Die Kraft der Imagination ist ein Stoff, aus dem unsere Träume gemacht sind. Sie ist wichtiger als Wissen und hilft uns dabei, aus Wünschen Wirklichkeit werden zu lassen

von Christoph Weigert

Eines vorne weg, ich bin großer Fan und schwer verliebt in die Imagination. Denn Imagination ist für mich die größte Kraft, X-Faktor und Zaubertrank des Lebens. Der Stoff aus dem Träume bestehen. Aber was genau ist sie überhaupt, die wunderbare Imagination? Wie könnte man sie und ihr Potenzial näher beschreiben? Lassen wir hierzu einen alten Bekannten zu Worte kommen, von dem man auf Anhieb, auf Grund seines Berufes, gar nicht denken würde, dass er allzu viele Gedanken daran verschwendet hätte. Die Rede ist von Albert Einstein und er sagte einst Folgendes:

„Die Imagination ist alles. Ich bin Künstler genug um mich ihrer freizügig zu bedienen. Imagination ist wichtiger als Wissen. Wissen ist begrenzt. Imagination umkreist die Welt.“

Soviel zu einem allgemeinen Auftakt über die Imagination aus der Perspektive eines Wissenschaftlers, aber wie macht sie sich denn in konkreten Bereichen der Spiritualität bemerkbar? Schauen wir doch mal!

Alles ist Eins

Wie sieht es mit einem der wichtigsten spirituellen Grundprinzipien aus, dass alles Eins (oder zumindest miteinander verbunden) ist? Dabei bediene ich mich der Informationen von Alexandra David-Néel, die 1924 als eine der ersten Frauen nach Lhasa in Tibet reiste, obwohl die Einreise für ausländlische Personen damals ursprünglich untersagt war. Von dort überlieferte sie uns eine Übung, die man einfach nur als Werden (Becoming) bezeichnet. Hier setzt man sich beispielsweise neben einen Baum oder Stein und stellt sich vor (Benutzung der Vorstellungskraft bzw Imagination!), dieser zu werden. Stelle dir vor (Imagine – wie es John Lennon schon treffend sang), wie es sich anfühlt ein Baum zu sein. Die Blätter flatternd und zitternd im Wind, hängend an den Zweigen. Oder die Wurzeln, die tief ins Erdreich hinein greifen.

Diese Übung kann ich natürlich auch mit anderen Menschen machen und versuchen, der andere Mensch zu werden. So kann ich zum einen mehr Empathie erlangen. Zum anderen bis in die Zellen hinein verstehen, wie sehr alles miteinander verbunden und verwoben ist. Und all das dank der Anwendung meiner Imagination!

Die Imagination und das Heilen

Natürlich spielt in den geistigen Gefilden auch das Heilen eine große Rolle. Wie können wir die Imagination integrieren? In dem Buch Rolling Thunder erzählt der gleichnamige und seitdem bekannte Medizinmann dem Autor Doug Boyd, wie Heilung bei ihm funktioniert:

„Ich will dich warnen,“ beginnt er, „mich nicht! zu kopieren, sondern deine eigene Methode zu entwickeln. Unsere Ahnen bedeuten uns originell zu sein. Falls du meine Methode und wie ich verfahre beobachten kannst, erhältst du vielleicht einige Ideen, was du machen könntest und um was es für dich geht. Danach entwickelst du deine eigenen Lieder. Deine eigenen Gebete und all das, was damit einhergeht. Etwas zu kopieren ist nichts Gutes. Werde du selbst!“

Wie können wir denn unsere eigene Technik, unsere eigene Heilmethode entwickeln? Grundsätzlich hilft mir Kreativität und Vorstellungskraft dabei, neue, originelle Formen des Heilens zu entwickeln. Alleine schon deshalb, weil jede neue Unternehmung Kreativität und Imagination erfordert. Und je mehr ich davon habe, desto leichter fällt mir das (Er) finden neuer Formen. Eine konkrete Übung ist: Stell dir vor (imagine), du bist ein intergalaktischer Heiler von einem anderen Stern, dessen Bewohner für ihre Heilkünste im ganzen Universum bekannt sind. Was würdest du tun? Sei spontan, improvisiere, sieh was passiert und was dir dabei spontan einfällt!

