten

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