Licht beeinflusst nicht nur unseren Biorhythmus, sondern auch die Stimmung und das Wohlbefinden. Über die Wirkung von Licht auf die Gesundheit.

 

Licht und Biorhythmus

Nach Erkenntnissen von Lichtforschern spielt der Einfluss des Lichts eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen. Heute sind sich die Experten einig: Zu viel künstliches Licht kann den Biorhythmus stören und sogar krank machen. Sowohl eine Studie der Europäischen Kommission als auch die WHO kamen zu dem Ergebnis, das Kunstlicht während der Nacht insbesondere das Krebsrisiko drastisch erhöht. „Neben den positiven Wirkungen des Lichts z.B. durch die Synchronisierung des Tag-Nacht-Rhythmus‘ gibt es zunehmende Hinweise darauf, dass die nächtliche Bestrahlung mit Licht während der Wachphase (insbesondere während der Schichtarbeit) mit einem gestiegenen Brustkrebsrisiko in Zusammenhang steht und ferner Schlaf-, Magen-Darm-, Stimmungs- sowie Herz-Kreislauf-Störungen verursacht, möglicherweise durch die Unterbrechung des Biorhythmus.“

Ob künstliches oder natürliches Licht – es gibt vieles zu beachten, wenn Räume eingerichtet und Fenster eingebaut werden.

Die Wirkung von Licht auf den menschlichen Körper

Der menschliche Körper ist von Natur aus an die Lichtabläufe der Sonne gewöhnt. Hormone im Körper steuern das Empfinden des Menschen, aber auch den Schlaf- und Wachzustand. Ist es hell, so schüttet der Körper Serotonin und Cortisol aus – beide Stoffe bewirken, dass der Mensch sich wach fühlt und arbeiten kann. Melatonin hingegen wird als Schlafhormon bezeichnet und sorgt in dunklen Räumen für Müdigkeit und einen festen Schlaf.

Bestimmte Lichtqualitäten haben dabei verschiedenen Studien zufolge bestimmte Wirkungen – so soll blaues Licht des Nachts besonders schädlich sein, rotes hingegen weniger. Dies hängt damit zusammen, dass der Mensch an die natürlichen Lichtverhältnisse durch die Sonne angepasst ist, die morgens leicht bläuliches und abends leicht rötliches Licht liefert und auch durch diese Lichtqualitäten unseren Biorhythmus steuert.

Diese Zusammenhänge können aber auch positiv genutzt werden, was sowohl über natürliches als auch durch künstliches Licht geschehen kann. Wissenschaftler haben schon vor Jahren herausgefunden, wie unterschiedlich warme und eingefärbte Lichtquellen das Verhalten des Menschen drastisch verändern können. Teilweise wird dieses in Form von verschiedenen Farbtherapien auch zu Heilzwecken genutzt.

Zusammenspiel von natürlichem und künstlichem Licht

Worauf ist also zu achten? Der Konsens unter den Wissenschaftlern ist klar: viel Tageslicht, wenig künstliches Licht. Große Fenster, die im idealen Fall zur Süd- oder Ostseite zeigen, unterstützen den Tagesablauf gewaltig und führen in frühen Stunden bereits zu einem angenehmen Erwachen. Allerdings kann nicht jeder mit solchen Fenstern beglückt sein, und mancher muss auch nachts arbeiten. Deshalb ist es besonders wichtig, die unterschiedlichen Wirkungen des Lichts auf den Hormonhaushalt und die emotionalen Vorgänge im Gehirn auch mit Kustlicht auszunutzen, indem die natürlichen Verhältnisse möglichst gut imitiert werden.

Zum Wachwerden eignet sich besonders blaues Licht, da dieses das Schlafhormon Melatonin unterdrückt. Die gleiche Wirkung kann jedoch schwerwiegende Folgen für den Schlaf haben, wenn diese Lampe vor dem Schlafengehen eingesetzt wird. Denn für den Abend empfiehlt sich ein warmweißes Licht, das im Idealfall dämmert – über eine Dimm-Anlage beispielsweise – und so den Sonnenuntergang simuliert. Grelles Licht sollte nach Sonnenuntergang generell gemieden werden.

Von verschiedenfarbigem Licht wird meist abgeraten, da es die Farberkennung stört und in der Natur nicht vorkommt. LED-Lichter, die mittlerweile immer mehr Lichtausbeute als zu Anfangszeiten bieten, sind besonders für die Schreibtischlampe geeignet, da diese die Konzentration fördern.

Licht in Räumen

In Räumen sollte auf eine gleichmäßiges Licht geachtet werden. Besonders angenehme Effekte kann man durch reflektierende Flächen wie weiße Wände oder Spiegel schaffen, weil so das Licht nicht direkt in das Auge trifft, sondern zuvor noch gestreut wird und sich so im Raum verteilt.

Mit vielen kleinen, unterschiedlichen Lichtquellen lassen sich Schattengebiete aufhellen und die Beleuchtung je nach Bedarf und Tageszeit anpassen. Dies hat einen sehr „gemütlichen Effekt“ und wird auch von Feng-Shui-Beratern zu Optimierung eines Raumes gerne eingesetzt.

Wenn auf diese wenigen Punkte geachtet wird, können die schädlichen Einflüsse des Kunstlichts weitestgehend minimiert werden.

 

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