Viele Menschen haben in ihrer Kindheit die Erfahrung gemacht, nicht ausreichend seelisch genährt zu werden – und diesen Mangel unbewusst an die nächste Generation weitergegeben. Künstliche Kuhmilchernährung mit dem „Fläschchen“ ist nur ein Indiz für die Unfähigkeit vieler Mütter, ­ihren Kindern Wärme und Geborgenheit über die Muttermilch weiterzugeben. Stellen wir uns ­diesen frühesten Verletzungen unseres Lebens, können wir die entsprechenden Kompensations­mechanismen hinter uns lassen und uns und anderen Nahrung sein und geben. Nähre dich selbst wie ­deinen Nächsten!

 

In dieser Zeit, in der verstärkt die kosmischen Energien einwirken, um uns wieder in unsere Liebe zu bringen, werden wir häufig in tiefe Verwandlungsprozesse gestürzt. Verletzungen aus vergangener Zeit tauchen auf und bedürfen der Heilung und des liebevollen Auflösens. All das, was wir uns bisher nicht angeschaut haben, weil wir es verdrängt haben, weil es zu schmerzlich war oder weil wir es nicht wahrhaben wollen, verlangt nach Aufmerksamkeit. Auch die Dinge, die wir geglaubt haben, schon be- bzw. verarbeitet zu haben, kommen wieder auf den Tisch. Dann gehen die Prozesse noch tiefer als vorher und wenn wir uns darauf einlassen, ist eine ebenso tiefe Heilung möglich.

Ich bekam im vergangenen Jahr viele dieser Altlasten präsentiert, insbesondere viele Ängste tauchten auf. Es überrollte mich manchmal so heftig, dass mir nichts anderes übrig blieb, als es einfach zuzulassen. Dann tauchten Bilder auf, Bilder aus frühester Kindheit, wie ich als Neugeborenes an der Brust meiner Mutter lag und die Muttermilch einsaugen wollte … und dann … kam da nichts. Da floss nichts, kein Lebenssaft. Panik breitete sich aus – dieses Gefühl kann man schwer in Worte fassen. Ich konnte dieses Gefühl nur spüren und zulassen … und plötzlich wurde mir bewusst, wie prägend diese Situation auch für mein heutiges Leben war.

Die Angst zu verhungern

Mein erwachsener Verstand wusste, dass meine Mutter mich nicht stillen konnte, und ich hatte auch einiges getan, um diesen Mangel aufzuarbeiten, einschließlich der Einnahme des homöopathischen Mittels Lac humanum (Muttermilch). Doch das Gefühl, das in mir ausgelöst wurde, diese Angst zu verhungern, hatte ich noch nie so empfunden. Ich ließ meine Emotionen zu und ließ sie fließen… und dann konnte das Bild sich verwandeln.

Ich stellte mir vor, wie die Milch in die Brust meiner Mutter einschoss und sie plötzlich  prall gefüllt war. Die Milch floss und ich konnte trinken – so lange, bis ich satt war. In diesem Moment wurden mir die Zusammenhänge offenbart: Wie gut waren denn unsere Mütter genährt, wenn sie im Zweiten Weltkrieg auf der Flucht waren oder kurz nach Kriegsende geboren wurden? Und wie sah diese Nahrung aus? Wie war neben der rein stofflichen Nahrung die feinstoffliche Ernährung? Wie fühlten sich unsere Mütter und Großmütter damals auf der Flucht oder im Luftschutzkeller, wenn draußen der Krieg tobte? Wie viele Ängste mussten sie aushalten, Ängste um ihr Leben, Angst vor Gewalt, Angst zu verhungern, Angst um die Familie? Und wenn unsere Mütter zu dieser Zeit geboren wurden: Was erhielten sie von ihrer eigenen Mutter mit der Muttermilch? Liebe, Geborgenheit, Vertrauen?

