Die Ernährung ist die Grundlage unserer Gesundheit und gleichzeitig die beste Medizin. Viele Krankheiten lassen sich allein über die Ernährung heilen.

Gesunde Ernährung, Stoffwechsel und ganzheitliche Medizin

Die ganzheitliche Medizin ist ein Ansatz, der den Mensch als Ganzes betrachtet und ihn als ein komplexes, ineinander greifendes System aus Körper Geist und Seele begreift. Der menschliche Körper gilt dabei als ein in sich geschlossenes aber nach außen offenes System, das mit seiner Umwelt interagiert und äußere Einflüsse in inneren Prozessen verarbeitet. Auch die WHO hat mittlerweile immerhin eine ganzheitliche Definition für Gesundheit, die als „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens“ bestimmt ist, also deutlich über das bloße Fehlen von Krankheitssymptomen hinausweist.

Unser Körper und alle seine Zellen, sind aus dem gemacht, was wir tagtäglich über die Nahrung zu uns nehmen und seine Funktion ist maßgeblich dadurch beeinflusst, wie gut wir Luft, Wasser und Nahrungsmittel verarbeiten können. Eine ganz wesentliche Grundlage ganzheitlicher Gesundheit ist darum die Ernährung und unser Stoffwechsel. Ein unausgeglichener oder gestörter Stoffwechsel dürfte einer einer der Hauptgründe für Erkrankungen und Beschwerden sein.

 

Ganzheitliche Ernährungsansätze

In der umfassenden Betrachtung des menschlichen Körpers bezieht die ganzheitliche Medizin biochemische, systemische, ökologische, psychosoziale, naturphilosophische und esoterische Aspekte mit ein. Dieser Ansatz ist so alt wie die Menschheit selbst. Bereits in der Antike beschäftigten sich die Menschen mit dem komplexen Zusammenspiel der körpereigenen Prozesse und versuchten, sinnvolle Behandlungsmethoden daraus abzuleiten. Besonders verbreitet ist dies im asiatischen Kulturkreis, wo mit der Traditionellen Chinesischen Medizin und Ayurveda die wohl bekanntesten ganzheitliche Ansätze zur Ernährung entstanden sind.

Zwar werden diese Ernährungskonzepte der ganzheitlichen Medizin vor allem in schulmedizinischen Kreisen häufig eher kontrovers diskutiert, doch immer mehr Menschen vertrauen inzwischen auf solche alternativen Heilmethoden, die sich in der Praxis bewährt haben. Die Schulmedizin findet zudem mittlerweile über Ansätze wie die orthomolekulare Medizin oder Mikronährstoffmedizin auch selbst einen ganz neuen Zugang zur Ernährung, in welchen der Zusammenhang von Biochemie und Gesundheit intensiv erforscht wird.

Das ist erstaunlicherweise ein Novum. Denn bisher gab es kaum Ärzte, die tiefere Kenntnisse über Biochemie hatten und zum Beispiel den Zusammenhang von Vitaminen mit der Produktion von Hirnbotenstoffen ausreichend verstanden hätten, um psychische Symptome statt mit Psychopharmaka mit Vitaminen zu behandeln. Dies ändert sich nun zunehmend und es zeigt sich immer mehr, dass der alte Grundsatz aus der Antike „Eure Nahrung sei eure Medizin“ auch wissenschaftlich haltbar ist, und eine ganze Reihe von körperlichen und psychischen Leiden auf einfache Nährstoffmängel zurückzuführen sind und sich so auch innerhalb kürzester Zeit behandeln lassen.

 

Ernährung und der Stoffwechsel

Die folgende Abhandlung soll einen Überblick über die wichtigsten Prozesse im menschlichen Körper vermitteln, den Stoffwechsel und die daran beteiligten lebensnotwendigen Stoffe erläutern und einen ersten Einblick in Ursachenforschung und Behandlungsansätze der ganzheitlichen Medizin liefern.

