Abb: © Prazis - Fotolia.comKreativität und Krise 29. März 2017 Persönliches Wachstum Kreativität ist en vogue, und das ist gut so! Kreativität ist ein positives Lebensgefühl, das sagt: Du kannst dein Leben schöpferisch gestalten. Kreativität und Krise sind zwei Seiten einer Medaille. Alle die kraftvollen Fähigkeiten, die sich mit unserer Kreativität entwickeln, sind genau die, die wir in großen und kleinen Krisenzeiten dringend benötigen. In Zeiten des Umbruchs und der Veränderungen sind es die kreativen Köpfe, die das notwendige Know-How haben, um verantwortungsbewusst zu handeln. von Isabel Arends „Jeder Mensch ist ein Künstler.“ Joseph Beuys (1921-1986, Künstler) Ein kreatives Leben zu führen ist einfach wunderbar! Es macht glücklich und ist gesund. Und: Es ist keineswegs eine hohe Kunst. Kreativ zu leben entspricht in jeder Hinsicht unserer menschlichen Natur. Kreativer Ausdruck ist pure Lebensfreude. Die Kraft der Kreativität verleiht uns im Alltag Flügel. Kreativität begleitet uns täglich bei der Verwirklichung kleiner und großer Ideen. Gleich, ob du dein Fahrrad neu zusammenbaust, ein ungewöhnliches Essen kochst, Schmuck bastelst oder einen neuen Wanderweg entdeckst. Kreativität wird überall dort sichtbar, wo der Mensch mutig Neues wagt. Am leichtesten lässt sich unsere Kreativität studieren, wenn wir uns verlieben. Dann läuft unsere Schöpferkraft in allen Lebensbereichen zur Höchstform auf. Ungeahnte Fähigkeiten, Gedanken und Ideen beflügeln unsere Taten. All die Dinge, die wir dann tun, um unseren Liebsten zu beglücken, sind erstaunlich. Wir beginnen Gedichte zu schreiben, romantische Abenteuer zu planen und kleiden uns in neue Farben. Große Kräfte fließen uns zu. Wir sind verspielter, wir erlauben uns zu träumen und hören Liebeslieder der Jugendzeit. Wir laufen still lächelnd umher und haben eine wunderschöne Ausstrahlung. Liebe und Verliebtsein gehen mit einem Kreativschub einher. Und das aus gutem Grund, denn wir öffnen uns vorbehaltlos dem Neuen. Wir verlassen unsere festgefahrenen Gewohnheiten, sind weicher in unseren Urteilen und lassen auch mal alte Grundsätze beiseite. So entsteht einerseits neuer Raum für eine neue Liebe – und gleichzeitig verändert sich das ganze Leben. Kreativität schwimmt in hohem Maße in diesem Fahrwasser mit. Bei dem Künstler Pablo Picasso begann mit jeder neuen Frau auch eine ganz neue Schaffensphase, deren Werke dann die Kunstgeschichte revolutionierten. Undenkbar, wenn Picasso diese Musen nicht geküsst hätte! Unzählbare Möglichkeiten stehen uns Menschen jeden Tag und in jedem Augenblick zur Verfügung und wir dürfen diese Möglichkeiten ergreifen. Wir dürfen uns wieder verlieben – zuallererst in unser Leben. Und von hier aus kann sich jeder mit seiner eigenen Schöpferkraft verbinden und dem großen Abenteuer Leben begegnen. Wir haben die Wahl, Lebenskünstler zu werden im Sinne von Joseph Beuys‘ Statement „Alle Menschen sind Künstler“. Wir können unsere kleine und große Umwelt in lebenswerter Schönheit gestalten. Was genau ist Kreativität? Als „Kreativität“ bezeichnet man ursprünglich die Fähigkeit, etwas Neues zu schaffen. Kreativität ist eine Eigenschaft, die jeder Mensch hat. Sie hilft, sich flexibel in unserer Umwelt zu bewegen und beständig anzupassen. Sie ist gesund und bringt unser Immunsystem auf Trab. Kreativität geht mit Neugier einher. Schöpferische Menschen probieren beispielsweise gerne neue Nahrung aus, wie seltene, exotische Früchte. Durch Neugier können im kreativen Alltag auch neue Gefühle erlebt werden. Und wir können neue Gedankengänge verfolgen, die noch nie zuvor in dieser Form gedacht wurden. Alle Menschen sind irgendwo auch Erfinder, Tüftler und Bastler – dafür muss man kein Einstein sein. Kreativität erlaubt, Altbekanntes