Jeder Mensch wird von Geburt an von der Gemeinschaft geliebt, einfach weil er da ist. Dafür braucht er nichts zu tun, nichts zu arbeiten, nichts zu leisten, nichts vorzuweisen, nichts zu erreichen. Weil es nichts zu tun, nichts zu arbeiten, nichts zu leisten, nichts vorzuweisen, nichts zu erreichen gibt.

von Julia Vitalis

Jedes Mitglied wird von der ganzen Gemeinschaft nur deshalb geliebt, weil es einfach da ist. Das Wort Arbeit wird als ein Konzept erkannt und verabschiedet und verschwindet für immer im dunklen Raum der Vergangenheit.

Der Tag beginnt in Freude und das Tun entspringt dieser Freude. Was es zu tun gibt, ist unmittelbar mit dem Sein verbunden. Alle Handlungen entspringen dem natürlichen Fluss des Lebens, sind organisch miteinander verknüpft. Sie stellen ein Netz von Lebendigkeit dar, das alle trägt, nährt und allen alles gibt, was sie brauchen und darüber hinaus. Sodass Reichtum und Fülle für alle da sind. Alles ist miteinander verwoben. Diese Verwobenheit webt hin und her, weil alles Tun ein Teil von diesem Weben ist. Aber das ist auch nicht richtig ausgedrückt, weil es einen Teilbereich verdeutlicht, den es so nicht gibt.

Wenn ein Mensch atmet, trägt er zur Gemeinschaft bei, weil er sich am Leben erhält. Genauso, wenn dieser Mensch ein Kind versorgt oder einen alten Menschen füttert. Es gibt keinen Unterschied, keine Hierarchie, kein besser, kein schlechter. Es gibt nur noch Lebendigkeit, die sich ausdehnt. Es gibt niemanden mehr, der über jemand anderem steht oder unter diesem. Es gibt nur noch selbstbestimmte Menschen, die ihre Fähigkeiten einbringen, damit das Bestmögliche für die Gemeinschaft entstehen kann.

Gemeinschaft bedeutet „das große Ganze“ sehen

Alles was lebt, alles was je gelebt hat und alles, was je leben wird – in diesem Bewusstsein entwickelt sich weises Tun, entspanntes Tun, was Körper-Geist-Seele in der idealen Balance, im idealen Gleichgewicht, in der idealen Harmonie erhält. So wie ein Mensch atmet, dehnt sich etwas aus und fließt über in eine Idee. Diese wiederum pflanzt sich weiter fort in eine Handlung. Andere, neue kommen hinzu.

Und so wird es immer mehr und wächst, sodass alles Handeln verwobenes Wachstum ist. Lebendiges Wachstum, das eingebunden ist in den Kreislauf des Lebens. Was wiederum selbst einen Kreislauf darstellt und neu bildet: ein stetiges Wachsen, Vergehen und Sterben. Und wieder ein erneuter Beginn und immer so weiter. So wie der Wind weht, so wie das Gras wächst, beginnt immer eine neue Handlung. Und vergeht wieder. Sodass alles permanent miteinander zusammen atmet, sich selbst erfindet, sich selbst auflöst, unendlich schöpferisch für immer.

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