Physiologische Ebene des Herzens

Mit jedem Herzschlag wird Blut durch den Körper gepumpt, ein Vorgang des autonomen Nervensystems. Situationen, die uns positiv oder negativ in Erregung versetzen, beschleunigen den Herzschlag. Die chemische Zusammensetzung des Blutes kann sich verändern, z. B. durch einen übermäßigen Konsum von Fett und Zucker, was den Säurespiegel im Blut anhebt. Die Ablagerungen im Blut hemmen die Durchlässigkeit und auf lange Sicht fließt das Blut zu langsam oder es staut sich.

Die Farbschwingung des Herzens ist blutrot

Das Tier ist der Koala Bär.

Das Land ist Frankreich.

Glück im Herzen

Eine der größten Qualitäten des Herzens ist urteilsloses Annehmen was ist, Freudiges wie Trauriges, Angenehmes wie Unangenehmes. Wenn wir nur das „Gute“ wollen, spalten wir auf. Das Herz urteilt nicht in Gut und Böse. Das Urteil kommt vom Verstand, dem konditionierten Denken. Das Herz ist in seiner Essenz unschuldig. Sich diese Unschuld zu bewahren ist der Schlüssel zu wahrem Glück.

Liebe hingegen kann nur aus ihrer eigenen Quelle hervorsprudeln: der aller menschlichen Liebe. Der Versuch Liebe zu bekommen ohne zu geben ist der Beginn von Enttäuschung. Das individuelle Herz ist eben nicht der Ozean, sondern nur ein Boot.“ (Shantam Dheeraj)

Wie der denkende Geist das emotionale Herz vergiftet

Das Herz ist das Zentrum der Liebe, der Liebe zum Selbst und der Liebe, die wir für Menschen empfinden. Es möchte sich schenken.

Diese bedingungslose Liebe wird durch das nach Bedeutung strebende ICH vergiftet. Wir wollen mehr sein als einfach nur Sein. Wir verwechseln Liebe mit einem Handel: „Gebe ich Zuneigung, will ich etwas dafür haben“. Wir wollen etwas bekommen. Mit dieser Gier, die sich als Wunsch nach Liebe tarnt, wendet sich die Aufmerksamkeit automatisch nach außen. „Wenn ich mich nur genug anstrenge oder es mir wirklich ganz doll wünsche, dann muss doch dieser ideale Geliebte erscheinen.“ Es kommt aus einer kindlichen Vorstellungswelt, es sind kindliche Bedürfnisse, die wir unter der Oberfläche des Erwachsenen mit uns tragen. Vielleicht tun wir auch so, als ob wir nichts wollen und erscheinen für andere so, als ob wir viel geben. Aber wehe, es kommt nichts zurück!

Was ist der Unterschied zwischen: „sich schenken“ und „sich aufgeben“?

„Sich schenken“ hat den Geschmack von Fülle, Würde, Respekt. Der Handel mit Liebe, was einem Aufgeben seiner selbst gleichkommt, hinterlässt ein Gefühl von Leere, Frustration, Bitterkeit und Enttäuschung.

Schmerz „bunkern“

Was geschieht, wenn wir die feinen Empfindungen im Herzen mit Erwartungen, Bedingungen, Forderungen und Anklagen überlagern? Was geschieht mit der Liebe, die jedes Wesen von Beginn an in dieses Leben mitbringt?

Das Unterdrücken des reinen Fühlens macht uns zu Maschinen, die in der Lage sind, Dinge zu tun, die für ein fühlendes Herz unmöglich wären. Wie kommt es zu dieser Veränderung? Welche Gewalt müssen wir uns selbst antun, um gefühllos zu werden?

Wenn wir im Moment eines Verlustes emotionalen Schmerz abschneiden, schließt sich eine Tür im Herzen. Nicht gefühlter Schmerz verdichtet sich zu einer festen Masse, die dafür sorgt, dass verschlossene Türen auch zu bleiben. Wenn viele Türen verschlossen sind, ist viel festes Material dahinter. Verborgener Schmerz, der nicht ans Tageslicht kommen darf, schadet der eigenen Gesundheit. Verbitterung und Herzbeschwerden können sich daraus entwickeln. Anfallsweise starkes Herzklopfen (ohne organische Ursache) kann eine Erinnerung sein, dass die stille Stimme des Herzens an deine Tür klopft. Türen öffnen bedeutet, Schmerz wieder zu erleben und in Mitgefühl mit sich selbst alles zu fühlen.

Die Entwicklung im Mutterleib und der ersten Kindheitsjahre

Während der Zeit im Mutterleib erfahren wir perfektes Glück, sind uns dessen aber nicht bewusst. Erlebt die Mutter tiefen Gram, fühlt sich ungeliebt oder einfach unglücklich mit ihrer Schwangerschaft, nehmen wir diese negativen Emotionen durch die Nabelschnur auf. Das ist wie ein Schock: Das embryonale Wesen erfährt auf einer unbewussten Ebene so etwas wie „unglücklich sein“. Der Embryo erlebt nicht bewusst „Unglück“. Es ist eine energetische Ebene, wie eine Vibration, eine Frequenz, die disharmonisch klingt: wie ein verstimmtes Musikinstrument, immer wieder die gleiche Leier. Der Embryo erkennt nicht, dass es von außen kommt, er ist ja eins mit der Mutter.

