Physiologische Ebene der Geschlechtsorgane

Geschlechtsorgane der Frau

Die Vulva oder Scham bildet die Gesamtheit der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane. Die Vagina, auch Scheide genannt, ist die Verbindung zwischen den äußeren und inneren weiblichen Geschlechtsorganen.

Geschlechtsorgane des Mannes

Der Penis ist das Begattungsorgan des Mannes bzw. männlichen Tieres. Darüber hinaus ist er gleichzeitig ein Teil der ableitenden Harnwege, indem er die Harnröhre umschließt.

Die Farbschwingung ist Türkis.
Das Tier der Wolf.
Die Länder sind Whales und Thailand.

In einem transformierten Zustand sind wir frei von den Begrenzungen und Identifikationen. Männliche und weibliche Anteile sind wie in einem Yin/Yang Symbol ausgeglichen und vereint. Wir können unsere Talente ausdrücken und sie in die Tat umsetzen. Wir sind standfest und flexibel.

Die Entwicklung von Identifikation

Das Hauptthema der Geschlechtsorgane Penis und Vagina ist: Identifikation! Die erste Identifikation eines Menschen ist die mit seinem Körper, dann folgt direkt das Geschlecht. Die Aufteilung in „Ich Frau – du Mann“, wie wir sie in der Genese des Sündenfalls anschaulich sehen, ist eine klare Trennung in zwei Identitäten und wird nicht mehr hinterfragt.
Bevor Bewusstsein sich in „Zwei“ spaltete, war es Eins mit dem ganzen Universum.
Mit dem Beginn des menschlichen Daseins in der Gebärmutter entsteht Teilung.

Das Bewusstsein identifiziert sich zuerst mit dem Körper, das heißt ICH ist gleich Körper. Er ist getrennt (von einem anderen Körper), isoliert, bedürftig, schmerzhaft, wohlig, hungrig, satt, usw.

Bewusstsein ist weiterhin aufgeteilt in Wachzustand und Schlaf. Im Wach-Sein erleben wir die körperliche und geschlechtliche Identität, während des Schlafs löst sie sich auf.

Hunger ist die erste, elementare negative Empfindung eines Säuglings. Im Verstand produziert es die Idee, dass etwas gebraucht wird. Sobald die Nahrung durch die Nabelschnur eintrifft, wandelt sich die negative Empfindung in eine positive. Das ICH erfährt, wie es ist, wenn ein Bedürfnis gestillt wird. Falls dieses primäre Bedürfnis nicht ausreichend erfüllt wird, folgt eine Anspannung im Nervensystem, die so lange bestehen bleibt, bis Nahrung kommt.

In den ersten Lebensjahren ist der Mensch von animalischen Instinkten beherrscht: alles dreht sich um Essen, Schlafen und körperliche Berührung. Der Mensch unterscheidet sich hier nicht vom Tier.

Die ursprüngliche Einheit vor der Erfahrung von Polarität wird im ZEN: „Das ursprüngliche Gesicht“ genannt. Viele Meister fragen: „Wie hast du ausgesehen bevor du geboren warst?“

Die ersten Erfahrungen von ICH sind negativ: ich habe Hunger, Durst, ich habe mich verbrannt, ich blute, ich bin hilflos, ich brauche usw. Um diese inneren negativen Erfahrungen auszugleichen, suchen wir nach Erfüllungen im Außen. Wir ringen um alles, was uns Wohlgefühl vermittelt und bringen eine Menge Energie dafür auf. Es ist ein existenzielles Bedürfnis, unser körperliches Leben hängt davon ab.

Im weiteren Verlauf des heranwachsenden Kindes entstehen weitere, wichtige Bedürfnisse. Wir wollen vor allem gesehen werden, wir brauchen Bestätigung für das, was wir erreichen, was uns gelingt. Wir sind darauf angewiesen, ein Gegenüber zu haben, das uns spiegelt und in Resonanz geht. Wir brauchen Lob, Ermutigung, Aufmerksamkeit.

Wird unsere Einzigartigkeit nicht erkannt und erleben wir einen Mangel an Bestätigung, impliziert das, dass wir uns besonders anstrengen müssen. Im Versuch zu beweisen, dass wir es „schaffen“, verlassen wir den inneren, authentischen Ort. Das einzigartige Wesen, was wir sind, wird verleugnet (es hat ja nicht gereicht!) und durch eine billige Kopie ersetzt.

Wir gehen einen großen Kompromiss ein: je mehr wir glauben, dass etwas falsch und schlecht mit uns ist, weil negativ und bedürftig, desto mehr versuchen wir, richtig und gut zu erscheinen.

