von Ursula Macht

Auf dem Artemishof in Flieth ist ein kleines Paradies entstanden – eines von mittlerweile mehreren in diesem wunderschönen Landstrich.

Hier nun wächst ein ganz besonderer, geschützter Ort – bewohnt von Menschen, Tieren und Pflanzen, die in achtsamer, liebevoller Weise miteinander leben. Die Menschen respektieren ihre Mitgeschöpfe und werden von ihnen ebenfalls respektiert – das ist ein gemeinsamer Lernprozess, der erstaunliche Ergebnisse zutage fördert. Selbst mit Staren kann man eine Verabredung treffen, dass sie die Kirschen erst reif werden lassen, wenn man ihnen einen Teil der Ernte schenkt. Das ist leicht, tragen doch die Bäume im Übermaß, es reicht für alle! Wir lernen, dass Mutter Natur uns den Überfluss schenkt, überwinden das Mangeldenken.

Die Prinzipien der Permakultur „Erde schützen, Menschen schützen, fair teilen“ helfen, einen neuen Zugang zur eigenen wie der uns umgebenden Natur zu finden und uns gut und reichlich mit fast allem zu versorgen, was man zum Leben braucht – und dabei in Verbundenheit und Freude zu leben, Energie auch für Anderes zu finden, zum Beispiel für Kultur und Kunst. Die Garagengalerie beherbergt noch bis August eine wunderbare Ausstellung von Sylvia und Kai Geist, bei der es um urbane Wildnisse geht. Sie korrespondiert mit der Landschafts-Wildnis, die hier im Biosphärenreservat noch hautnah zu erleben ist, geht aber auch in Resonanz zu unserer eigenen Wildnatur. Die wiederzufinden, ist für uns moderne Menschen überlebenswichtig, das zeigen uns sowohl die ungelösten Fragen der gesellschaftlichen Entwicklung, als auch die vielfältigen Zivilisationserkrankungen, die auch ein Stoppzeichen sind – „Halt! So geht es nicht weiter!“ Aber wie dann? Nur der Kontakt zu unserem eigenen Wild-wesen, unserer wilden Natur kann uns helfen, neue Antworten zu finden, die ein Leben jenseits des unnatürlichen Wachstumswahns möglich und vor allem lebenswert machen. Wie heißt es so schön: „Mit den alten Methoden können wir keine neuen Ergebnisse erreichen“.

Deshalb haben wir auch in diesem Jahr wieder Panterra, die Tochter der argentinischen Schamanin Alicia Hamm eingeladen, die vom 9. – 11. August ein Hopi-Feuer und einen Nagual-Workshop bei uns veranstalten wird (www.panterra-performance.de).

Auch ihre Mutter haben wir erneut zu uns gebeten, sie wird im Oktober (19.-20.10.) mit uns in Flieth ein Medizinrad bauen und einen Kirschbaum pflanzen, am 18.10. abends in Berlin im Aquariana einen Vortrag zur Lichtarbeit in diesem Jahr halten (www.aliciahamm.net) und in der darauf folgenden Woche in Berlin noch „Lichtsamen pflanzen“ (www.proPHYSIOnell.de).

Wieviel der Artemishof bereits geben kann, habe ich verstanden, als ich den Text einer jungen Frau las, die mir anfangs bei der Gartenarbeit half, inzwischen aber zu einer lieben Vertrauten geworden ist.

Cornelia H. schreibt:

„Ich habe Glück und bin auf dem Weg der Genesung.
Durch den Tip von einer Bekannten kam ich nach Flieth auf den Artemishof.
Es ist ein zauberhafter Ort.
Der Bauernhof an sich mit seinen zahllosen Komponenten zum Mitgestalten und dem Freiraum und die Gegend der Uckermark mit ihrer Erhabenheit und Stärke.
Immer wieder zieht es mich in das ruhige Örtchen Flieth.
Für Kost und Logis packe ich mit an und wenn ich nicht mehr kann, melde ich mich ab und laufe los. Man kann in alle Richtungen gehen.

Ich beginne für die Bäuerin und mich zu kochen. Das stößt auf Begeisterung.
Außerdem säge ich Feuerholz und widme mich meinem Hobby Acker.
Die Bäuerin und ich kommen ins Gespräch. Es gibt gemeinsame Interessen.
Wir essen Queckesüppchen und sprechen über Prägungen. Man muss sich gegenseitig auf Blockierungen aufmerksam machen, damit man sich weiterentwickeln kann. Ursula hat sich regelrecht ausgetan in der Gestaltung des Hofes. Es gibt eine urgemütliche Heuherberge. Eine filmkulissenhafte Sommerküche. … Und es gibt Kultur. Von Filzen bis Indianisches Wissen.

Bei einem Schamanenworkshop koche ich für die Seminarteilnehmer. Alle sind zufrieden und ich bin glücklich über die gemeisterte Aufgabe.
Nun plant Ursula die Gründung eines Vereins mit den Schwerpunkten Gesundheit und Bildung. Mein Geist kommt in Bewegung. Ich möchte ein ehrenamtliches Projekt auf diesem Gebiet starten. Mit dem Verein könnte meine Aktivität ein Dach bekommen.
Ich bin gespannt.“

Das bin ich auch, denn mit diesem Verein „Artemishof e.V.“ (i.G.) bekommen die Aktivitäten auf dem Hof ein gemeinsames Dach. Eine Frauen-WG wird zum Herbst hin entstehen, für die sich Interessentinnen noch bewerben können – na, erst mal einfach vorbei kommen. Wichtig ist bei allem, dass auch die menschliche Seite, die sogenannte „Chemie“ stimmt. Denn wir werden ein etwas anderes Prinzip leben, als das in vielen Gemeinschaften üblich ist. Der Hof wird von einer nachbarlichen Verbundenheit getragen werden, in der jede Einzelne zunächst für sich selbst die Verantwortung übernimmt und dann entscheidet, wie stark und an welcher Stelle sie sich für übergreifende Aufgaben engagieren kann und will. Das setzt Klarheit und Verantwortungsbewusstsein voraus, aber so schwer ist das gar nicht. Ich glaube daran, dass wir hier auch in der Zukunft ein wunderbares Zeichen für ein neues, vertrauensvolles Miteinander setzen können.

Wer immer ihr seid – fühlt euch herzlich eingeladen, unsere Gäste zu sein!

Flieth, im Juli 2013

 

 

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