Alles an Anfang …..  ist allen Kindern gewidmet, die jetzt und in Zukunft geboren werden. Und es ist ein Aufruf an alle Erwachsenen, ihre Verantwortung zu übernehmen und ihre Kinder in Freiheit großwerden zu lassen. Dieser Prozess kann durch Wisdom of the Body Movement – die Weisheit unserer Körperbewegungen –  positiv unterstützt werden.

Der Mensch als Teil der Natur

Man sagt, wir befinden uns in einer menschengemachten Klimakrise. Was, wenn wir begreifen, dass diese Krise durch menschliches Handeln entstanden ist, weil der Mensch massiv in die Natur eingegriffen hat. Da er sich nicht gleichberechtigt mit Pflanzen und Tieren sieht, sondern vielmehr als etwas Höheres, das andere Naturphänomene beherrschen kann. Und liegt es da nicht auf der Hand zu sagen: es handelt sich hier um eine Krise der Menschheit?

Ist es nicht so, dass die Spezie Mensch als einzige nicht mehr weiß, was es heisst, ein Mensch zu werden und zu sein? Tiere und Pflanzen und andere natürliche Phänomene existieren in einem Kontinuum, so wie es die Natur vorbestimmt hat.

Wir Menschen sind Teil der Tierwelt. Wie verhält es sich in der Natur, wenn in der Wildnis ein Junges zur Welt kommt? Es wird solange versorgt wie es nötig ist, und lernt dadurch von den Eltern oder auch nur von der Mutter, wie man die Fähigkeiten zum Überleben erlangt. Die Eltern schützen es vor Gefahren. Hier gibt es Kleinfamilien, wie beispielsweise bei Blesshühnern, und Großfamilien wie bei Löwen. Wenn der Mensch hier nicht einschreitet, kann sich alles in Freiheit entwickeln. 

Warum alles an Anfang? Weil der Mensch sich oft nicht in Freiheit entwickeln konnte und mitunter bis heute nicht kann! Und mit Wisdom of the Body Movement – der Weisheit unserer Körperbewegungen können wir wieder in diese frühkindliche Freiheit eintauchen. Und uns als Teil der Natur, als Bestandteil von etwas Größerem erfahren.

Wie alles in Freiheit begann

Der Fötus, der im Utero der Mutter heranwächst und sich entwickelt, befindet sich noch in Freiheit. Er bewegt sich im Element des Wassers und wird mit allem versorgt, was er benötigt. Er wird von der Mutter so lange mitversorgt, bis er nach 9 Monaten eine Größe erreicht hat, die es ihm unmöglich macht, im mütterlichen Körper weiterzuleben. Er muss geboren werden. Insbesondere die Größe des Kopfes ist dabei ausschlaggebend, denn dieser muss den Weg durch den Geburtskanal ermöglichen. 

Die Geburt ist die zweite Meisterschaft von Mutter und Kind, die sie gemeinsam erreichen müssen – 9 Monate nach der Entstehung einer neuen Zelle durch Sperm und Ovulo. Für das Kind findet hier ein großer Wechsel vom Element Wasser zum Element Luft statt. Um letztlich im Element Erde anzukommen. 

Bindung zwischen Mutter und Kind

Die Bindung, die zwischen Mutter und Kind fortbesteht, ist universal und einzigartig. Natürlicherweise erwartet das Kind, dass seine Bedürfnisse weiterhin erfüllt werden. Noch befindet es sich in einer Hilfslosigkeit und Abhängigkeit. Doch wie kann es gewährleistet werden, dass ein neuer Mensch in Freiheit aufwachsen kann? Denn nur dann hat er die Möglichkeit, sich auf allen Ebenen gesund zu entwickeln und sein Wissen sowie seine angeborenen Fähigkeiten zu leben. Der neue Mensch ist zwar zunächst auf Unterstützung angewiesen, insbesondere durch die Mutter, kommt jedoch mit einem eigenen, besonderen Wissen auf die Welt. Ein Wissen, das Gehör verdient. 

Die gemeinsame natürliche Geburt und das darauf folgende Stillen sind von elementarer Bedeutung für die HerzensBindung und ein tiefes Gefühl von Versorgung – in vielerlei Hinsicht. Die Erfahrung bedingungsloser Liebe wird möglich. Sie findet durch körperliche Berührungen und das Stillen einen Ausdruck. Das Kind vermittelt der Mutter, was es braucht. Der Rhythmus wird dabei zunächst vom Kind bestimmt. Die Mutter schenkt sich dem kleinen Wesen und geht auf das Bedürfns ein.

Der Kampf um die Freiheit

Alles an Anfang! Bin ich bereit als Mutter und Elternteil meinem Kind diese Form von Freiheit zu schenken, in der es sich ganz entwickeln kann? Bin ich bereit, selbst auch wieder in diese Freiheit einzutauchen? Was braucht es dazu? Was ist zu tun, wenn ich mich Zwängen ausgesetzt fühle? Kann ich als Mutter/Eltern mich dafür einsetzen, dass unsere Gesellschaft wieder einen Rahmen für Freiheit bietet? Dabei steht folgende Fragen im Herzen: ist Freiheit in einer unfreien Gesellschaft möglich? Nein! In einer unfreien Gesellschaft kann ich mich nur anpassen oder rebellieren. Die breite Masse passt sich an, rebelliert wird nur im Kleinen. Und gegeneinander anstatt miteinander wird in einem unmenschlichen System rebelliert.  Oder sich angepasst.

