Der Sinn des Lebens und wie wir einen Weg in diesen hinein finden können…

von Christian Elvers

Dass er einfach ist, der Sinn des Lebens, kann man sich irgendwie denken. Jeder Wurm, jeder Grashalm muss ihn schließlich „begreifen“ – ohne darüber nachzudenken. Die Natur selbst kann nicht denken – heißt es – und ist dennoch Mutter, Chefin und perfekte Organisatorin allen Lebens.

Mutter Natur – kreative Schaffenskraft

So verbirgt sich die einfache Wahrheit des Lebens wohl eher hinter der Frage: Wie kann sich etwas ohne Bewusstsein derart perfekt organisieren, dass es ewig währt? Nach welcher Regel, welcher Information, funktioniert eine „aus sich selbst heraus“ stattfindende Kreativität und Schaffenskraft?

Diese Information muss so gehaltvoll sein, dass sie sowohl die Ursache als auch der Weg als auch das Ziel jedes natürlichen Prozesses beschreibt. Warum also bewegt sich überhaupt irgendetwas? Und damit wird es einfach… Der Sinn des Lebens ist: Die Wahrung des Gleichgewichtszustandes.

In dieser Gleichung für den Sinn des Lebens ist alles Vorhandene enthalten. Durch ein „ist gleich“ wird jede Form der Existenz in ein ausgeglichenes Beziehungs- und Abhängigkeitsverhältnis zueinander gesetzt: Alles zusammen ergibt eine „Null“. Nichts. Und doch Alles.

Der Gleichgewichtszustand beschreibt den Zustand des größtmöglichen Potentials. Ein Optimum, ein Zeitpunkt Null, von dem aus alles möglich ist, was irgend möglich ist. Sofort.

Nehmen wir den Faktor Zeit in diesen Zustand mit auf, beschreibt die Wahrung des Gleichgewichts einen Prozess, der als Fluss des Lebens bezeichnen werden kann – der nur fließt, um sein Potential auszugleichen, um in sich selbst im Gleichgewicht zu sein. Dieser Prozess beschreibt „den Lauf der Dinge“.

Der Gleichgewichtszustand entspricht dem Sinn des Lebens

So beschreibt das Gleichgewichtsprinzip nicht nur den Sinn des Lebens. Es ist das Ziel allen Strömens und Strebens. Ganz gleich, ob wir Wasser, Luft, ein Ökosystem, ein Molekül, ein Atom oder die Energie selbst betrachten: ALLES „strebt“ zur Wahrung seines Gleichgewichtszustand. In sich und mit sich selbst. Es ist ein höheres Prinzip, der wahre „Beweg-Grund“, jeder Bewegung; von allem, was strebend sich bemüht. Jedes einzelnen Prozesses.

Und Mutter Natur hat es vollbracht, dieses universale Prinzip zum Leben zu erwecken. Es ist das Motiv, die Motivation und der größte gemeinsame Nenner jeder Form des Lebens. Ein Ordnungsprinzip, das sowohl das Wesen des Einzelnen, als auch das Wesen des Ganzen beschreibt: Die Wahrung des Gleichgewichtszustandes.

In diesem Ordnungsprinzip liegt das Geheimnis der „Selbst-Organisation“. Einem „aus sich selbst heraus“ stattfindenden Ordnungsprozesses, der ohne äußere Einflüsse, grundsätzlich in einen Zustand „höherer Ordnung“ führt. In dieser Ordnung strebt jede Wesenheit eines Systems ausschließlich seinen eigenen Gleichgewichtszustand an. Und da jede Wesenheit demselben Motiv folgt, entsteht „aus sich selbst heraus“ ein Geflecht aus sich gegenseitig ausgleichenden und bedingenden Beziehungs- und Abhängigkeitsverhältnissen. Ein vollkommen nicht – hierarchisches Beziehungsgefüge, in dem ALLES miteinander verbunden ist: ALLES ist Eins.

Sinn des Lebens – Alles und Nichts

Die so erwachsene und nun vorhandene Komplexität kann unser Denksystem selbstverständlich nicht erfassen, da es selbst nur Teil des Ganzen ist. Allerdings beschreibt das Wesen des Ganzen eine nicht-reduzierbare Komplexität, die wir nur dann erfassen können, wenn wir sie auf ihre Ursache reduzieren: Die Wahrung eines allumfassenden Gleichgewichtszustandes. – Eine nicht zu erkennende Null. Ein ALLES und NICHTS, in diesem Moment.

Können wir dennoch den Sinn des Lebens erfahren und bewusst (er)leben? Natürlich!

Wir bräuchten lediglich das Wesen des Ganzen zu verstehen, uns Selbst darin einzuordnen und nunmehr bewusst der alles beinhaltenden Information des Gleichgewichtszustandes zu folgen.

