Homöopathische Antworten am Puls der Zeit

von Werner Baumeister

 

Jeder von uns hat in sich ein Schlachtfeld, auf dem sich Persönlichkeitsanteile heftigste zerstörerische Gefechte liefern. Homöopathisches Plutonium muriaticum thematisiert dieses Schlachtfeld und führt uns zur traumatischen Geburtsstunde dieses Gemetzels, um unseren inneren Kampf an den Wurzeln zu heilen. Homöopathisches Plutonium muriaticum, ein hochaktuelles Mittel für unsere Zeit, vereint die beiden Elemente Plutonium und Natrium (Salz). Zusammen ergeben diese einen Schlüssel mit der passenden Zackenkombination, um eine sonst nur schwer zu öffnende innere Tür aufschließen zu können.

Das homöopathische Thema von Plutonium ist einerseits unsere ureigene lebensbejahende „Kernkraft“, andererseits unsere potentiell zerstörerische, vernichtende Kraft. Und Natrium muriaticum, das ist das Mutterthema! Früh verlassen und von der Mutter und ihrer Versorgung getrennt. Von der Liebe enttäuscht, übersehen, nicht beachtet und abgetrennt. Geworfen in eine fremde, feindliche Welt, Wärme und Zuwendung entbehrend. Eine uralte Narbe, die nie heilt. Ein Hunger nach Liebe, lebenslang und nie gestillt. Ein Schmerz, der nie vergeht.

Homöopathisches Plutonium bringt diesen Schmerz, den keiner von uns nochmal spüren will, wieder ins Bewusstsein. Es öffnet alle Narben, entfernt die Fäden, die unsere Wunden verschlossen halten. Das (Selbst-)Zerstörerische, also Plutonium, wird wieder überführt in den Natrium- Schmerz. Hass und Wut, ob nun auf andere oder auf uns selbst, lösen sich in Tränen und Selbstmitgefühl im Fühlen des Schmerzes (=Natrium) auf. Denn der Schmerz darüber, dass wir uns immer wieder selbst schädigen, will gefühlt werden! Eine wirkliche Veränderung im Leben kann nicht über reines Verstehen geschehen, sondern nur über Fühlen, weil es ja auch Gefühle sind, die wir verdrängt haben. Der Weg führt von Zerstörung und Selbstzerstörung in den Schmerz, ins Fühlen, weil der sozusagen das Eingangstor zurück ins Leben ist. Und genau diesen Weg ebnet die Kombination aus Plutonium und Natrium muriaticum.

Meine Begegnung mit Plutonium muriaticum

Schon ein Kügelchen Plutonium muriaticum geht wie ein Lichtflash durch mein ganzes System, energetisiert jede Zelle meines Körpers. Ich merke, wie mir dieses Mittel förmlich ein neues Rückgrat einzieht. Plutonium macht uns sichtbar! Sofort spüre ich eine kraftvolle Ausrichtung aus der Mitte heraus – wie die vom Solarplexus ausgehende zentrierte kraftvolle Handbewegung eines Kampfsportlers –, die mich augenblicklich befähigt, die hohe Spannung im System zu halten, die ausgelöst wird durch meinen immer währenden inneren Kampf. Einen Kampf, mit dem ich meine individuelle Komfortzone (wobei man hier kaum von Komfort sprechen kann, eher von einer Überlebenszone) gegen die anbrandende, wieder in Fluss kommen wollende Energie zu schützen versuche.

Mein spezielles Schmerz-Thema, das sind die Frauen. Plutonium muriaticum spannt hier noch einmal den ganzen Bogen auf. Einerseits spüre ich nach der Einnahme, wer ich als Mann wirklich sein kann, offen für eine Begegnung mit einer Frau auf Augenhöhe. Andererseits meldet sich das innere Kind mit all seiner ungestillten Bedürftigkeit und seinem Hass auf das Weibliche, das dieses Kleinkind alleingelassen hat, als es Schutz und Geborgenheit brauchte. Diese Spannung halten zu können, ohne zu kippen, bedeutet: Ich habe die Kraft, den sicheren Schutzwall aufzugeben, mich nicht abzulenken, sondern all die Unzufriedenheit, die Aggression und den erlittenen Schmerz zu halten und zu schauen, wo mich das dann hinführt.

