Ásatrú

Ásastrù – eine polytheistische Religion (um nur einige der zahlreichen Götter zu nennen: Odin, Thor, Loki, Freya, Frigg) – bezeichnet den neuheidnischen Glauben an die nordisch-germanische Götterwelt. Die Gottheiten setzen sich aus den Asen und Wanen der nordischen Mythologie zusammen.

Die Bezeichnung dieser Glaubenform ist offenbar eine sprachlichen Neuschöpfung, zusammengesetzt aus den altnordischen Wörtern „ása“ (Gott) und „trú“ (Glaube bzw. Treue) und bedeutet so viel wie „Asentreue“ bzw. „Asenglauben“. In Island, Norwegen und Dänemark ist diese naturheidnische Bewegung inzwischen von der Regierung offiziell als Glaubensgemeinschaft anerkannt worden.

 

Bahai

Bahai, benannt nach dem 1892 verstorbenem Religionsstifter Baha’u’llah (arab. „Herrlichkeit Gottes“), ist eine Religion des Friedens. Körperliche Gewalt und religiöser Fanatismus werden von der weltumspannenden Religionsgemeinschaft ausdrücklich geächtet, in den „Häusern der Andacht“ wird abwechselnd aus den Schriften aller Weltreligionen zitiert. Schon 1912 (!!!) formulierte diese aus der arabischen Kultur hervorgegangene Religionsgemeinschaft visionäre Forderungen und Kernziele, die noch heute gültig sind, unter anderem die Gleichheit von Mann und Frau sowie gleiche Bildungschancen, Lösung sozialer Fragen und Einsatz für den Weltfrieden.

 

Sikhismus

(Indien, religionsübergreifend)
Die Sikh-Religion – auch Sikhismus genannt – entstand im 15. Jh. in Indien und hat heute weltweit circa 20 Millionen, in Deutschland etwa 10 000 Anhänger. Gemäß den Lehren ihres Begründers Guru Nanak lehnen die Sikhs Hierarchien auf Grund von Herkunft, Religion oder Geschlecht ab und versuchen spirituelle Vollkommenheit durch ganzheitliche Lebensführung zu erreichen.
Ein Hauptpunkt des Sikhismus ist sein religionsübergreifendes Wesen und die Nutzung religiöser Weisheiten für den Alltag.
Ganzheitliche Lebensführung heißt hier Verehrung des allgegenwärtig Göttlichen durch Dienst am Mitmenschen, ehrliche Arbeit und ein lebenslanges Streben nach Wissen und Weisheit.

 

Schamanismus

Für den Begriff Schamanismus existiert keine allgemeingültige Definition. Die interessanteste Interpretation ist, dass Schamanismus eine weitverbreitete naturreligiöse Praxis ist, in der durch Trance und Ekstase Kontakt zur Anderswelt, zu Tiergeistern oder Ahnen aufgenommen wird, um Hilfe und Heilung zu erlangen. Eine besondere Ausprägung ist der Core-Schamanismus, der sich auf genau dieses Grundprinzip reduziert und alle sonstigen kulturellen Einflüsse außen vor lässt.

 

Wicca

Wicca ist eine aus Großbritannien stammende, in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts durch Gerald Gardner begründete neoheidnische Religion, die für sich in Anspruch nimmt, dem „alten Weg“ sprich prächristlichen Traditionen zu folgen.
Gemein ist ihnen in der Regel die Verehrung der Natur in Form von Göttin und Gott, wobei die Gewichtung sehr unterschiedlich sein kann. Auch Gestalt und Name der verehrten Gottheiten variieren von Coven (Hexenzirkel) zu Coven und Ritual zu Ritual, da die meisten Wicca die Idee vertreten, dass alle Götter ein Gott und alle Göttinnen eine Göttin sind. Wicca ist daher tendenziell eher pantheistisch als polytheistisch. Das einzige wirklich universelle Grundprinzip aller Wicca ist: „Tu was du willst, solange es niemandem schadet“.

 

Shintoismus

Shinto, seltener Shintoismus genannt, ist eine in Japan beheimatete Religion, deren Wurzeln bis in prähistorische Zeiten zurückreichen. Inhalt des Shinto ist die Verehrung unzähliger, oft lokaler Gottheiten – so genannter Kami – in Schreinen. Als wichtigste Gottheit gilt die Sonnengöttin Amaterasu, legendäre Ahnherrin des japanischen Kaiserhauses. Trotz starker Beeinflussung durch den Buddhismus hat Shinto sich seine Eigenständigkeit weitestgehend bewahrt und hat auch heute noch weltweit über 100 Millionen Anhänger.

 

Voodoo

Voodoo ist – wie die eng verwandten Religionen Santería, Umbanda, Macumba und Candomblé – eine ursprünglich afrikanische Religion, die aber durch viele christliche, islamische und indianische Einflüsse stark verändert wurde. Zentrales Element dieses Glaubens ist die Verehrung der als „Loa“ bezeichneten Götter und Geister wie zum Beispiel Olorun, Papa Legba oder auch der als Baron Samedi bekannte Ghede – ein Fruchtbarkeits- und Totengott. Zombies hingegen sind eher populistische Randerscheinungen. Auch die berühmten Voodoo-Puppen sind ursprünglich lediglich Götterbildnisse, die die schwarzen Sklaven als Ersatz für die verbotenen Holzfiguren verwendeten. Voodoo ist in Haiti offiziell anerkannt und in Benin sogar Staatsreligion.

 

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