Dieses Leiden fügen wir uns unwissender Weise selbst zu, indem wir ein verdrehtes, falsches ICH annehmen. Wie können wir diese falsche Identität wieder loslassen? Wer erkennt, dass er leidet, hat den ersten Schritt zur Auflösung bereits getan. Kein Weg führt je daran vorbei: die Trennung des Bewusstseins, aus der Einheit in die Identifikation mit dem konditionierten Ich. Es ist so angelegt. Wer immer sich dieses Spiel des Lebens ausgedacht hat: Wir sind die Spieler. Unsere Aufgabe besteht offensichtlich darin, uns selbst zu erkennen und die ICH-Identifikation aufzugeben. Wer glaubt, dass es um etwas Anderes geht als DAS, hat seine Lebensaufgabe nicht wirklich begriffen.

Wer ist dieses ICH? Wer bist DU?

Und was hat dieses ICH mit den Geschlechtsorganen Vagina und Penis zu tun?

Die größte Macht, die das ICH bewusst erfährt (die erste Trennung erleben wir unbewusst), ist zu Beginn der Pubertät, wenn unsere Sexualität erwacht und die Geschlechtsorgane von einem Ansturm gewaltiger Energien überflutet werden. Die ganze Welt dreht sich plötzlich nur noch um das Eine. In der Zeit der Pubertät fokussieren sich Mädchen und Jungen auf ihr Äußeres. Die Frage ist: Wie komme ich am besten an? Wie entferne ich diesen Pickel an der Stirn? Welche Ausstrahlung habe ich mit diesem Kleid?

Fließt diese enorme Kraft durch den Körper, entsteht der Wunsch, sie mit dem anderen Geschlecht auszutauschen. Die Rollen sind vorgegeben: Der Mann lernt, aktiv zu sein, die Frau lernt, passiv zu sein. Sobald die Frau das Interesse eines Mannes spürt, möchte sie es verstärken. Das tut sie, indem sie an allem, was er tut, großes Interesse zeigt und ihn zum Helden werden lässt. Wenn er das spürt, steigert sich seine Lust und er ist bereit, sie zu nehmen. Er versucht mit allen Mitteln, die Nummer Eins für sie zu sein, sie ist beeindruckt und nimmt ihn auf.

Die Vagina der Frau formt sich um den Penis des Mannes, mit dem sie verkehrt. Genauso formt sich ihre Persönlichkeit um die des Mannes. Mit jeder Periode entspannt sich die Form wieder, die sie aufrechterhält, um für ihn „passend“ zu sein und kehrt zu ihrer ursprünglichen Form zurück. Das ist der Grund, warum viele Frauen kurz vor ihrer Periode sehr emotional werden, denn mit jeder Blutung ist ein kleiner Ablösungsprozess verbunden. Deshalb riet Dheeraj (Begründer von Tibetan Pulsing) uns Frauen, wenn sich der Mann von uns entfernt oder sich trennt, die nächste Periode abzuwarten, um dann bereit zu sein für einen anderen Mann oder für uns selbst.

Verschiedene Kulturen haben erkannt, dass es für die Frau nährend ist, sich in der Zeit der Periode zurückzuziehen und keinen Sex zu praktizieren. Diese Zeit für sich zu genießen und sich bewusst vom Mann abzugrenzen – das stärkt, reinigt und gibt der Frau Raum und Wertschätzung.

Um das Spiel der Identifikationen in männlich/weiblich aufrechtzuerhalten, braucht es immer wieder große Anstrengung. Die Identifikation des Mannes mit männlicher Kraft veranlasst ihn dazu, die ihm innewohnende, weibliche Seele zu vernachlässigen und die Identifikation der Frau mit weiblichen Attributen veranlasst sie dazu, die ihr innewohnende, männliche Kraft zu verleugnen. Wahre Erfüllung kann nur dann entstehen, wenn die Energie von äußeren Idealen und Polaritäten abgezogen und nach Innen verlagert wird.

In tantrischen Übungen wird das männliche und weibliche Prinzip umgedreht, das heißt der Mann lernt rezeptiv und die Frau lernt aktiv zu sein.

Wenn beide in einer natürlichen Dynamik aktiv und passiv sein können, lösen sich die Polaritäten im Geschlechtsakt auf und es kommt ein Gefühl von Ganzheit zustande. Weiblich/Männlich treffen sich und gehen in der Verschmelzung über ihre Identifikation hinaus.

Ursprüngliches Tantra lehrt die Loslösung der ICH-Identifikation und das Erkennen des Selbst. Darin löst sich die Idee von Männlich/Weiblich vollständig auf.