Lebenswichtige Prozesse im menschlichen Körper

Der menschliche Körper ist ein komplexes System aus biochemischen Prozessen und Kreisläufen, die alle lebenswichtigen Funktionen ermöglichen. Die Atmung und die Aufnahme von Nährstoffen, deren Umwandlung in vielseitige biochemische Prozesse und der Transport innerhalb des Körpers, sind die lebenserhaltenden Abläufe, die den menschlichen Organismus aufrechterhalten.
Der zentralste Prozess im menschlichen Körper ist der Stoffwechsel, bei dem die durch die Ernährung aufgenommenen Nährstoffe zerlegt und damit für den Körper verwertbar gemacht werden. Ein wichtiger Bestandteil des Stoffwechsels ist die Verdauung, bei der verwertbare Bestandteile von Abfallstoffen getrennt werden. Die verwertbaren Stoffe werden über den Blutkreislauf im Organismus verteilt, während die entstandenen Abfallstoffe über das Verdauungssystem ausgeschieden werden. Dem Blutkreislauf kommt damit ebenfalls eine wichtige Funktion im menschlichen Körper zu. Der Blutkreislauf, auch als Herz-Kreislauf-System bezeichnet, durchzieht den gesamten Organismus und sorgt für die Verteilung der lebensnotwendigen biochemischen Stoffe.

Eng verknüpft mit dem Herz-Kreislauf-System ist auch die Atmung, ein weiterer essentieller Prozess im menschlichen Körper.

 

Ernährung und Stoffwechsel als Grundlage des Lebens

Der Stoffwechsel wird in Fachkreisen auch Metabolismus genannt und sorgt dafür, dass verschiedene körpereigene oder durch die Nahrung aufgenommene Stoffe im Körper umgewandelt und anschließend dorthin weitergeleitet werden, wo sie eine wichtige Funktion zu erfüllen haben. Der Metabolismus umfasst alle biochemischen Vorgänge in den menschlichen Zellen und ist damit mehr als nur die Verdauung aufgenommener Nahrung.

Prozesse, die dem Aufbau von Stoffen dienen, werden dabei als Anabolismus bezeichnet, wohingegen zersetzende Prozesse im Rahmen des Stoffwechsels Katabolismus genannt werden.

Die grundlegenden Stoffwechselarten sind der Baustoffwechsel und der Energiestoffwechsel.

Baustoffwechsel: Im Rahmen des Baustoffwechsels werden körperfremde Stoffe so umgewandelt, dass sie im Körper zum Aufbau von Körperbestandteilen wie den Organen verwendet werden können. Die im Baustoffwechsel umgewandelten Stoffe werden also nicht verbraucht, sondern verbleiben eine Zeit lang im Körper und bilden dort lebensnotwendige Strukturen.

Energiestoffwechsel: Der Energiestoffwechsel ist dafür zuständig, Nährstoffe in Energie umzuwandeln, die im Körper für den Erhalt lebensnotwendiger Funktionen verbraucht werden kann. So kann der Körper alle lebensnotwendigen Funktionen aufrechterhalten und leistungsfähig bleiben. Die Energie wird sowohl für die Arbeit der Muskeln und Nerven benötigt als auch für die grundlegende Gehirntätigkeit.

Die einzelnen Prozesse des Stoffwechsels werden über die Enzyme gesteuert, eine Gruppe spezieller Proteine, die bestimmte Stoffwechselvorgänge ermöglichen. Auch die im Körper produzierten Hormone sind schwerpunktmäßig an der Regulation der Stoffwechselprozesse beteiligt.

Die wichtigsten Nährstoffe im Stoffwechsel sind Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße, die im Bereich des Magens und des Darms aufgespalten und in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt werden. Dabei werden Kohlenhydrate zu Einfachzuckern umgewandelt, Fette zu Fettsäuren und Glycerin und Eiweiße zu Aminosäuren. Die so zerlegten Nährstoffe kann der Darm aktiv in den Blutkreislauf übertragen, von wo aus sie zum weiteren Einsatz in die entsprechenden Zellen transportiert werden. Die umfangreichsten Stoffwechselprozesse finden allerdings in der Leber statt, dem größten inneren Organ des menschlichen Körpers.

