Sich Selbst zu lieben bedeutet die Welt zu lieben

An dieser Stelle veröffentlichen wir ausnahmsweise  einmal Lyrik. In vielen der spirituellen Gedichte von Feuervogel, der im Hintergrund  bleiben möchte, wird von Gott gesprochen,  hier im Sinne  des großen Einen, des Nichts, des Universums.  Andere Gedichte  beschreiben die Sehnsucht nach dem Einen oder sind Gedanken über  innere Prozesse auf dem Weg. Weitere Gedichte erzählen über Gedanken, Erlebnisse und Erkenntnisse. Stille Gedichte  handeln von der Ewigkeit, wenn sie den Moment küsst,  es ganz plötzlich still wird, das Ich sich im Nichts auflöst und das große allgegenwärtige Eine sich zeigt. Schließlich gibt es noch Liebesgedichte über die Liebe zwischen zwei Menschen, Antworten auf gestellte und ungestellte Fragen,  Worte aus der Stille und erkenntnisreiche Spiele.

Die Gedichte dürfen nur mit Genehmigung des Autors weiterverwendet werden.

Ich lasse mich los

Ich lasse mich los.

Wie die Kirschblütenblätter losließen,
als sie getragen von den Frühlingswinden
sich niederlegten bei zartgrünen Linden
in endlosen Wiesen.

Und in dem Schoß
des Ewigen sich wiederfinden. 

 

Ein Tag am Meer

Die Zehen spielen im warmweichen Sand,
ein Rauschen und Plätschern und Schaum,
Silbermöven stolzieren am Strand,
der Tag ist ein goldener Traum.

Ich verliere mich in dem blaugrünen Meer,
die Ferne zieht mich mit hinein,
mein Inneres ist vollkommen und leer,
wie schön ist es einfach zu sein.

Ein Kinderlachen tanzt hoch in der Luft
und lächelt sich weit in den Raum,
die Lippen kosten den salzigen Duft,
die Augen sind glücklich vom schau’n.

Der Abendwind kühlt ganz sanft meine Haut
und den Sand in dem ich eben lag;
eine freudige Stimme ertönt in mir laut:
Ich danke dem sonnigen Tag! 

 

Zwei Falten

Wir sind zwei Falten
in dem bunten Weltenwind.

Mit Liebe wir in Zartheit halten
und fühlen, wo der Raum beginnt,

der mit Sehnsuchtsbogen in Verbundenheit
uns von unsrem Traum befreit.

Weil Traum nun wahres Leben ist,
das seine Fäden so gekonnt
in diesem großen Einen knüpft.

Die Ewigkeit wird vom Moment
so schön geküsst,
weil unser Herz dann aus dem Vollen schöpft.

 

 

 

Aufgehen

Mein Herz geht auf, warm und rot,
wie die Sommermorgensonne
in ihrem Lauf in voller Wonne
verschenkt die Glut.

Und meine Liebe blüht, sanft und weit,
wie der Sommerabendmond 
schon voll erglüht im Sternenhimmel wohnt
in alle Ewigkeit. 

 

Alles ist Meins

Alles ist meins:
mein Sommerwind im flüsternden Baum,
mein tanzendes Kind aus vergangenem Traum,
mein treuer Freund am Feuerschein,
mein wünscheweckender Edelstein.

Alles ist meins:
meine sanftgeliebte und sinnliche Frau,
mein wolkendurchzogenes Himmelsblau,
meine Augen in deinen sich endlos versinken,
meine Finger in deinen Haaren ertrinken.

Alles ist meins:
meine schaumgeküsste stürmische See,
meine Spuren gemalt in diamantenen Schnee,
meine Sehnsüchte fliegen im nächtlichen Wind,
meine Ängste ungreifbar und so dunkel sind.

Alles ist meins:
mein sonniger Platz bei dem Wasserstrahl,
meine Felsbodensteine, so ruhig und kahl,
meine Mutter, mein Vater, seit meiner Wiege,
mein Leben, die Welt, all das was ich liebe.

Alles ist meins:
weil ich nicht mehr bin.
Alles ist Eins
und DU bist der Sinn. 

 

Plötzlich ist niemand hier

Die Welt, sie hat sich angehalten,
hier ist jetzt alles leer.
Im Neuen glänzt ein Rest vom Alten,
es gibt kein ich, kein wir.

In allen Augen seh‘ ich mich
und doch bin ich nicht da,
die Menschenstimmen schichten sich
in Stille – es bleibt klar.

Das Jetzt hier ist das alte Land
das neu sich selbst erkennt,
der Zwischenraum bleibt unbekannt,
und Ewigkeit ist im Moment.

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