neu zu kombinieren. Kreativität vergleicht Dinge, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und findet Gemeinsamkeiten. Kreativ-Arbeiter denken in Analogien. Unsere Kreativität ermutigt uns, Altes zu kopieren und zu modifizieren. Sie kann aus den Tiefen der Menschheitsgeschichte Nutzbringendes ausgraben und zu neuem Leben erwecken. Kreativität kann man im begrenzten Maße fördern und lernen. Aber im Grunde ist Kreativität schon immer da und in jedem Menschen angelegt. Es ist der Zustand des spielenden Kindes. Es geht darum weniger um ein mühsames Kreativitätstraining als um ein Sich-Öffnen für bereits vorhandenes inneres Wissen. Es gilt, diesen vergessenen Zustand wieder zu erinnern, ihn freizulegen und zum funkelnden Strahlen zu bringen. Kreativität und Gefühle Das Reich der Kreativität wird in unserer Gesellschaft gerne in bestimmte Berufsgruppen ausgelagert. Da sind zuallererst die Künstler – sie scheinen einen Kreativfreibrief zu haben und dürfen sogar etwas verrückt sein. Dazu zählen Schauspieler, Musiker, Photographen, Modedesigner, Kreativ-Arbeiter der Film- und Fernsehindustrien und verwandte Berufsgruppen. Dann gibt es Berufe, zu deren täglich Brot Kreativität gehört. Dazu zählen die Designer, die Architekten und Ingenieure. Wenn wir sie beobachten, bemerken wir gewisse Merkmale, die man mit Kreativitäts- Techniken erlernen und unterstützen kann. So kann eine gewisse Flexibilität, Offenheit und Bereitschaft, etwas neu auf Kundenwunsch zuzuschneiden, zum Berufsalltag gehören. Gleichzeitig beobachte ich bei der Gruppe der Kreativberufe aber auch, dass die Macht der Gewohnheit eine gewisse Verflachung der Entwürfe mit sich bringen kann, so dass der Berufsalltag zunehmend als unbefriedigend erlebt wird. Ich glaube: Kreativität verliert sich in dem Maße, in dem man weniger seine Gefühle wahrnimmt. Um immer wieder in die Verbindung mit ihnen zu kommen und auch dort zu bleiben, braucht es Wissen um die Geheimnisse der Kreativität. Denn auch unsere Schöpferkraft benötigt Pflege und Aufmerksamkeit – genau wie ein kleines Kind. Das wichtigste Geheimnis: sich nicht selbst abzuwürgen und Ja zu sich und all seinen Träumen und Potenzialen zu sagen. Kreativität macht glücklich Fließende Schöpferkraft schenkt uns das unnachahmliche Gefühl des Lebendigseins. Warum uns Flow so glücklich macht, hat verschiedene Ursachen: Das Phänomen des Flows ist inzwischen wissenschaftlich gut untersucht worden. Flow (englisch: „strömen, fließen“) benennt das Gefühl des völligen Aufgehens in einer beglückenden Tätigkeit. Als erster beschrieb Professor Mihály Csíkszentmihályi das Flow-Prinzip. Wir allen suchen diesen besondern Kick des Flows, denn wir sind am glücklichsten, wenn wir unsere Talente leben können. Viele träumen still davon, wieder kreativer zu sein. Sie spüren, dass eine große Vielfalt an nicht gelebten Möglichkeiten in ihnen steckt. Aber die Träume umzusetzen – davor schrecken sie dann doch wieder zurück. Manche Menschen haben ganz konkrete kreative Sehnsüchte, die sie sich gerne erfüllen würden. Sie wollen Aquarell malen, Harfe spielen lernen, Schauspielunterricht nehmen oder ein Buch schreiben. Oft sind die tiefen Sehnsüchte nach gelebter Kreativität allerdings diffuser. Dann träumen wir davon, endlich den Beruf zu finden, der uns wirklich erfüllt. Wir knüpfen vage den Wunsch nach einer erfüllenden Tätigkeit an unseren aktuellen Broterwerb. Eine Berufung kann natürlich mit der Tätigkeit, sprich dem Beruf, zu tun haben. Nur: Sie kann, aber sie muss nicht. Sie hat aber immer mit Kreativität zu tun. Es ist lohnend, sich auf den Weg der achtsamen Kreativität zu machen, denn hier schlummern auch unsere Fähigkeiten und Begabungen. Auf diesem Weg kann man Stück für Stück das Puzzle seiner