Eine Stoffwechselstörung entsteht, wenn die aufgenommenen Stoffe nicht ausreichend zerlegt und für die weitere Verwendung im Körper aufbereitet werden können – etwa dann, wenn wichtige Nährstoffe wie Vitamine und Mineralien fehlen und die biochemischen Prozesse im Körper nicht störungsfrei ablaufen können.

Basische Ernährung und Freie Radikale

Neuere Ansätze zur Ernährung betrachten neben den Nährstoffen auch besonders die Rahmenbingungen. Besonderes Augenmerk liegt dabei besonders auf dem Säure-Basen-Haushalt. Blut, Verdauungstrakt und andere Bereiche haben jeweils einen optimalen ph-Wert, bei dem alle chemischen Prozesse optimal ablaufen können. Mit der Ausnahme des Magens, liegt dieser zumeist im leicht basischen Bereich. Besonders moderner Junk-Food ist jedoch stark Säure-bildend, wodurch das Säure-Basen-Gleichgewicht gestört wird. Denn der Körper neutralisiert die aufgenommene Säure durch Nährstoffe, die dadurch dem Metabolismus nicht mehr in gleicher Weise zur Verfügung stehen.

Ähnlich verhält es sich mit den sogenannten Freien Radikalen, dies sind aggressive Stoffe, die im Körper biologisch nicht vorgesehene chemische Verbindungen eingehen und dabei Kettenreaktionen auslösen, die Aminosäuren, Zellen und sogar DNA schädigen können.

Eine gesunde Ernährung ist natürlicherweise sowohl eine basische Ernährung als auch reich an sogenannten Antioxidantien oder Radikalfängern, welche die Freien Radikale einfangen und unschädliche machen. Zu diesen Radikalfängern gehören vor allem bestimmte Aminosäuren, Vitamine, Spurenelemente und sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe.

 

Ernährung: Die wichtigsten Nährstoffe

Der menschliche Organismus benötigt also bestimmte Nährstoffe und ein bestimmtes Umfeld, damit alle lebensnotwendigen Prozesse im Körper reibungslos ablaufen können. Die dafür nötigen Nährstoffe werden entweder im Körper aus Nahrungsbausteinen selbst hergestellt oder komplett von außen über die Nahrung aufgenommen und anschließend in zahlreichen komplexen Stoffwechselprozessen weiterverarbeitet.

Die körpereigenen Nährstoffe werden im Körper durch chemische Prozesse hergestellt. Die von außen benötigten Nährstoffe, die so genannten essentiellen Nährstoffe, kann der Körper nicht auf diese Weise herstellen und muss sie über die Nahrung in ausreichender Menge aufnehmen.

Zu den wichtigsten Nährstoffen für den menschlichen Körper zählen Aminosäuren, Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate, Vitamine sowie Mineralstoffe und Spurenelemente. Für einen gesunden Stoffwechsel benötigt der Körper Aminosäuren, die sich zu Proteinen (auch Eiweiße oder Enzyme) verbinden und die Funktion der Organe maßgeblich steuern, Fette und Kohlenhydrate, die dem Körper Energie liefern, Vitamine, die die Stoffwechselprozesse unterstützen, sowie Mineralien und Spurenelemente, die als Katalysatoren die Funktion der Proteine unterstützen. Sind alle diese Nährstoffe in ausreichender Form vorhanden, können alle lebensnotwendigen Stoffwechselprozesse ablaufen und die Selbstheilung des Körper optimal unterstützt werden.