Dabei sollten wir unser Selbst nicht mit unserem Verstand oder unserem Körper gleichsetzen. Beide sind eher in unserem Besitz. Angesammelt aus aufgenommenen Informationen, in Form von Wissen (Verstand) und aufgenommenen Informationen in Form von Nahrung (Körper).  Unser wahres, eigentliches Wesen entspricht demnach der Wahrung des eigenen und allgemeinen Gleichgewichtszustandes.

Um unser Wesen, unser Selbst, bewusst erfahren und (er)leben zu können, müssten wir nur bewusst dem folgen, was uns unverzüglich ins Gleichgewicht bringt. Nicht morgen, nicht als Rentner oder in einer Sekunde, nein: JETZT!

Die Natur der Ur-Mutter

Mutter Natur lässt in dieser Hinsicht kaum mit sich diskutieren. Wer dieses einfache Prinzip ignoriert und immer wieder über die Stränge schlägt, wird über kurz oder lang auf die Bretter geschickt. Schluss jetzt! Bett-Ruhe! Aus ihrer Sicht, haben wir zu unserem eigenen und allgemeinen Optimum nur eine Regel zu befolgen:

Tu‘, mach‘, sei kreativ, um dein eigenes Gleichgewicht zu wahren. JETZT!

Dieses Prinzip hat unser Bewusstsein hervorgebracht und dafür sollten wir es vielleicht auch einsetzen. Und das bedeutet für das eigene Denken und Handeln: Kein Anpassungsprozess! Kein Reagieren! Sondern reines Agieren! Tatsächlich „aus sich selbst heraus“ entscheiden, was in diesem Moment das eigene Gleichgewicht wahrt.

Aus diesem „Ur-Motiv“ heraus ergäbe sich nicht nur der individuellste Weg, den ein Mensch überhaupt gehen kann, sondern auch die erwähnten optimalen, perfekt auf den Einzelnen zugeschnittenen Beziehungs- und Abhängigkeitsverhältnisse. Und vor allen: Ausgeglichene, aus sich selbst heraus motivierte, lebendige, freundliche, mutige und kreative Menschen.

Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein

Ganz nach Goethes Optimum: „Hier bin ich Mensch, hier darf ich‘s sein.“ Ein perfekter Zustand, der sich aus Konfuzius: „Der Weg ist das Ziel“ von ganz allein ergäbe…. Denn wer Ausgeglichenheit will, muss bereits jetzt ausgeglichen sein. Andernfalls führt keine einzige Entscheidung, kein Weg, zum ersehnten Ziel einer allgemeiner Ausgeglichenheit und Zufriedenheit.

Der große gesellschaftliche Vorteil dieser wesenseigenen Denk- und Herangehensweise wäre, eine „aus sich selbst heraus“ gelebte Toleranz und höchster Respekt vor allem Leben. Denn wir würden bewusst so denken, wie Mutter Natur „aus sich selbst heraus“ handelt und lebten im völligen Einklang mit der Natur. – Das ersparte uns viel Kampf und Zerstörung.

Das Problem: Ein tief verwurzelter Konkurrenz- und Wettbewerbsgedanke

Ein Großteil der Menschen in einem Markt- und Wirtschaftssystem hat gelernt und weiß und glaubt ganz fest daran, dass der „Wettbewerb“, also ein grundsätzliches, kämpferisches Gegeneinander, die ersehnte Zufriedenheit und Ausgeglichenheit für den Einzelnen und alle bringt.

Jedoch folgt dem Ordnungsprinzip „Wettbewerb“ immer nur eine hierarchische Ordnung, eine Hackordnung aus momentanen Gewinnern und Verlierern. Also ein steter Kampf, ein steter Wandel und ein ständiges neu ordnen, aus dem immer nur eine andere hierarchische Ordnung entstehen kann und wird.

Ein optimaler, ausgeglichener Zustand ist im „Kampfmodus“ nicht zu erreichen. Das Ordnungsprinzip Wettbewerb beschreibt ein „Fass ohne Boden“, weil es eine Ungleichheit zum Ziel hat und damit gegen ein Naturgesetz ankämpft. Denn schließlich hat ja ein „besser, schöner, schlanker, reicher…“ sein wollen die Ungleichheit, ein bestehendes Ungleichgewicht zum Ziel. Wie sollte dieses Streben in einen Gleichgewichtszustand – einer nicht-hierarchischen Ordnung – führen??

Druck erzeugt Gegendruck – ein Naturgesetz

Newton hätte dazu vielleicht gesagt: „Wo ein Druck, da ein Gegendruck.“ Es ist ein Naturgesetz, das die Aufrechterhaltung einer hierarchischen Ordnung unmöglich macht. Zwar kann der Mensch immer stärkere Waffen erfinden, doch der Gleichgewichtszustand beschreibt nun einmal den Lauf der Dinge. Wir werden dieses Streben nicht aufhalten können, nur kämpfen, kämpfen und kämpfen, um das Prinzip des Lebens zumindest eine Zeit lang unterdrücken zu können.