Lebensaufgaben zusammensetzen, und das große, ganze Bild wird sichtbar. Wer sich seiner Kreativität stellt und den Mut hat, wieder im Kleinen wie im Großen zu träumen, der findet hier immer ein Stückchen seiner Berufung. Seit vielen Jahren begleite ich Menschen dabei, ihre Berufung zu finden. Der Weg durch die eigenen Sehnsüchte und Träume ist immer lohnend, denn er schenkt uns Selbsterkenntnis, Klarheit, Einfachheit und Freiheit. Kreativität zu leben ist für mich der Mut, das zu leben, was man wirklich ist. Und das heißt, die eigene Schönheit, Liebe, Empathie und Kraft zu leben und weiterzugeben. „Zeige dich, wie du bist, und sei, wie du dich zeigst.“ Maria Ward (1585-1645, Ordensgründerin) Du bist einmalig! Nie wird so ein Mensch wie du je wieder über diese Erde wandern. Du hast ein unverwechselbares Schneeflockenmuster. Das heißt auch: Alles, was du anfasst, erschaffst, neu lernst oder nur kopierst, bekommt durch dich den Stempel der Einmaligkeit. Das verdient bewussten Respekt von dir. Deine Kreativität ist dein authentischer Ausdruck der Summe all deiner Eigenheiten. Dein schöpferischer Ausdruck gleicht einer Blüte, die in der vollen Schönheit ihrer Art blüht. Das, was dir an besonderen Gaben von der Natur mitgegeben wurde, möchte und will seinen Ausdruck finden. Hier gibt es kein unentschiedenes „Was bin ich? Halb Rose, lieber doch Apfelblüte oder Schlüsselblume?“. Hier gibt es nur eins: Das bin ich und das mache ich gerade. Auch deine kreativen Träume sollten für alle sichtbar werden. Denn sie sind Teil des Gesamtkunstwerkes der Schöpfung. Indem du mehr deinen Platz einnimmst, beginnt ein fließender Austausch des Empfangens und Gebens. Du empfängst Ideen, Wünsche und Sehnsüchte. Indem du auswählst, welche du aufnimmst, umsetzt und dann nutzbar machst, gibst du der großen Natur deinen Beitrag und deine Geschenke zurück. Lass alle Zweifel beiseite. Auch eine blühende Rose hält mit ihrer Schönheit nicht zurück und sagt: „Ein bisschen weniger Rosa, etwas kleinere Blätter und ein weniger lieblicher Duft wären angebracht und höflich gegenüber dem neben mir wachsenden Olivenbaum.“ Wir Menschen sind Teil einer Schöpfung, die so groß ist, dass unser Gehirn Schwierigkeiten hat, diese zu erfassen. Bleiben wir also mit den Füßen auf dem Boden der leichter erfassbaren Tatsachen. Wir leben auf der Erde und sind hier ein Geschöpf unter vielen. Doch wir können bewusst vom passiven Mitläufer zum aktiven Schöpfer werden und die uns mitgegebene Kreativität nutzen. Wir sind naturgegeben dazu bestimmt, die Welt um uns herum zu erneuern. Es ist nur natürlich, unserem Trieb zu folgen und unser Leben und Handeln ständig neu zu gestalten. Und: Unsere Schöpferkraft braucht unsere Verantwortung, denn unser schöpferisches Tun hat eine große Bedeutung in einer Welt, in der naturgemäß alles miteinander in Verbindung steht und nur zusammen wirksam ist. Deine Aufgabe ist es, deinen Fähigkeiten und Träumen respektvoll in deinem Leben Raum zu geben. Deshalb ist die Begegnung mit deiner kreativen Kraft, deinen machtvollen Lebensgestaltungsmöglichkeiten, immer auch ein geistiger Weg, der den Mut erfordert, sich selbst kennen zu lernen. Finde heraus, wer du bist und was dich wirklich glücklich macht. Und dann erlaube dir, deine Fähigkeiten mit der Welt zu teilen. „Es ist nie zu spät, so zu sein, wie man gerne gewesen wäre.