Denn in dieser Gesellschaft sind Hunde freier als unsere Kinder. Je mehr wir als Erwachsene Freiheit erleben durften, destomehr sind wir auch in der Lage, unseren Kindern die Freiheit zu ermöglichen und sie dabei zu begleiten, wie sie wachsen, erkunden, Fragen stellen. Es ist falsch hingegen, unsere Kinder passend für eine Gesellschaft zu machen, in der es nicht möglich ist, seine Fähigkeiten einzubringen und somit zur Gestaltung einer Gesellschaft beitragen zu können. 

Und es löst neue Fragen aus: wie kann unsere Gesellschaft wieder menschenwürdiger und achtsamer miteinander werden? Ist das vielleicht eine viel zu große Aufgabe? 

Alles an Anfang

Doch gehen wir an den Anfang zurück. Ein neugeborenes Kind braucht Zeit und Nähe, um seinen eigenen Rhythmus zu entwickeln. Dies tut es insbesondere durch freie Bewegung, so wie es alle Neugeborenen durchlaufen. Vom zellulären Atmen bis hin zum kontralateralen Krabbeln und schliesslich zum Gehen, ohne dass ein anderer Mensch interveniert. Dabei können viele Misserfolge stattfinden, die schliesslich zum Erfolg führen, indem sie es immer wieder probieren. Und das tun Kinder von ganz alleine, wenn die Erwachsenen sie wirklich lassen.

Es ist die Aufgabe der Eltern, diesen Raum zu gewährleisten. Ein Kind braucht neben dem „getragen werden“ einen gesunden Raum zur freien Bewegung. Erst wird es seinen eigenen Körper entdecken, seine körperlichen Grenzen und schlussendlich auch den Raum um sich herum. Dabei spielt der Rhythmus des gehens eine wichtige Rolle. Ein Kind, das von einem Elternteil getragen wird, kann einen anderen Rhythmus erleben. Einen natürlichen Rhythmus, der beim Gehen oder Laufen entsteht. Kinderwagen, Fahrräder und Autos dienen dabei mehr dem Komfort der Erwachsenen – und nicht den Kindern. Auch ein Laufrad kann das Kind von seinem Rhythmus des Gehens entfernen – und ist mitunter vielmehr der Ungeduld der Eltern geschuldet. Ein Kind, das schon gehen kann, erkundet seine Umgebung und findet ständig etwas, was es zu entdecken gibt. Selten sieht man in einer Großstadt wie Berlin Eltern, die mit ihren Kindern einfach nur gehen oder stehen und mit ihren Kindern Entdeckungen in der Langsamkeit machen. 

Der Preis erwachsener Schnellebigkeit

Früher gab es den Kinderwagen, der geschlossen war und Schutz für das Kind bietete. Darin konnte es sich, sofern es an der Zeit war, bewegen bis hin zur Drehung auf den Bauch, dem Sitzen, knien etc. Der Wagen bietete einen gewissen Spielraum. Die heutigen Kinderwagen werden nicht mehr für das Kind entwickelt, sondern für den Komfort der Eltern. Um diesen den Einkauf, den Tagesablauf und das Leben zu erleichtern. Aufrecht und festgeschnallt im neuen, komfortablen Sportwagen, obwohl die Kinder selbst noch gar nicht sitzen können. Sie sind fixiert, so dass sie sich nur begrenzt bewegen können und haben oftmals keinen Blickkontakt zu den Eltern. So sind sie permanent den Reizen der Umwelt ausgesetzt, die auf das kleine Gehirn einprasseln. Wenn das Kind langsam daran ermüdet, sieht es keinen anderen Weg als die Augen zu schliessen. Doch sobald es diese wieder öffnet, geht es weiter mit der Überreizung.

Es ist unmöglich, dass kleine Kinder all diese Reize verarbeiten können. Insbesondere die Reizintensität einer Großstadt kann diese kleinen Wesen enorm herausfordern. Manchmal erscheint es so, als wollten einige Eltern auch lieber „hinter dem Rücken“ des Kindes telefonieren, als den Zustand ihres Kindes wahrzunehmen. Denn sie würden dann erkennen, dass es vielleicht etwas Wichtigeres gibt, als sich selbst immer wieder aus dem Moment zu holen und etwas anderes zu tun, als im Augenblick zu leben. Gemeinsam mit ihrem Kind. Später wird dem Kind ADHS diagnostiziert. Und nun sind wir Erwachsenen gefordert. Was haben wir, im Aufbau dieser Welt, dazu beigetragen, dass unsere Kindern sich so sehr von sich entfernt haben?

Zurück zur Natur des Menschen

Dies ist nur ein Bild einer kinderfeindlichen Gesellschaft, die – obwohl sich reich und zivilisiert ausgebend – eines noch nicht schafft: allen Kindern eine potenzialorientierte und gesunde Entwicklung zu ermöglichen. Doch es ist möglich, all das nachzuholen und unser Bewusstsein in diesem Bereich zu revolutionieren. Um unseren Kindern neue, gesunde Erfahrungsräume zu ermöglichen.

Ich biete ein Laboratorium für frühkindliche Bewegungsentwicklung, Authentische Bewegung und Improvisation an: Wisdom of the Body moving. Sie sind herzlich Willkommen, mit mir in diese Erfahrungswelten einzutauchen.

Wo:

Tanzfabrik Berlin, Möckernstraße 68, 10965 Berlin, Studio 3, Samstags vor der Contact Jam

17 bis 18.30 Uhr

Termine:

Oktober 19
November 9/16/23
Dezember 7/14/21

Literaturempfehlungen: 
Emmi Pikler, Lasst mir Zeit
Linda Hartley, Wisdom of the Body moving 

 

 

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