„Das Problem“ ist, dass unser bewusstes, an Worte gebundenes Denken immer hierarchisch verläuft. Es basiert auf bestimmten Werten und folgt immer einem bestimmten Sinn. Sobald wir also Denken, ist bereits eine hierarchische Ordnung entstanden.

Unser messerscharfer Verstand zerlegt also das untrennbare Ganze in zweckmäßig erdachte Einzelteile. In Kategorien und Schubladen, in möglichst klare Über- und Unterordnungsverhältnisse, um schließlich sogar sich selbst in eine dieser erdachten Hierarchien einzuordnen. So ist alles, was wir erdenken, interpretieren, ordnen und bewusst erschaffen, rein hierarchisch organisiert.

Diese so entstandene Ordnung entspringt zwar dem Wesen des Denkens. Doch entspricht sie nicht dem Wesen des Ganzen. Es ist allein eine individuelle Interpretation der Dinge, die sich aus erlernten Wissen und Informationen ergibt:

„Man erkennt nur, was man schon weiß und versteht.“

Damit trifft Goethe den Nagel auf den Kopf. Denn unsere Welt entsteht im Kopf – und nur da. Und dieses bewusste Zerlegen, dieses die Dinge über- und unterordnen, um bewerten und urteilen zu können, verhindert bereits im Denkansatz, einen (unvoreingenommenen) Blick auf das heterarchische Wesen des Ganzen, dem miteinander verbundenen „Eins sein“.

Ein Lösungsansatz

Doch mit dieser Art und Weise des Denkens wollen wir ja das höchste Ziel der Entwicklung erreichen: Eben diesen nicht-hierarchischen, für jeden und alle perfekten Ordnungszustand, der von Natur aus stimmig ist.

Das einzige, was zu einer tatsächlichen „Selbst-Organisation“ notwendig ist, ist die Erkenntnis, dass alles, was wir als ein System bezeichnen wollen, nur seinen eigenen Gleichgewichtszustand „im Sinn hat“. Das einzige System, dass diese Information nicht von Natur aus besitzt, ist ein bewusstes (aus Worten und Wissenselementen gebildetes) Denksystem. Es ist das einzige System, das diese Information erst erlernen und verstehen muss, um einerseits ausgeglichen und ausgleichend, also weise denkend und andererseits wahrhaftig und die Welt „mit anderen Augen sehen“ zu können.

Der Mensch, müsste also nur wissen und verstehen, dass alles, was er tut und macht, was er plant und organisiert, nur einem einzigen Motiv folgt: Den eigenen Gleichgewichtszustand zu wahren. Würden Sie diese Information bewusst als anfängliche und prozessbegleitende Information Ihres Denkens / Ihrer Denkprozesse setzen, stellte sich die ersehnte Ausgeglichenheit ganz von alleine ein.

Alles, was sich aus der Anwendung dieser Information, der Anwendung des größtmöglichen Denkpotentials ergäbe, wäre natürlich richtig. Für jeden Einzelnen und alle(s).

Praktische Anwendung der Information des Gleichgewichts

Das ist alles nur Theorie, nur Worte. Zwar steht das Wort am Anfang – eines bewussten Denkens – doch ich will mit Ihnen anwenden! Selbst-Organisation anwenden und bewusst lebendig machen!

„Die Menschen verdrießt‘s, dass das Wahre so einfach ist: Sie sollten bedenken, dass sie noch Mühe genug haben, es praktisch zu ihrem Nutzen anzuwenden.“
J. W. v. Goethe

Ich wage es nicht zu widersprechen. Dennoch verspreche ich Ihnen, dass Sie spätestens durch die „Experimente-Seminare“ eine Klarheit und Sicht auf die Dinge gewinnen, mit der Sie „aus sich selbst heraus“ bislang Unmögliches möglich machen und mit Leichtigkeit zur allseits ersehnte Harmonie im Außen beitragen.

Lassen Sie uns diesen Gedanken an zwei unbeschreiblichen Tagen selbst ausprobieren, testen und ein wahrlich ungeahntes Potential entfalten.

Sie werden schon sehen, was Sie davon haben: Das wahres Leben!

2 Responses

  1. Raimar Ocken
    Sinnlos

    Warum ist es notwendig, den Sinn des Lebens zu erkennen? Oder anders ausgedrückt: Warum müssen Menschen ihn kennen? Es geht auch ohne ganz gut, wie ich finde.

    Antworten
    • Christine
      Danke!

      Ich finde den Artikel einfach genial. Vielleicht nicht einfach geschrieben, aber sehr gut auf den Punkt gebracht. Eigentlich will ich auch nur mein Gleichgewicht! Und es hilft mir nun auch zu wissen, welchen Weg ich für mich bewusst gehen kann. Das macht mich wirklich sicherer in meinen Entscheidungen.
      Vielen Dank
      Christine

      Antworten

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