Aus der Sicht des Ayurveda sind Menschen die Träger eines höheren Bewusstseins als andere Lebewesen. Während Tiere allerdings sehr selektiv fressen, isst der Mensch nach Geschmack und ignoriert leider oft, was sinnvoll für ihn ist. Dabei befähigt den Menschen aber gerade dieses hohe  Bewusstseinsniveau dazu, die für ihn am besten geeignete Nahrung auszusuchen. Ayurveda: Bewusste Ernährung.

 

Im ayurvedischen Sinne bedeutet dies, dass man mit einer medizinischen Diät gemäß dem individuellen Dosha (einer der drei Bioenergien Vata, Pitta, Kapha) für den Erhalt des bestmöglichen Gesundheitszustandes gemäß seiner Konstitution Sorge tragen kann. 

 

Gedanken als Nahrung

Die eingenommene Nahrung ist hierbei der Katalysator für verschiedene physiologische Funktionen des Körpers. So zum Beispiel für den Erhalt der geistigen und körperlichen Stärke, die Stabilisierung von Geweben und Organen, den Gebrauch der Sinne, die Funktion der Haut, eine gute Stimme sowie Langlebigkeit. Aber die Art der Ernährung wirkt sich auch auf unterschwelliger Körperebene aus und bestimmt ebenso das Empfinden für Glück, Zufriedenheit, Intelligenz und die Fähigkeit sich zu begeistern. Dementsprechend bezieht sich das ayurvedische Ernährungskonzept nicht nur auf Getränke und Speisen, auch eine diszplinierte Atmung sowie die Nutzung der Sinnesorgane und der Geistesfähigkeiten für positive Gedanken und Wahrnehmungen sind hier mit einbezogen. Die Ernährung geht somit also weit über eine ausgewogene stoffliche Ernährungsweise  hinaus.

 

Die ethischen Grundlagen

Die vegetarische Ernährung hat im Ayurveda einen hohen Stellenwert, heißt es doch schon in der Carak Sutra 25 (Lehrtext): „Gewaltfreiheit oder Schutz anderen Lebens ist der beste Weg, um das Leben zu verlängern.“ Hier wird also der Grundsatz  gelehrt, dass es für den Erhalt eines eigenen langen Lebens wichtig ist, anderes Leben zu schützen und andere Lebewesen als ebenso wichtig anzusehen wie sich selbst. 

Zusätzlich zu diesen ethischen sind natürlich auch die medizinischen Überlegungen zu den Nahrungsmitteln entscheidend. So werden im Ayurveda meistens Pflanzen und Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst und Milchprodukte bevorzugt. Ein weiterer wichtiger Grund für eine überwiegend pflanzliche Ernährung liegt eben darin, dass Pflanzen einen hohen Gehalt an faserreichen Ballaststoffen aufweisen. Darüber hinaus ist eine pflanzliche Ernährung arm an gesättigten Fettsäuren, aber reich an essentiellen Fettsäuren sowie an antioxidativen Nährstoffen und Phytochemikalien. Diese wichtigen Pflanzenstoffe bieten beispielsweise einen erheblichen Schutz vor Herzerkrankungen. Weitere positive Effekte sind: verminderte Darmtransitzeit, verzögerte Magenentleerung nach dem Essen, Erhöhung der Pankreas-Sekretion, Verbesserung der Darm-Mikro-Flora und erhöhte Produktion von kurzkettigen Fettsäuren.

 

Wie sieht eine ausgewogene ­Ernährung aus?

Ein gutes Ziel ist es, täglich 25 bis 35 Gramm an Ballaststoffen aufzunehmen. Eine Ernährung, die reich an Ballaststoffen ist, dient der Prävention und Behandlung einer Reihe von Krankheiten. Krank sein dagegen wird mit einer ballaststoffarmen Ernährung in Zusammenhang gebracht.

In der Carak Sutra 28 heißt es als Regel zur bewussten Verwendung von Lebensmitteln hierzu: „Im Ayurveda wird der Körper durch die Nahrung genährt. Krankheiten entstehen wegen falscher Nahrung. Während gutes Essen ein Brennstoff für das Glücksgefühl oder das Vergnügen (Sukh) ist und der Gesundheit dient, ist das schlechte Essen Ursache für das Krankheitsgefühl (Dukh) bei einer Erkrankung.“ Der Verdauungsvorgang wird durch Agni (Verdauungsfeuer) ausgelöst, was zusammenfassend für die Verdauungssäfte und  Enzyme steht. Aber hier spielen viele Faktoren mit, die von Mensch zu Mensch gänzlich unterschiedlich sein können. Hierzu geben die ayurvedischen Lehren aber genaue Anweisungen, die die verschiedensten Faktoren und Situationen berücksichtigen: Jahreszeiten und Klima (Kalam),  individuelle Vorlieben/Konstitution (Prakriti), individueller Verdauungstrakt (Analam), der Geisteszustand während des Verdauungsprozesses (Satwa), individuell abgestimmte Nahrung – beispielsweise bei Allergien (Satmyam) -, Zubereitungsformen und Rezepte (Ahar Prakriti), die genetische Prädisposition (Kula), Überlegungen zu Kaste und Religion (Jati). Und dies sind nur einige der Aspekte, die ein ayurvedischer Arzt bei der ganzheitlichen Behandlung seiner Patienten berücksichtigt.


Abb: © LSOphoto – istockphoto.com

Das „Ayurveda Care Gesundheits-Zentrum“ in Kooperation mit dem „National Institute of Ayurveda“ der indischen Bundesregierung und der Gujarat Ayurved Universität in Jamnagar/Indien bietet im Rahmen der Ernährungswoche vom 29.3.-4.4.2014 die Informationsreihe „Bewusste Ernährung im Ayurveda“ und kostenfreie Konsultationen an.

 

Weitere ­Infos und Voranmeldung unter:  

Ayurveda-Care Berlin, Togostr. 1, 13351 Bln,
  
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030-45 02 01 13, 

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