In den meisten Beziehungen bewegen sich die Partner in einem arrangierten Miteinander, sie halten (oft unausgesprochene) Verträge und Abmachungen ein. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist das Herz, Vertrauen und Sensitivität. Sexualität ohne Liebe ist wie Masturbation, jeder ist nur an seiner Bedürfnisbefriedigung interessiert. Eine Beziehung, in der es an Liebe mangelt, wird früher oder später auch sexuell nicht mehr funktionieren. Die Genitalien funktionieren auf Dauer nicht ohne reale Liebe, ohne wirkliche Energie. Entweder er „steht nicht mehr“ oder er „schießt zu schnell ab“. Sie verschließt sich und lässt ihn nicht mehr rein.

In anderen Bereichen des Lebens wird derselbe Antrieb genutzt, Potentiale zu entwickeln, Ziele zu verfolgen, Dinge in die Tat umzusetzen und etwas zu finden, worin wir der/die Beste und damit unschlagbar sind. Walt Disney drückte es folgendermaßen aus: „It’s kind of fun to do the impossible.”

Wenn wir dann den Porsche fahren, den gut aussehenden und erfolgreichen Mann haben und das schönste Haus, sind wir an einem Wendepunkt angelangt. Die äußeren, materiellen Bedürfnisse sind zur vollsten Zufriedenheit erfüllt. Wenige Menschen stellen sich zu diesem Zeitpunkt die Frage: Wer bin ICH ohne alle äußeren Werte? Wer bin ICH, wenn ich nicht der Körper, die Gefühle und die Gedanken bin?

Manchmal lehrt uns das Leben genau das, was wir nicht begreifen wollen und beschert uns den Verlust eines Partners, einen geschäftlichen Zusammenbruch oder ähnliches. In der tibetischen Tradition wird die Phase, wo das EGO zusammenbricht, als ein großer Segen angesehen. Dieser Moment beinhaltet die Möglichkeit für Wandlung und Transformation.

Sexuelle Kraft und Kundalini-Kraft

Es gibt den Begriff der „sexuellen Kraft“, die eine der Hauptkräfte des Lebens überhaupt darstellt. Sexuelle Kraft existiert, ob wir nun Sexualität leben oder nicht. Einem Mönch steht diese Kraft genauso zur Verfügung wie jedem anderen. Sexuelle Kraft unterliegt nicht unserer Kontrolle, auch wenn wir das glauben und sie für vieles missbrauchen. Sie wird vor allem durch Totalität in der Sexualität wahrgenommen. Der sexuelle Akt kann eine Tür sein, sie zu „erwecken“ (obwohl sie immer schon da war). Sie wird mit der zusammengerollten Schlange im unteren Becken assoziiert, die sich beginnt aufzurollen und aufzusteigen. Es ist die „Kundalini“, die sich durch die Wirbelsäule von unten nach oben über den Kopf zum 3. Auge und wieder hinunter zum unteren Bauchraum bewegt. Sie ist ein Geschenk des Lebens. Ist der Mensch in der Lage, sich ihr ganz zu öffnen, durchströmt sie ihn unablässig und nimmt letztlich – im Feuer des Erwachens – sein Ego.

Samuel Widmer Nicolet, Arzt, Psychiater, spiritueller Lehrer und Mystiker, beschreibt es folgendermaßen: „Die Kraft ist uns gegeben. Sie ist die Lebenskraft schlechthin, die eine Kraft…. Die Kraft kommt aus der Wurzel. Von der Erde. Und sie entfaltet sich zum Scheitel hin, zur Krone. Sie strebt zum Himmel. Sie kommt aber auch vom Himmel, denn Wurzel und Krone sind eins. Sie ist die eine Kraft, ungeteilt, die Göttliche….. Darum beginnt die Spiritualität im Becken.“ (Aus: Sexuelle Kraft auf dem Inneren Weg; Advaita Journal)

Steißbein-Mudra-Meditation

Entspanne bewusst deinen Anus.
Setze dich in Meditationshaltung und forme das Hand-Mudra für das Steißbein. Versetze mit dem Tönen des Buchstaben „J“ dein Steißbein und Anus in Vibration, mindestens dreimal. Halte das Hand-Mudra solange es angenehm ist. Dann bring die Aufmerksamkeit auf die Entspannung in deinem Anus und lass jegliche Anspannung in deinen Schultern los.
Diese kleine Aufmerksamkeitshaltung kannst du jederzeit und überall üben.

Aktuelle Seminare und Ausbildungen von Elvira Schneider:

Ausbildung „Tibetan Pulsing Intensive“
von Januar 2017 bis August 2019 (in Blöcken) auf Gut Saunstorf – Ort der Stille. (www.gut-saunstorf.de)

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