Wir möchten auf den soeben erschienenen Roman einer Potsdamer Autorin im Grenzbereich zwischen realer Welt und Mystik hinweisen. Jil Feldmann schreibt über ihre Vision von einer anderen Welt. ‚2040‘ ist eine Art modernes Märchen, in dem die Sehnsucht nach einer stimmigeren Welt ihren Ausdruck findet.  Aus den Rückmeldungen der Lektoren: „Die Vorstellung von der Centercity lässt einen frösteln, der Weg ins Dorf scheint befreiend. Ein Weckruf für alle, die das Gefühl haben, etwas verändern zu wollen. Der Horror unserer unweigerlich heraufziehenden ´neuen Welt´ werden beschrieben und die Träume einer spirituellen Hinwendung dagegen gesetzt. Unterhaltsam, spannend und dennoch realitätsbezogen liest sich dieser kurze Roman, den man bis zur letzten Seite nicht mehr aus der Hand legt. Die Autorin spricht ein Unbehagen aus, das in vielen von uns latent steckt, weil vieles in eine ungute Richtung läuft, die unser Leben bis in die kleinsten Alltagshandlungen vergiftet und uns unselbständig und unglücklich macht. Und dass es Wege gibt, etwas zu ändern, nicht alles auf einen Schlag, aber in kleinen machbaren Schritten.“

Etwas liegt in der Luft.
Tom fühlt sich nicht so recht wohl in der Centerwelt. Durch einen Nebenjob lernt er die Machenschaften des Systems kennen und seine Ahnungen über die dortigen Abläufe werden bestätigt. Er lernt Maya kennen, die nur zum Schein im System lebt und sich bald auf den Weg macht. Eine innere Stimme und ihre Träume lenken sie und führen sie und Tom zum Dorf derjenigen, die sich dem System abgewendet haben. Ihr Verschwinden bleibt nicht unbemerkt und die Suche nach den beiden Abtrünnigen beginnt. 
Das System der Centerwelt trifft auf das so andere System der „Dörfler“. Scheinbar reale Dogmen gegen die Welt der intuitiven, natürlichen Kräfte. Eine spannende Reise nimmt ihren Lauf…

Ich bekam Zeichen und Hinweise, was ich zu tun hätte

Maya blinzelte. Sanfte Sonnenstrahlen fielen in ihr Gesicht. Tom saß neben ihr und schaute sie vorsichtig und etwas besorgt an. ‚Hej! Alles gut? Weißt Du, wo Du bist?‘ Maya sah sich um, sie lag auf einer großen, gemütlichen Liegefläche aus Holz auf einer riesigen Terrasse, die mit großen, hellen Segeln ausgestattet war und Schatten spendeten. Aus dem Haus trat die ältere Frau von zuvor mit einem Wasserkrug und ein paar Gläsern. Maya versuchte sich aufzurichten, um diese Frau besser in Augenschein nehmen zu können. Sie atmete tief, Tränen schossen in ihre Augen. ‚Oma?‘ hörte sie sich sagen.

Mittlerweile war die Frau an ihre Liege getreten und lächelte sie sanft an. ‚Ja – mein Kind. So ist es. Ich bin’s wirklich. Entschuldige, wenn ich Dir einen solchen Schrecken eingejagt habe. Aber wie schön, dass Du meinem Ruf gefolgt bist. Ich wusste, dass Du kommen würdest und habe Dir Botschaften über Träume geschickt! Aber ich konnte Dich nicht darauf vorbereiten, dass ich Dir leibhaftig begegnen werden würde. Es wäre zu riskant gewesen. Komm, setz‘ Dich auf. Hier ist etwas Wasser zur Erfrischung. Tom, helfen Sie mir bitte.‘ Tom schob Maya ein paar Kissen in den Rücken und half ihr, sich im Sitzen aufzurichten. Sie fühlte sich so schwach wie schon lange nicht mehr.

‚Oma! Es ist unglaublich. Alle dachten damals, Du wärst tot? Ich habe mir die Augen ausgeweint. Aber ich hatte immer das Gefühl, dass Du irgendwie noch da bist … weißt Du, Deine Bücher, seitdem ist alles anders …‘ ‚Ich weiß, Mayalein, ich weiß! Ruh Dich erstmal ein wenig aus. Ich berichte später. Und ich hole uns etwas zur Stärkung. Die scheinen wir jetzt alle drei zu brauchen. Ich bin so froh Dich wiederzusehen.‘ Die beiden umarmten sich inniglich. Im Hintergrund sah man Menschen arbeiten, im Gespräch oder sinnierend in den Himmel schauend. Maya schaute Tom an. ‚Es sieht aus wie im Paradies‘, sagte sie. ‚So kommt’s mir auch vor.‘ ‚Was ist denn nun geschehen?‘

Tom erklärte Maya, dass sie beim Anblick ihrer Oma in Ohnmacht gefallen sei. Man hatte sie auf eine Liege gelegt, ihr ein paar pflanzliche Tropfen gegeben und ihre Stirn gekühlt. Sie hätte heftig gefiebert und man hätte ihr deswegen kalte Umschläge um die Waden gelegt. Im Fieber hätte sie um sich geschlagen und geschwitzt. Das wäre etwa zwei Stunden so gegangen. Nun hätte sie sich offensichtlich gesund geschlafen. Derweil hatten Mayas Oma und Tom sich unterhalten. Tom grinste. ‚Das ist ja alles wie in einem Roman hier‘, sagte er zu Maya.

Maya schaute ihn aus der Tiefe ihrer Augen genau an. ‚Ist es so? Ich wusste nicht, wo dieser Ort liegt und wusste nur ungefähr, dass es ihn gibt. Der Rest hat sich irgendwie intuitiv ergeben. Ich träumte in den letzten Wochen fast täglich von meiner Oma und bekam Zeichen und Hinweise, was ich zu tun hätte. Erst hatte ich Zweifel, welchen Quatsch ich da zusammenträume, aber die Zeichen wurden klarer und die Aufforderungen deutlicher. Immer wieder las ich in den Büchern meiner Oma nach und stellte fest, dass es Parallelen gab zu dem … zu dem, was sich in meinen Träumen abspielte … !‘ 

gille-buch12040
Jil Feldmann
ISBN: 9783741207228
Preis: 14,99 Euro | 99 Seiten | 17 x 17 cm

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