Wir als Schöpfer – Gott als Künstler

Ein weiterer Eckpfeiler einer kraftvollen Spiritualität ist es, unsere innere Göttlichkeit zu entdecken, zu verstehen und zu leben. Aber was genau ist denn diese innere Göttlichkeit, oder zumindest ein Teilaspekt davon? Der berühmte (und berüchtigte) Schriftsteller Henry Miller sagte es mit folgenden Worten:

„Imagination ist die Stimme des Mutes. Falls Gott irgendetwas Gottgleiches an sich hat, dann das. Er hatte den Mut, sich alles vorzustellen.“

Gott ist also, frei von mir übersetzt und interpretiert, ein galaktischer Künstler mit einer begnadeten Imagination. Ein Wesen, das all seine Visionen in die Tat umsetzt. Wie können wir also diesen gottgleichen Aspekt in uns entdecken und beflügeln? Wir müssen unsere Imagination wie einen Muskel wieder und wieder trainieren. Auf alle erdenklichen Arten und mit verschiedenen Übungen. So wird sie größer, stärker und tiefer werden und wir können beginnen, neue Realitäten und Universen zu schaffen. Jedes Buch und jedes Bild sind beispielsweise eigene, neue Universen. Bei jedem von uns, ob schon seit Jahrzenten bewusst mit der Kreativität beschäftigt oder gerade am Anfang, kann die Imagination noch intensiver werden. Denn sie ist, wie Gott, unendlich.

Imagination – Lebensaufgabe – Berufung

Für viele Menschen ist die Suche nach dem Sinn ihres Lebens und ihrer Berufung von tiefster Bedeutung. Und das auch zu Recht. Durch das tiefe Eintauchen in die Imagination habe ich hierzu neue Sichtweisen für mich gewonnen. Ich sehe mittlerweile den Sinn des Lebens darin, die tief in unserem Sein verborgenen Träume und Wünsche zu entdecken, und diese Wirklichkeit werden zu lassen. Hierbei gibt es nicht nur um den einen großen Traum, sondern um Platz für viele Träume. Letztendlich kann man anhand Imaginationspraxis, oder während der Realisierung eines Traumes, neue Aspekte dieses Traumes sowie neue Lebenswege entdecken.

Hier ein Beispiel:

Eine Frau wollte schon immer mit Delfinen schwimmen. Nach Jahren des Träumens und auch der Arbeit, kann sie sich diesen Traum nun endlich erfüllen. Während des Badens im Meer und in ihrer unendlichen Glückseligkeit, sieht sie eine Familie mit zwei Kindern neben sich, die ebenfalls mit den Tieren schwimmen.

Nun stellt sie sich vor (ihre Imagination springt ihr zur Seite und zeigt ihr eine potenzielle Zukunft), wie schön es wäre, das auch eines Tages mit ihren (bis jetzt noch ungeborenen) Kindern zu erleben. Und springen wir zehn Jahre in die Zukunft: Sie hat nun nicht nur zwei eigene ekstatische Geburten im Kreise der Meerestiere erlebt. Sondern zusätzlich eine spezielle Ausbildung genossen und unterstützt nun auch andere Frauen, ihre Kinder im Beisein von Delfinen auf die Welt zu bringen.

Durch das Verfolgen dieses einen Traumes, ging sie Schritt für Schritt näher auf ihre Berufung zu. Und lebt sie nun tagtäglich. Und falls sie eines Tages bemerkt, dass dies ihr nicht mehr soviel Freude und Erfüllung schenkt, ist es ihr möglich, neue Träume in sich selbst zu entdecken. Und somit ihr Leben in eine andere Richtung zu lenken.

In eigener Sache

Ich hoffe ich konnte dir einen ersten Eindruck von der Vielfältigkeit und Kraft der Imagination vermitteln. Falls du Lust auf mehr hast, lese oder höre mein Buch: „Das Spiel ist vorbei? Entdecke neue Träume, neue Leidenschaften.“ Darin gehe ich noch weiter auf die Philosophie der Imagination ein. Und biete dir unterschiedliche Übungen an, die dir helfen, deinen Träumen auf die Schliche zu kommen und diese schrittweise zu verwirklichen.

Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar

Deine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.

*