Schamanische Naturrituale helfen durch Erdung, die Angst abzubauen und in das Vertrauen zurückzukommen.

von Jakob von Recklinghausen

Zur Zeit finden unzählige schamanische Zeremonien und Naturrituale rund um Berlin statt, was die Sehnsucht nach einer Wahrheit jenseits des Materialismus widerspiegelt. Wenn krisenhaft immer klarer wird, dass die moderne Zivilisation in die Sackgasse läuft, suchen Menschen eine Alternative.

Die von der Wirtschaft dominierte Gesellschaft, die den Planeten vielleicht an die Wand fährt, basiert auf einem naturwissenschaftlichen Weltbild. Schamanismus arbeitet mit einer anderen, nicht sichtbaren Wirklichkeit. Hier geht es um das Vertrauen in Kräfte, die weder mit Formeln beschreibbar, noch mit den gängigen Methoden messbar und doch zu spüren sind. Aufgabe der schamanisch Tätigen ist es, Kanal und Vermittler für diese Kräfte zu sein. Sie halten Raum und vermitteln die nötige Haltung, um empfänglich für die Geschenke von Mutter Erde zu sein.

Naturrituale

Ein Aspekt ist dabei die Verbundenheit mit dem Netz des Lebens, von dem wir uns durch die isolierte Lebensweise selber abschneiden. Schamanische Rituale verbinden uns mit dem großen Fluss des Lebens: körperlich, wenn wir barfuß die Erde berühren und der Wind unsere Haut streichelt. Seelisch, wenn wir die Liebe der großen Mutter in unserem Herzen spüren und uns mit Pflanzen- und Tierseelen verbinden. Geistig, wenn wir uns gewahr werden, wo wir herkommen und dass der große Geist durch jeden von uns hindurch wirkt.

Unsere Medienkultur baut auf Angst und Ohnmacht auf. Ohne direkten Einfluss nehmen zu können, hören wir ständig von Katastrophen, Bedrohungen, Kriegen, Viren. Schamanische Rituale helfen durch Erdung, die Angst abzubauen und in das Vertrauen zurückzukommen. Auch befreien sie uns von der Massenhypnose, die uns in dem Kreislauf von Arbeiten, Konsumieren, Erholen gefangen hält. Leistung und Wirksamkeit sind Mechanismen, der Angst vor Unwichtigkeit und Ohnmacht zu entgehen. Vor Mutter Erde sind wir alle gleich und sie liebt uns jenseits dessen, was wir tun und wer wir sind. Diese Dynamik spiegelt sich auch in meinem persönlichen Weg im Schamanismus wider.

Es geht für mich immer wieder darum, die Kontrolle darüber abzugeben, auf welche Weise meine Arbeit wirkt. Anstatt, wie in der Schule gelernt, nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung zu agieren, vertraue ich immer mehr den Kräften und handle in Bescheidenheit im Rahmen meiner Möglichkeiten. Dabei vermittle ich Methoden, wie man sich jenseits vom reinen Erleben der schamanischen Kräfte eigenständig mit ihnen verbinden kann und die Wahrnehmung für die nicht-alltägliche Wirklichkeit öffnet.

Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar

Deine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.

*