Wohl oft nicht in diesen schweren Zeiten. Weshalb kam es in den 50er und 60er Jahren so häufig vor, dass Mütter nicht stillen konnten? Konnten sie uns nicht nähren, weil sie selbst nicht genug genährt wurden? Wo war ihr Genährtsein mit Liebe und Geborgenheit und Vertrauen in das Leben?

Mängel an Genährtsein ­kompensieren

Wie viele Babys wurden in den 70er und 80er Jahren mit der Flasche groß gezogen? An dieser Stelle auch ein Danke, dass das möglich war und ist. Aber die Flasche kann eine hingebungsvolle Mutterbrust eben nicht ersetzen. Zu dieser Zeit war auch das Milchtrinken „in“. Haben wir versucht, den Mangel an Genährtsein damit zu kompensieren, ohne zu wissen, dass es auch ein Mangel an Liebe und ­Geborgenheit war?

Im Gegenteil, die Milch von ­Kühen zu trinken, denen die Kälber entrissen wurden und deren Dasein nur auf die ­Milchproduktion ausgerichtet ist, unter oft schlechten Haltungsbedingungen, bringt uns noch den Schmerz und das Leid der Tiere in unser energetisches System. Diese Milch kann nicht unsere Seele nähren, oftmals nicht ­einmal unseren Körper. Sie ist auf Kosten schlechter Bedingungen für die  Lebewesen, die sie produzieren, hergestellt, auf Kosten der Umwelt und letztlich auch auf unsere Kosten. Warum gibt es heute so viele Menschen mit Milch­unverträglichkeit? Insbesondere die ­Kinder und Jugendlichen leiden an Nahrungsunverträglichkeiten jeglicher Couleur. Weil eben unsere Nahrungsmittel oftmals nicht wirklich Nahrung sind. Wir essen und essen und verhungern doch.

Ein weiterer Schwerpunkt, der nicht nur aus meiner Sicht mit dem Genährtsein zu tun hat, sind die Erkrankungen an Brustkrebs, die so viele, oftmals schon sehr junge Frauen betreffen. Insbesondere Frauen „bemängeln“ (darin steckt das Wort Mangel) sich selbst und versuchen diesen Mangel im Außen auszugleichen. Sie wurden nicht genügend genährt mit Liebe, Fürsorge und Geborgenheit, weil ihre Mütter nur das weitergeben konnten, was sie selbst erhielten.

Nähre dich selbst: Zusammenhänge erkennen

Wir haben in dieser Zeit die wunderbare ­Möglichkeit, den Mangel an Nahrung in der Vergangenheit – seelisch und geistig – zu ­heilen, wenn wir uns dieser Zusammenhänge bewusst werden. Das beginnt damit, dass wir unsere Gefühle zulassen, Gefühle der Gefühllosigkeit – ja, auch das kann man fühlen und einfach annehmen, dass es jetzt gerade so ist –, Gefühle der Unvollkommenheit, Angst­gefühle, Gefühle der Scham, Schuldgefühle usw.

Lasst diese Gefühle da sein, denn dann können die dazugehörigen Bilder aus der ­Vergangenheit auftauchen und wir können sie anschauen und verwandeln. Dabei ist es oft ratsam, sich therapeutische Unterstützung zu holen. Je nachdem, wie schmerzvoll bestimmte Abschnitte unseres Lebens bisher waren, muss man sich nicht alleine auf diesen Weg begeben.

Das hat auch mit Achtsamkeit sich selbst gegenüber zu tun. Sich selbst gut zu tun, sich selbst gut zu nähren, sollte das Ziel sein, damit wir mit Freude und Liebe durch das Leben gehen und alle Herausforderungen, die es uns stellt, meistern können. Dazu gehört auch, sich selbst gut zu ernähren, mit einem leckeren Essen, das man mal nicht für seine Familie zubereitet, sondern nur für sich. Wie gut isst du, wenn du allein mit dir bist? Aus meiner Sicht beginnt da das Für-sich-selbst-gut-Sorgen. Denn: Nähre dich selbst wie ­deinen Nächsten.

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