Aus einem Zeitungsartikel: „Einen auffälligen Gleichklang beim Herzschlag von Schwangeren und ihren Kindern beobachteten Wissenschaftler des Bochumer Grönemeyer-Instituts für Mikrotherapie: auf einen Herzschlag der Schwangeren folgen häufig zwei Herzschläge des Kindes. Bei 170 Messungen an rund 60 Schwangeren wurden auch andere Kombinationen festgestellt – wie etwa fünf Herzschläge des Kindes auf drei Herzschläge der Mutter. Unklar sei noch, unter welchen Bedingungen sich die Herzschläge von Mutter und Kind aneinander koppeln würden. Denkbar sei, dass der Fötus damit auf mögliche Krisensituationen reagiere oder ganz einfach die Synchronisation von Körperfunktionen schon im Mutterleib übe.“

Die Geburt durch den Geburtskanal ist die erste und vielleicht stärkste Erfahrung von Schmerz und Überlebensdramatik, die ein Mensch erleben kann. Es ist für die Entwicklung von Mutter und Kind elementar wichtig, diese Herausforderung von Schmerz, Lust, Geburt und Tod zu durchleben. Das Herz ist in der Lage, alles zu nehmen, alles zu fühlen, alles zu ertragen.

Die ersten Lebensmonate und -jahre sind für die Entwicklung von Bindungs- und Liebesfähigkeit entscheidend.

Kinder sind noch in der Lage, Schmerz direkt auszudrücken und im nächsten Moment wieder zu lachen. Bleiben jedoch essentielle Bedürfnisse wie Geborgenheit, gehalten, berührt und liebkost werden unerfüllt, erleben wir durch diesen Mangel Verlustängste und Schmerz. Eine zeitliche Unterbrechung in der Mutter-Kind-Beziehung, zum Beispiel durch eine längere Abwesenheit der Mutter, kann (muss nicht) sich traumatisierend auf das Kind auswirken. Es verliert das Vertrauen in das Gefühl, dass eine haltende Umgebung dableibt.

Indem es den überwältigenden Schmerz abschneidet oder dissoziiert, muss es selbst versuchen, sich zu halten und emotional zu überleben. Es entwickelt Mechanismen, Schmerz zu verdrängen und Gefühle auszuschalten. Es verliert auf diese Weise den Zugang zu seiner Natürlichkeit und dem Vertrauen in Liebe.

Bitterkeit und Selbsthass als Folge von Liebesmangel

Ein Mensch, der kein Vertrauen in die Liebe mehr gibt, hält sich nicht mehr im Herzzentrum auf, sondern im Kopf oder Bauch (Instinktzentrum). Das Verlassen des Herzraums hinterlässt ein Gefühl von Leere. Es ist ein Mangelgefühl, die Selbstliebe schrumpft; gleichzeitig steigt eine gewisse Abneigung gegen das fühlende Herz, die sich bis zum Selbsthass wandeln kann.

Wir denken über Gefühle nach, wir sprechen darüber, suchen Bestätigung bei Freunden. Wir versuchen die Erfahrung von Schmerz zu umgehen. Wir glauben, wenn wir tiefen Schmerz zulassen, würden wir im Abgrund versinken, ein Fass ohne Boden. Das Gegenteil könnte der Fall sein. Wird Schmerz, Zorn oder Trauer unterdrückt, werden diese Gefühle immer mehr ins Unterbewusstsein verdrängt. Das Herz erkaltet und wird gefühllos. Es ist so, als würde sich ein Ring aus Eis um das Herz legen, damit uns die Hitze des Schmerzes nicht erreicht. Jedes Mal, wenn das Fühlen abgeschnitten wird, gibt es einen weiteren Eis Ring um unser Herz. Je mehr Eisringe, desto mehr verlieren wir die Fähigkeit, uns selbst zu fühlen. Das initiiert die Suche nach einem Menschen, der uns liebt, uns Zuwendung schenkt. Der uns glauben macht, liebenswert zu sein, weil wir selbst den Zugang dazu verloren haben.

Der Glaube, abhängig von der Liebe einer anderen Person zu sein, verwickelt uns in Leid und bringt uns weg von der Liebe, die aus sich selbst heraus entspringt und die wir nicht kontrollieren, bestimmen oder manipulieren können.

Liebe ist wie Wasser. Leiden ist wie Stein. Neben Licht ist Wasser die mächtigste Substanz in der Existenz, weil es die Fähigkeit hat, sich zu verwandeln (alle Stadien von Eis zu Wassertropfen) und weil es den größten Platz auf dem Planeten Erde und im Menschen einnimmt.