Aminosäuren

Aminosäuren werden auch gerne die Bausteine des Lebens genannt, da sie als kleinste Bestandteile der Proteine für eine Vielzahl von Prozessen im Körper verantwortlich sind. Ein Mangel an Aminosäuren kann zu einem verlangsamten Stoffwechsel und damit zu einem geschwächten Immunsystem und verstärkter Müdigkeit führen. Aminosäuren bilden die Proteine, auch Eiweiße genannt, die die Grundlage fast aller im menschlichen Organismus enthaltenen Organe bilden. Die Aufgabe der Proteine ist es, alle lebenswichtigen Stoffwechselprozesse im menschlichen Körper zu regulieren. Bislang sind in der Medizin und in der Biochemie 20 Aminosäuren festgestellt worden, die sich zu Proteinen verbinden und darüber hinaus etwa 250 freie Aminosäuren, die nicht in Form von Proteinen im menschlichen Körper vorkommen. Von den 20 in Proteinen enthaltenen Aminosäuren kann der Körper 12 selbst herstellen. Die übrigen gelten als essentielle Aminosäuren und müssen dem Organismus wiederum über die Nahrung zugeführt werden.

Die lückenlose Versorgung des Körpers mit Aminosäuren ist besonders wichtig für die Gesundheit. Da ein gewisser Teil der bekannten Aminosäuren sich zu Proteinen verbindet, kann die Unterversorgung mit einer oder mehreren Aminosäuren zu einer Unter- oder Fehlfunktion zahlreicher Proteine führen. Der Stoffwechsel wird nachhaltig gestört und es kann zu chronischen Erkrankungen und Beschwerden kommen. Typische Folgen einer Aminosäurenunterversorgung sind ein geschwächtes Immunsystem, ein gestörter Muskelaufbau, Müdigkeit und Leistungsschwächen aber auch häufig anzutreffende Erkrankungen wie Diabetes Mellitus und Adipositas.

Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate

Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate werden häufig mit Misstrauen betrachtet, denn sie gelten als häufigste Auslöser von Übergewicht. Tatsächlich ist es so, dass eine übermäßige Zufuhr dieser Nährstoffe zur Einlagerung und damit nach und nach zu einem ungesunden Gewichtsanstieg führt. Trotzdem kann der menschliche Körper nicht auf Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate verzichten, denn sie sind die Energielieferanten für den Organismus. Eine Mangelversorgung mit einem oder sogar mehreren dieser Nährstoffe führt zu einem rapiden Leistungsabfall, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und kann sich sogar auf den Kreislauf und den gesamten Stoffwechsel auswirken.

Kohlenhydrate sind vor allem in Form von Zucker im menschlichen Körper enthalten und sollten nach gängiger Schulmeinung als wichtigster Energielieferant neben Fetten etwa 50 Prozent der täglichen Nahrung ausmachen. Eine besonders wichtige Funktion der Kohlenhydrate ist die Versorgung des Gehirns, ohne die die Steuerung der wichtigsten Prozesse im Körper nicht möglich wäre. Je nach Art ihrer Zusammensetzung sind Kohlenhydrate als Einfach-, Zweifach und Mehrfachzucker in Lebensmitteln vorhanden. Dabei ist die Bauform der Mehrfachzucker besonders wertvoll für den Körper, da sie besonders langsam abgebaut wird und damit lange und nachhaltig Energie liefert. Im Körper ist dies als Sättigungsgefühl zu spüren.

Fette werden im Körper ebenfalls verbrannt, um Energie zu liefern. Sie werden in gesättigte, ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fette eingeteilt. Für den Körper sind ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fette besonders wertvoll. Tierische Fette sind überwiegend gesättigt und sollten deshalb nur in Maßen genossen werden. Pflanzliche Fette sind dagegen eher ungesättigt und liefern dem Körper damit besonders gut verwertbare Energie, ohne den Cholesterinspiegel zu sehr zu belasten.

Vitamine

Vitamine sind im menschlichen Organismus an vielen wichtigen Stoffwechselprozessen beteiligt. Da der Körper Vitamine aber nicht in ausreichender Menge selbst herstellen kann, ist es wichtig, dass eine vitaminreiche Ernährung die Versorgungslücken schließt. Tatsächlich kann der Körper nur das Vitamin D selbst herstellen, sofern er genügend Sonne bekommt. Alle anderen Vitamine sind essentiell und müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Die wichtigsten Funktionen der Vitamine sind die Stärkung des Abwehrsystems und eine Unterstützung des Zellwachstums und damit der körperlichen Entwicklung. Aus diesem Grund gibt es Lebensphasen, in denen ein erhöhter Bedarf an Vitaminen besteht. Dies ist beispielsweise bei der kindlichen Entwicklung und im Alter der Fall, aber auch in der Schwangerschaft, wenn der Körper auch den Fötus mit allen lebenswichtigen und entwicklungsfördernden Stoffen versorgen muss. Auch bei Stress, Krankheit in spirituellen Umbruchphasen oder starken Emotionen kann ein erhöhter Bedarf bestehen.