“ George Elliot (1819-1880, britische Schriftstellerin) Kreatives Arbeiten erfordert ein gesundes Körperbewusstsein. Deshalb ist es wichtig, eine gute Körperwahrnehmung zu haben. Gleich ob Yoga, Wandern oder asiatische Kampfsportarten – alles, was Körper und Geist schult und in eine Wohlfühleinheit integriert, stärkt unsere Kreativität, und so können wir problemlos mehr wagen. Zudem fördert ein regelmäßiges Achtsamkeitstraining deine kreative Kraft und ihre Möglichkeiten. Kraft kann man gut in der Natur, dem Gebet und der Meditation finden. In diesen stillen Momenten des Tages richten sich deine inneren Kompasse sehr fein aus. Wer im Laufe des Tages bewusst immer wieder Ruhe und inneren Frieden aufnimmt, baut sich ein solides Fundament für magische, kreative Momente. Der Weg des Kreativen ist immer auch ein geistiger Weg, der verlangt, die Hausaufgaben zu machen, die das Leben in Form von Begegnungen und Ereignissen wiederholt stellt. Freier für dein kreatives Schaffen zu werden, heißt auch aufzuräumen mit alten einschränkenden Gedanken, Überzeugungen und Lebensmustern. Dein Wille, gesund und glücklich zu leben, hilft dir beim Loslassen negativer und beim Annehmen positiver Gefühle. Dann erst bist du wirklich kreativ und auf dem Wege zu guter Gesundheit und optimaler Energie. Wer ein schöpferisches Leben führt, wird nach und nach seine Gedanken anders beobachten. Es ist überaus gesund, den meisten Gedanken nicht zu folgen und sie wie einen Mückenschwarm weiterziehen zu lassen. Gerade bei Kreativarbeitern können kritische Gedanken sich über jahrelange Denkgewohnheiten zu strengen Zensoren entwickelt haben. Kaum macht sich ein Teil des inneren Künstlers auf, ein zartes Pflänzlein zu pflanzen, rollt schon die gedankliche Planierraupe der Spielverderber an. Sie erklärt, warum was nicht geht und dass man es besser gleich lässt. Sich einem kreativen Tun zu überlassen, kann hier Wunder wirken. Denn die Gedanken werden bei einer kreativen Tätigkeit gezielt fokussiert. Kreatives Arbeiten fasziniert so unser Denken, dass sich viele positive Gedanken neu bilden. Unsere Gedankenströme werden in eine Richtung gelenkt und wir bleiben bei guter Laune. Während sich der Kopf mit einem gesunden, kreativen Denken beschäftigt, kann sich darüber hinaus unser Körper entspannen. Der Philosoph und Yogalehrer Yogananda nennt neben der Meditationspraxis kreatives Denken als ein wichtiges Training, um die Gedankenkraft positiv zu fokussieren. Jeder Mensch solle diese Fähigkeit entwickeln und sich an der Kraft und Leichtigkeit ihres Fließens erfreuen: „Irrtümlicherweise halten viele Leute schöpferische Leistung für eine Strapaze und gehen deshalb mit einer gespannten, nervösen Haltung an sie heran.“ Tatsächlich hält sie den Geist gesund und auf Trab, sodass man nicht beginnt zu grübeln oder schlechte Laune zu entwickeln. „Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung.“ Eugène Ionesco (1909-1994, Theaterautor und Dramatiker) Mein Tipp: Wähle für dein Leben eine Form der Kreativität, die es schöner, liebevoller und erfüllter gestaltet. Entwickle einen Schöpfergeist, der verspielt sagt: „Mal sehen, was geht.“ Erwarte, dass es gute Lösungen für alle Beteiligten gibt. Je mehr Menschen Vertrauen zur eigenen Kreativität entwickeln, ihre Schöpferkraft im Alltag leben und sich dann austauschen, umso schneller können gute Lösungen für alle generiert werden. Heute ist Kreativität auch gesellschaftlich und politisch von größter Bedeutung: in Friedensverhandlungen, im Umweltschutz, für Alternativen im Wirtschafts- und Gesundheitswesen – also überall dort, wo die großen Fragen der Menschheit bewegt werden. Viele Altlasten unserer Vergangenheit werden sich immer wieder melden, viele Vorgänge werden nicht so kontrollierbar sein, wie man es sich wünschen mag. Doch die Schöpferkraft des Menschen hat ein unglaubliches Potential. Wer sie trainiert, kann für sich und seine Lieben viel Gutes bewirken. Kreativarbeiter können mehr als das, was sie gelernt haben. Denn: Sie handeln aus aus einer inneren Einstimmung, einer Verbindung zum großen Ganzen heraus – man könnte es auch Bauchgefühl nennen. Sie nutzen auch