Die Illusion des Anderen

„Liebe macht blind“ wird schmunzelnd und manchmal auch abwertend benutzt. Verliebtheit setzt die Ratio außer Kraft und die Welt, wie wir sie normalerweise wahrnehmen. Sie verwandelt sich in Schönheit, in Zartheit, schimmert in gänzlich neuen Farben und in allem und jedem können wir Liebe sehen. Etwas Bezauberndes strahlt aus unserem Inneren heraus und betört jeden, der vorübergeht. Absichtslos verwandelt sich der Mensch in ein liebevolles Wesen. Das ist seine Natur. Wir haben es nur vergessen.

Wir sind der Illusion verfallen, dass wir etwas von außen bekommen, was uns im Inneren scheinbar fehlt. Liebe wird vollständig auf eine andere Person projiziert. Im Inneren macht sich ein schleichendes Gefühl von Minderwert und Mangel breit. Fragen tauchen auf, wie: „Bin ich liebenswert? Liebst du mich? Bin ich wirklich gemeint?“ Mit diesen Fragen gehen wir weg von unserem Selbst, von einem natürlichen Verbunden sein mit uns selbst. Wir können zurückkehren, indem wir bewusst Zeit mit uns selbst verbringen und uns fragen: „Bin ich es mir wert? Liebe ich mich? Meine ich mich wirklich?“

Erfüllte Sexualität fließt durch das Herz

Wenn wir uns mit der Person identifizieren, durch die wir erfüllte Sexualität erfahren, machen wir uns abhängig. Wenn dieser heiß geliebte Mensch uns verlässt, zerbricht uns das Herz. Das Herz verschließt sich und wir leiden. Wir verlieren die Fähigkeit, Glück zu empfinden. Wir haben vergessen, dass es die eigene Liebe ist, die Erfüllung bringt, sie ist unabhängig von einer bestimmten Person.

Das magnetische Feld von Liebe

Wenn zwei Menschen sich begegnen, bezieht sich ein magnetisches Feld auf ein anderes magnetisches Feld. Eine Beziehung herzustellen heißt, mit anderen Menschen mehr Liebe zu verwirklichen. Liebe meint, miteinander seinen Ursprung – das Herz – zu teilen, zu geben und zu empfangen. Zu wissen, dass wir und jeder andere in unserer Essenz immer Liebe sind und sein werden und darin überein zu stimmen.

Schau der Wahrheit deiner Selbst in die Augen, ohne zu leugnen. Es ist ungewohnt. Vielleicht erscheint es dir deshalb hart, und du willst am liebsten weg schauen. Sieh hin. Das bist du. Das ist die Vollkommenheit des Seins. Bist du es dir wert, dich so anzuschauen, wie du bist? Du musst dich nicht verändern, du musst es nicht besser machen. Du musst gar nichts machen. Sieh nur wirklich hin. JETZT!“ (OM C. Parkin, Donnerschlag und Tempelstille)

Ist die Negativität im Herzen transformiert, ist der Mensch glücklich, mitfühlend, erfüllt und empathisch. Er liebt sich selbst und andere und fühlt sich mit allem verbunden.

Übung: Herz-Meditation

Bring deine Hände in das Herz Mudra (siehe Titelbild) und bilde dreimal den Ton des Buchstabens: „B“.

Sitze nun in einer bequemen und aufrechten Position für die nächsten 5 Minuten und versuche, in einer inneren Haltung liebevoller Zuwendung zu sein. Du kannst auch an jemand denken, der dein Herz mit Liebe erfüllt.

Beginne, die Energie von Liebe in deinem Herzen pulsieren zu fühlen.

Jetzt bringe deine Hände wieder in das Herz Mudra für weitere 5 Minuten und denke an einen Menschen oder eine Gruppe von Menschen, denen du gern Liebe senden möchtest. Sieh sie vor deinem inneren Auge und sende ihnen bewusst Liebe in ihr Herz. Atme tief und sanft in dein Herz. Es wird Traurigkeit und Leere verwandeln und dir ein warmes Gefühl geben.

 

Aktuelle Seminare und Ausbildungen von Elvira Schneider:

„Die Kraft des Pulsschlags: Vertrauen in Haltlosigkeit“
vom 16.-18. September 2016 auf Gut Saunstorf – Ort der Stille (www.gut-saunstorf.de)

„Mut zur Angst: Tibetan Pulsing & Innere Arbeit mit dem Enneagramm“
vom 21.-23. Oktober 2016 in Dresden

Ausbildung „Tibetan Pulsing Intensive“
von Januar 2017 bis August 2019 (in Blöcken) auf Gut Saunstorf – Ort der Stille. (www.gut-saunstorf.de)

 

Informationen unter:
www.heilpraxis-schneider.de
info@heilpraxis-schneider.de
Tel: 038424-223962

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