Viele wertvolle Vitamine sind zum Beispiel in Obst und Gemüse enthalten. Deshalb sollte eine ausgewogene Ernährung diese Lebensmittel in großem Umfang beinhalten. Bei einer Mangelversorgung mit Vitaminen kann es zu einem geschwächten Immunsystem, mangelnder Leistungsfähigkeit, Stoffwechselstörungen oder Mangelernährung kommen. Die wichtigsten Vitamine sind: Vitamin A, Vitamin B1, B2, B3, B5, B6, B7, B9 und B12, Vitamin C, Vitamin D, Vitamin E und Vitamin K.

Mineralstoffe und Spurenelemente

Mineralstoffe und Spurenelemente kann der menschliche Körper nicht selbst herstellen. Sie müssen deshalb in ausreichender Menge über die Nahrung aufgenommen werden. Zu ihren wichtigsten Funktionen zählen die Anregung des Stoffwechsels und der Aufbau verschiedener körpereigener Substanzen. Zu den wichtigsten Mineralstoffen für den menschlichen Organismus gehören Eisen, Calcium, Magnesium, Kupfer, Jod, Selen, Zink, Kalium und Fluor.

Unter Spurenelementen versteht die Medizin die Mineralstoffe, die im Körper nur in sehr geringen Mengen enthalten sind und deren Bedarf auch bereits mit sehr kleinen Dosen im Milli- oder Mikrogramm-Bereich gedeckt werden kann.

Mineralstoffe und Spurenelemente sind in zahlreichen Proteinen im Körper enthalten. Sie fungieren dort häufig als Katalysatoren und sorgen dafür, dass die Proteine die unterschiedlichen Stoffwechselprozesse im Organismus regulieren können. Auch die Arbeit von Muskeln und Nerven wird durch die Proteine gesteuert und damit durch Mineralstoffe und Spurenelemente maßgeblich angeregt. In der Regel wird der Körper durch eine ausgewogene Ernährung ausreichend mit allen wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen versorgt. Jod ist allerdings häufig Mangelware und sollte ganz gezielt zugeführt werden, beispielsweise über ein jodhaltiges Speisesalz. Jod ist maßgeblich für die Funktion der Schilddrüse verantwortlich und eine Mangelversorgung kann sich damit negativ auf die Gesundheit auswirken.

 

Gesunde Ernährung als Medizin

Gesunde Ernährung ist der Schlüssel zu einem reibungslosen Stoffwechsel und damit auch die Grundlage körperlicher Gesundheit überhaupt. Wir wissen heute, dass der menschlichen Körper ein komplexes System aus biochemischen Prozessen ist, die nur bei guter Versorgung mit allen relevanten Nährstoffe möglich sind. Die Relevanz einer ausgewogenen und gesunden Ernährung liegt damit klar auf der Hand.

In der Schulmedizin werden heute noch immer häufig nur Symptome behandelt, im schlimmsten Falle durch chemische Medikamente, die ihrerseits meist einen stark negativen Einfluss auf das biochemische Gleichgewicht des Körpers haben – die sogenannten Nebenwirkungen.

