Der Hollywood-Schauspieler Leonardo DiCaprio ist ein leidenschaftlicher Kämpfer für den Umweltschutz und hat in seiner aufrüttelnden Dokumentation Before the Flood Schauplätze des Klimawandels aufgesucht.

Von Oliver Bartsch

 

Seit Jahren engagiert sich Leonardo DiCaprio öffentlich im Kampf gegen den Klimawandel. Für den neuen Dokumentarfilm Before the Flood reiste er zwei Jahre lang um die Welt und sprach mit Politikern, Wissenschaftlern, Unternehmern und anderen Persönlichkeiten, unter anderem mit US-Präsident Barack Obama, UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon, Tesla-Chef Elon Musk und sogar Papst Franziskus. Herausgekommen ist ein beeindruckender Film über Ursachen und Folgen des Klimawandels – und ein Appell an die Menschheit.

Mit seiner Reportage will er nicht bloß schwarzmalen, sondern in erster Linie herausfinden, ob die Zerstörung durch den Klimawandel noch aufzuhalten ist. Die Dreharbeiten von Regisseur Fisher Stevens haben mit Leonardo DiCaprios Rede vor dem Klimagipfel des UN-Generalsekretärs Ban Ki Moon 2014 in New York begonnen. Der Film nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise zu den markantesten Schauplätzen des Klimawandels. 2014 hatte Ban Ki Moon den Schauspieler zum Friedensbotschafter für Klima ernannt. Obwohl DiCaprio sich seit Jahren für den Erhalt der Umwelt einsetzt und schon im Jahr 2000 beim Earth Day in Washington einen großen Auftritt hatte, sagt er im Film: „Ich erkannte, wie wenig ich wusste.“ DiCaprio erzählt, wie bedrückend das Thema für ihn geworden ist: „Wenn man mit jemandem über das Klimathema sprechen will, schaltet er einfach ab.“ Und „wenn die UN wüssten, wie pessimistisch ich bin, haben sie vielleicht den Falschen ausgesucht“, erzählt er weiter.

Der Film zeigt den Schauspieler im hohen Norden, in den vom Untergang bedrohten pazifischen Inselstaaten Kiribati und Palau, im Hubschrauber über dem brennenden Regenwald von Indonesien. „Willkommen in Sumatra“, sagt die indonesische Umweltschützerin Farwiza Farhan und zuckt die Schultern. Er schaut sich die verwüsteten Landschaften der Ölsandförderung im kanadischen Alberta an und taucht mit einem Meeresforscher in ein abgestorbenes Korallenriff.

Trotz vieler depremierender Bilder löst Before the Flood keine Depression aus, sondern vermittelt Aufbruchstimmung. Das liegt zum großen Teil an den mutmachenden Interviews, die DiCaprio mit zahlreichen optimistischen Menschen geführt hat. Im Gespräch mit Elon Musk, dem Gründer der Elektroautos von Tesla, oder mit dem Astronauten und Klimaforscher Piers Sellers klingt der Kampf gegen den Klimawandel zwar als große Herausforderung, aber machbar. Piers Sellers erzählt von seinem unheilbaren Bauchspeicheldrüsenkrebs, der ihm nicht mehr allzu viel Zeit lassen werde. „Was ist mir in der verbleibenden Zeit noch wichtig?“, fragt Sellers und zeigt DiCaprio die Polschmelze – über Messungen der Nasa-Satelliten in Echtzeit. Aber die Katastrophe ist noch aufzuhalten, da ist sich Sellers sicher. Barack Obama sieht das nach dem Erfolg des Pariser Klimaabkommens genauso. Leonardo DiCaprio selbst klingt am Ende seiner Reise viel kämpferischer. Bei der Zeichnungszeremonie des Abkommens im April in New York ruft er zum Handeln auf. Den Staats- und Regierungschefs sagt er: „Sie sind die letztbeste Hoffnung für die Erde.“

Erst kürzlich kämpfte der US-Amerikaner mit deutschen Wurzeln in dem Film „The Revenant – Der Rückkehrer“ noch gegen die Natur. Die Rolle als Hugh Glass brachte Leonardo DiCaprio seinen langersehnten Oscar als „Bester Hauptdarsteller“. Seine Dankesrede nutze er, um auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen. Darin sagte er unter anderem: „In ‚The Revenant‘ ging es um die Beziehung zwischen dem Menschen und der Natur. Einer Welt, in der wir alle im Jahr 2015 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt haben. Der Klimawandel ist echt, er passiert genau jetzt. Es ist die größte Bedrohung für unsere gesamte Spezies.“ Diese Aussage unterstreicht er mit seiner gelungenen Dokumentation Before the Flood erneut.

 

In den USA startete Before the Flood im Kino, in Deutschland ist die Dokumentation im Fernsehen und bei Videoanbietern wie Amazon zu sehen. Insgesamt wird die Dokumentation in 171 Ländern und in insgesamt 45 Sprachen ausgestrahlt. Ausschnitte und teilweise auch den ganzen Film findet man bei National Geographic und mit etwas Glück auch auf Youtube.

http://channel.nationalgeographic.com/before-the-flood/

Eine Antwort

  1. Saddam
    Lügenpresse

    Klimawandel ist grosser Betrug, um Menschen noch mehr auszunehmen. Es ist nur eine Theorie, wie Grimms Märchen. Klima ist Leben, und im Leben gibts immer Veränderungen.

    Antworten

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