effektiv den Fluss der Synchronizität. Kreative Menschen tauchen genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort auf, einfach weil sie gelernt haben, ihrer inneren Stimme zu vertrauen. Sie wundern sich nicht über Zufälle, sondern nutzen sie sofort. Sie sind Querdenker. Sie haben den Mut, dort Ähnlichkeiten zu sehen, wo niemand sie erkennen würde – und können in einem nächsten Schritt neue Verbindungen und Kombinationen erschaffen. Kreative unterschiedlichster Fachgebiete sind wie Hochseilartisten: Sie können entspannt hin- und herspringen. Auch wenn sie gar nicht mit der Materie eines Fachgebietes vertraut sind, sind sie immer neugierig. Das kann man nutzen, indem man beispielsweise Künstler, Computergenies, Architekten und Starköche in einem Think-Tank zusammenbringt, um vollkommen neue Lösungen für verschiedenste Bereiche zu entwickeln. Hochkreative Menschen, die ihr berufliches Leben ganz der Kreativität gewidmet haben – die Entdecker, Erfinder und großen Talente der Künste –, tragen allerdings auch eine große Verantwortung. Sie haben uns technische Errungenschaften wie die Dampfmaschine, den Computer oder die Nutzung der Elektrizität gebracht. Doch nicht alles, was erdacht und erfunden wurde, ist segensreich. Fehlgeleitete Kreativität hat uns die Atombombe beschert, kreative Köpfe ohne Verantwortungsgefühl haben die Wirtschaftskrise ausgelöst, die Umwelt verschmutzt und sie beherrschen mit Gier, Zorn und Ego unsere Gesellschaftsstrukturen. Dies zeigt, wie wichtig die Motivation und das Wertesystem ist, in das sich jemand eingebunden fühlt. Wunderbare Menschen wie Nelson Mandela, der Dalai Lama und Mahatma Ghandi sind ihrem innersten Wissen gefolgt und haben mit großer Schöpferkraft immer wieder neue Wege für den Frieden gefunden. Sie zeigen uns, dass Kreativität als Kraft dann am machtvollsten wirkt, wenn sie durch Liebe gesteuert wird. „Der Zwerg, der auf den Schultern des Riesen steht, sieht mehr als der Riese!“ lehrte schon der bedeutende Kunst – historiker Erwin Panofsky. Stellen wir uns also bequem auf die Schultern der Riesen der Kreativität. Wir dürfen auf ihren Errungenschaften aufbauen. Wir müssen nicht das Rad neu erfinden. Stattdessen können wir uns an ihnen orientieren und dann eigene Wege gehen. „Nie habe ich eine Arbeit kalt gemacht, sondern immer gewissermaßen mit meinem Blut.“ Käthe Kollwitz (1867-1945, deutsche Künstlerin) Kreativität kann nur funktionieren, wenn du dir die Berührung mit deiner künstlerischen Intuition erlaubst. Die eigenen Gefühle zu kennen, richtig zu verstehen und zu nutzen, ist unerlässlich für alle Kreativarbeiter. Hochkreative Menschen sind immer auch Experten eines guten Bauchgefühls, einer beachtlichen Intuition und einer gewissen Sinnlichkeit. Den Mut zu haben, wieder mehr zu fühlen und wieder berührbarer zu werden, ist quasi der Treibstoff für den Kreativmotor. Wer im Kleinen beginnt, seine kreativen Ideen umzusetzen, gleich ob er sich aufmacht, sein altes Motorrad zu restaurieren, Pflanzen umzutopfen, alte Möbel bunt zu bemalen oder einen Nähkurs zu besuchen, der erlaubt dem Leben, dass ihn eine Fülle von Sinneseindrücken berührt. Er beginnt wieder tiefer sich selbst zu fühlen. Mehr Vertrauen in die eigene Gefühlswelt legt hier einen weiteren wichtigen Stein im Fundament unseres Lebens. Dieses Vertrauen erlaubt uns, uns dem Neuen zu öffnen, das auf uns wartet – wenn wir es wagen, unser Leben der Kreativität zu öffnen und ihr Raum und Zeit zu geben. Kreativität kann sich nur dann zu einem echten Flow entwickeln, wenn die Gefühle, der Körper und die Gedanken an einem Strang ziehen. Fühle dich von deinem Leben und deiner inneren Führung unterstützt und sage: Ja, ich mache es! 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