Nicht selten könnten Beschwerden und sogar chronische Erkrankungen aber bereits durch eine ausgewogene Ernährung verhindert oder zumindest in ihrer Ausprägung gemildert werden. Das kann auch medizinisch eingesetzt werden: Der relativ neue Ansatz der orthomolekularen Medizin etwa versucht, durch eine Nährstoffanalyse und die gezielte Gabe von Nährstoffen das biochemische Gleichgewicht des Körpers wieder herzustellen und so die Grundlage zur Selbstheilung zu schaffen. Das kann nur erreicht werden, wenn im Körper alle notwendigen Nährstoffe weder in zu hoher noch zu geringer Dosierung vorhanden sind. Eine solche Nährstoffanalyse würde in vielen Fällen die Ursache vieler Krankheiten aufzeigen können, sind sich die Mikronährstoff-Mediziner sicher, trotzdem ist aber in der Schulmedizin erstaunlicherweise noch immer kaum verbreitet. Vermutlich auch deshalb, weil man Vitamine nicht patentieren kann.

Gesunde Ernährung – was bedeutet das?

Kaum ein gesundheitliches Thema dürfte so umstritten sein, wie die Frage, wie genau eine gesunde Ernährung denn nun aussieht. Gekocht oder Rohkost? Vegan oder Omnivor? Trenn- oder Mischkost? Makrobiotik, 5-Elemente, Ayurveda, diverse Ansätze zu Ernährung und Bodybuilding – die Palette möglicher Ernährungsformen ist groß, die Argumente für sie füllen jeweils Bücher über Bücher.

Aus biochemischer Sicht ist die Diskussionspanne nicht ganz so groß: Eine gesunde Ernährung muss alle Nährstoffe in ausreichender Menge liefern, gleichzeitig möglichst wenig Toxine oder andere belastende Stoffe enthalten und vom Körper möglichst einfach zu verarbeiten sein.

Momentan scheint der Trend zu sein, dass sich aus dieser Sicht die Argumente für eine fleischlose Rohkost mehren, die allerdings gut geplant und vielfältig sein sollte. Denn durch das Kochen gehen nicht selten 70 Prozent alles Nährstoffe verloren – gegart werden sollte daher wenn überhaupt bei niedrigen Temperaturen und mit wenig Öl.

Aber auch oft vergessene Aspekte spielen eine Rolle für eine gesunde Ernährung: Viele Menschen trinken zu wenig und noch mehr Menschen kauen ihre Nahrung nicht ausreichend, so dass diese nicht optimal verdaut werden kann. Denn bereits im Mund setzt die Verdauung mittels bestimmter Enzyme ein.

Auch die Gesundheit der Darmflora und mögliche Belastung mit Toxinen spielen eine Rolle, wie gut Nahrung verwertet werden kann, sprengen aber hier den Rahmen der Darstellung.

Ernährung als Grundlage ganzheitlicher Gesundheit

Die ganzheitliche Medizin hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Menschen als Ganzes zu sehen und im Falle einer Erkrankung die wirkliche Ursache zu behandeln, statt bloß Symptome zu unterdrücken. Diese Ursache kann in vielen Fällen der Stoffwechsel, und damit die ausreichende Versorgung und eine gesunde Verarbeitung lebensnotwendiger Nährstoffe sein. Ist der Körper ausreichend mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt und kann der Stoffwechsel reibungslos ablaufen und die Fähigkeit zur Selbstheilung, die Gesundheit und das persönliche Wohlbefinden werden optimal gefördert.

Die aktuelle Forschung legt Nahe, dass viele typische Volkskrankheiten der heutigen Zeit auf eine Stoffwechselstörung oder einen Mangel an lebensnotwendigen Nährstoffen zurückzuführen sind. Immer mehr Menschen, Ärzte und auch Klinken greifen deshalb im Falle von Beschwerden oder einer chronischen Erkrankung auf die Möglichkeiten ganzheitlicher Ernährungsansätze zurück. Auch die Schulmedizin erkennt einige Behandlungsmethoden inzwischen an. Ein Nadelöhr sind bislang aber noch die Krankenkassen, die nur zögerlich die Kosten für Naturheilverfahren, Fastenkuren, Ernährungskurse und Nahrungsergänzungsmittel erstatten. Sollte es hier in Zukunft Fortschritte geben, könnte dies aber sogar von großem Vorteil für das deutsche Gesundheitssystem sein, da sich ein Großteil der sogenannten Zivilisationskrankheiten vermutlich durch bessere Ernährung vermeiden ließe.

 

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