Bild: © pixabay.comAckern mit Hingabe 26. Oktober 2016 Für Jana, die Mutige Was ist Ackern? Das Wort hat in unserem Sprachgebrauch oft einen negativen Beigeschmack. Gemeint ist meist ein blindes Schuften, sich Quälen, vielleicht sogar sich zugrunde Richten, ein im-Dreck-Wühlen und kein Ende Sehen. Dabei kommt ‚Ackern’ vom Wort Acker, es geht also eigentlich darum, sein Feld zu bestellen, den Boden zu bereiten für das Aussähen. Ich bereite den Boden meines Landes, ich bestelle mein Feld, ich sähe und später werde ich ernten. Wie mache ich das? Was fühle ich, während ich es tue? Wie geht es mir dabei? Welche Gedanken habe ich? Und wie fühle ich mich danach? Wie fühle ich mich am Abend des Tages, an dem ich von früh bis spät mein Feld bestellt – geackert – habe? Habe ich alles gegeben? Habe ich mich voll eingebracht? Ist mir das, was ich tue, wichtig? Ist mir der Boden, die Erde, die ich bearbeite, lieb und teuer? Bedeutet sie etwas für mich? Oder ist sie nur Mittel zum Zweck? Kämpfe ich mich durch und hoffe, dass es bald vorbei ist? Wünschte ich, ich wäre woanders? Bekomme ich überhaupt mit, was ich dabei denke und fühle? Oder laufe ich wie eine Maschine durch den Prozess und stehe am Abend einfach still wie ein Wagen, dessen Tank leer gelaufen ist? Welche Intention habe ich für das, was ich tue? Macht das, was ich tue, irgendeinen Sinn und für wen? Schadet das, was ich tue irgendjemandem? Wem nutzt es? Ich bin Hin-Gabe Ich gebe mich hin. Ich bin die Gabe, die ich gebe. Wie ich es tue, ist eine Gabe, ein Geschenk. Ich gebe es mir, und je großartiger ich tue, was ich tue, und je strahlender und bedeutsamer meine Intention, mit der ich es tue, um so mehr ist es ein Geschenk an den Boden, das Leben, alle, die damit zu tun haben und zu allererst an mich. Ist es doch nicht nur eine Gabe, die aus mir heraus gegeben wird. Zu allererst ist es eine Gabe, die in mir entsteht. Und so erfüllt sie mich noch, ehe sie überhaupt einen anderen oder etwas anderes erreicht. So ist sie ein Ausdruck meiner Ehrenhaftigkeit und dessen, wie sehr ich mich selbst schätze und liebe und wie sehr ich alle anderen und alles andere schätze und liebe. Gleichermaßen. Ohne Unterschied. Was also ist Ackern mit Hingabe? Oder anders gefragt: Wie fühlt es sich an? Erschöpft es mich? Ja, mitunter sehr. Erfüllt es mich? Ja, und wie! Möchte ich manchmal alles hinschmeißen und aufgeben? Ja, absolut! Warum mache ich trotzdem weiter? Weil ich es liebe! Weil es mir unendlich wichtig ist, was ich tue. Weil mir die, für die ich es tue, so viel bedeuten. Und dabei fühle ich mich mit eingeschlossen. Es ist Herbst. Erntezeit. Wessen Glück liegt Dir am Herzen? Erstveröffentlichung auf www.newslichter.de Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.