Weltweit gibt es schon über 100 Städte, die einen Anteil der Erneuerbaren Energien von über 70 Prozent aufweisen können. Mehr als vierzig Städte davon setzen zudem bereits komplett auf eine nachhaltige Energieversorgung.

Als der Präsident der USA, Donald Trump, den Ausstieg der Vereinigten Staaten aus dem Weltklimavertrag von Paris bekannt gab, wollten viele US-Städte und Gemeinden dies nicht akzeptieren. Sie gründeten eine Gegenbewegung und verpflichteten sich, auf freiwilliger Basis den Kampf gegen den Klimawandel fortsetzen. Der US-Bundesstaat Hawaii hat diesen Worten nun Taten folgen lassen und sich per Gesetz selbst zur Erfüllung der Pariser Vorgaben verpflichtet.

Auch in Großbritannien gibt es ein ähnliches Bündnis von Städten mit ambitionierten Klimazielen. Der Ansatz ist durchaus vielversprechend, weil die meisten Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen ohnehin auf lokaler Ebene umgesetzt werden müssen. Dass dies durchaus möglich ist, zeigt eine Studie der Organisation CDP. In der Studie wurden mehr als einhundert Städte aufgelistet, die schon heute einen Anteil der Erneuerbaren Energien von über 70 Prozent aufweisen können. Gegenüber der letzten Erhebung vor drei Jahren ist das eine klare Steigerung: 2015 konnten nur vierzig Städte vermelde, dass sie überwiegend klimaneutral sind.

42 Städte setzen zudem bereits komplett auf eine klimaneutrale Energieversorgung. Der Anteil der Erneuerbaren Energien liegt dort also bei 100 Prozent. Dabei handelt es sich längst nicht nur um Kleinstädte. Vielmehr können auch die europäischen Hauptstädte Basel und Reykjavik bereits komplett auf fossile Energieträger verzichten. In beiden Fällen stammt ein großer Teil des umweltfreundlichen Stroms aus Wasserkraftwerken – was geeignete geologische Gegebenheiten voraussetzt. Doch auch die Windkraft und die Solarenergie besitzen das Potential, eine vollständig nachhaltige Energieversorgung sicherzustellen. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass bereits im Jahr 2020 die Kostengleichheit zwischen fossilen Energieträgern und Erneuerbaren Energien global hergestellt sein dürfte. Solarstrom ist schon heute in einigen Gegenden die bei weitem günstigste Form der Energiegewinnung.

Erleichtert wird das Ziel einer vollständig nachhaltigen Stromversorgung durch eine weitere Entwicklung: Die Nachfrage nach Energie sinkt in vielen Teilen der Welt. Dies hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen. Zum einen sorgen technische Neuerungen immer wieder dafür, dass in bestimmten Bereichen weniger Strom verbraucht wird. Ein gutes Beispiel dafür sind die immer beliebter werdenden LED-Lichter, die unter anderem in Indien großflächig den Energieverbrauch senken sollen. Zum anderen ist aber auch das Bewusstsein dafür gestiegen, Energie zu sparen. Immer mehr Firmen ergreifen Maßnahmen, um den Stromverbrauch zu verringern. Außerdem wird immer öfter privat sauberer Strom produziert, indem beispielsweise Solarmodule auf dem Dach installiert werden.

Die komplette Liste der umweltfreundlichen Städte findet man unter www.cdp.net/en/cities/world-renewable-energy-cities

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