Ernährung und Gesundheit sind in der ayurvedischen Medizin untrennbar miteinander verbunden. Aus der Sicht des Ayurveda ist unsere Nahrung eine zusammengesetzte Einheit, die auf Körper, Geist, Verstand, Emotionen, die Sinnesorgane und auch auf die Seele wirkt. Darum das Credo der indischen Gesundheitslehre: Wer sich richtig ernährt, braucht keine Medizin.

Von Professor Dr. Shrikant Sharma

 

Bei der Ernährung nach ayurvedischen Gesichtspunkten ist im Vergleich zur westlichen Ernährungslehre nicht nur die Qualität der Nahrung wichtig, sondern auch die Funktionsweise unseres Verdauungssystems. Denn dieses bestimmt, ob die Nahrung richtig verdaut und aufgenommen wird. Nach Ayurveda hat die Nahrungsaufnahme zwei Aspekte: Sie versorgt uns mit den nötigen Bausteinen des Lebens und dient der Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung des körperlichen, geistigen und seelischen Gleichgewichts.

Die ayurvedische Ernährungslehre unterteilt Lebensmittel nicht in ihre Grundbausteine wie Fette, Eiweiße, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe und bewertet sie auch nicht nach Kalorien. Stattdessen legt sie ihr Augenmerk darauf, dass die Nahrung individuell verträglich und an das Alter, den Beruf, die körperliche und geistige Verfassung sowie an die unterschiedlichen Bedürfnisse der Menschen angepasst ist. Gesunde Ernährung ist somit für jeden Menschen etwas höchst Individuelles.

Ayurveda, übersetzt „Die Wissenschaft vom Leben“, postuliert seit tausenden von Jahren, dass die Ernährung nicht nur auf unseren Körper, sondern auch auf unsere geistige Gesundheit einen großen Einfluss hat. Ziel ist es darum, eine Balance in Körper und Geist herzustellen. Sind die drei Regelkräfte – Körper, Geist und Seele – nicht in Balance, entstehen Störungen und Krankheiten. Daher spielt die Ernährung eine wichtige Rolle zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung des Gleichgewichts.

Eine auf die individuelle Konstitution abgestimmte bzw. typgerechte und ganzheitliche Ernährung, mit der der körperliche und psychische Zustand des Menschen ausbalanciert werden kann, wird als Fundament für die persönliche Entwicklung, eine erfolgreiche Therapie und ein langes, gesundes und glückliches Leben betrachtet.

Doshas

Nach Ayurveda besteht der Mensch aus fünf Elementen: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum. Diese bilden wiederum die Grundlage für die drei Doshas – Vata, Pitta und Kapha genannt –, die Bioenergien. Deren unterschiedliche Zusammensetzung bildet unsere individuelle Konstitution und steuert die Gesamtheit aller körperlichen und geistigen Vorgänge.

Ernährung nach Ayurveda = Ernährung gemäß Konstitution

Jeder Mensch besitzt von Geburt an eine einmalige Kombination der drei Doshas, so individuell wie der eigene Fingerabdruck. Damit hat jeder Mensch seine feste Konstitution (Prakrti), das heißt, die drei Doshas sind typgerecht angelegt. Durch die Ermittlung der jeweiligen Konstitution eines Menschen weiß man zum Beispiel, welche Art von Nahrungsmitteln er bevorzugt zu sich nehmen und wie die Nahrung optimalerweise zusammengesetzt sein sollte. Darum ist es sehr wichtig, seinen eigenen Konstitutionstyp zu kennen. Auf Basis der drei Grundtypen und ihrer Mischformen erklärt sich auch, warum zwei Menschen, die die gleichen Nahrungsmittel zu sich nehmen, völlig unterschiedlich darauf reagieren.

Die sechs Geschmäcker

Ein ayurvedisches Menü zählt dann als ausgewogen, wenn alle sechs Geschmacksrichtungen enthalten sind, die die menschliche Zunge wahrnehmen kann: süß, sauer, salzig, bitter, herb und scharf. Wenn wir die Nahrung dann in dem für uns individuell richtigen Mengenverhältnis zu uns nehmen, stellt sich ein Gleichgewicht der Doshas ein. Die sechs Geschmacksarten sind in der Lage, die einzelnen Doshas zu verstärken oder zu reduzieren, so dass sich das Gesamtsystem Mensch energetisch wieder ausbalanciert. Die natürliche Folge: Gesundheit auf allen Ebenen.

 


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