Dem Schmerz ausweichen, das hieß für mich lange Zeit, mindestens immer drei parallele Beziehungen mit Frauen zu führen. Es folgte der tantrische Massageraum. Ein Versuch, durch nachgeholte Berührung mein mangelndes Sicherheitsgefühl und meinen Urvertrauensmangel abzubauen und das ungestillte Kind in mir so nachzunähren. Aber das Kind braucht und braucht und jede weitere Massage kann nur ein Pflaster sein für diese unstillbare Sehn-Sucht.

Plutonium C 30, ein Kügelchen, und ich merke augenblicklich: Ich kippe nicht mehr und gebe dem Fass ohne Boden der kindlichen Bedürftigkeit nicht mehr nach, was unweigerlich irgendwann in die finanzielle Selbstzerstörung führen würde. Mit Plutonium spüre ich mich als Mann und damit auch seit langem mal wieder den Reiz, eine Frau zu erobern, sie als Mann für mich zu gewinnen!

Die Angst des Mannes, von der Frau vernichtet zu werden

Mit Plutonium muriaticum gehe ich einer irrationalen Angst auf den Grund, die mich als Mann lange begleitet hat. Es ist die Angst vor Frauen, aber nicht im Sinne des Liebesentzugs und der Ablehnung, sondern viel tiefer. Es ist eine diffuse Angst davor, dass Frauen die Macht haben, mich regelrecht zu vernichten. Und zwar umso mehr, je näher ich sie an mich ranlasse. Konkret erlebe ich das mit meiner Nachbarin, die extrem aggressiv auf den Räucher-Salbeigeruch aus meiner Wohnung reagiert. Angstbilder, wie sich die Nachbarin und die Vermieterin frauensolidarisch verbünden und ich meine Wohnung verliere, wechseln ab mit krassestem Fauenhass.

Mit Plutonium muriaticum wird das aggressive Feld mit der Nachbarin über Nacht zum Geschenk, indem mir auf einer tieferen Ebene klar wird: Der Mann kommt aus der Frau, das heißt, die Frau gebiert den Mann – und das ist einfach etwas, was im Mann ganz tief unbewusst eine Angst erzeugt, von der Frau auch wieder vernichtet werden zu können. Womöglich ist das auch die tief unbewusste Ursache für die Unterdrückung des Matriarchats und die Vernichtung von Frauen durch patriarchale Strukturen über Jahrtausende. Diese männliche Urangst hat ja im Grunde schon in der Bibel angefangen, in der diese Wahrheit einfach umgedreht wurde, indem sie Eva, die Frau, aus der Rippe des Mannes Adam entstehen ließ. Dabei zeigt das wirkliche Leben genau das Gegenteil.

So entstehen die drei häufigsten Spielarten von Beziehungen zwischen Frau und Mann: Der Mann, der versucht, die Frau zu unterwerfen. Der Mann, der sich der Frau unterwirft, also der kastrierte Mann. Mann und Frau, die einen endlosen archaischen Kampf der Gegenpole ausfechten. All das ist vielleicht eine Zeitlang ganz reizvoll, aber nie das, was eine Begegnung von Mann und Frau auf Augenhöhe bedeuten könnte. Plutonium muriaticum hat das Potential, gegengeschlechtliche Vernichtungsangst an der Wurzel aufzulösen. Es ermöglicht eine versöhnliche Begegnung mit dem eigenen Schmerz und kann tiefste Wunden heilen. Und so zeigt mir am nächsten Tag das liebevolle Paar am Nachbartisch im Café, wo die Reise hingeht mit Plutonium muriaticum. Ein gelungenes Bild dafür, wie es sein könnte zwischen Mann und Frau, wie auch immer die beiden das hingekriegt haben mögen. Vielleicht sollte ich meine Nachbarin einfach mal zum Essen einladen…

 

Schlagworte (mit Links zu weiteren Artikeln von Werner Baumeister):
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Werner Baumeister

ist Arzt und bietet individuelle homöopathische Begleitung an.

30 Jahre Erfahrung in eigener Praxis in Berlin.

Einzeltermine nach Vereinbarung, Behandlungstermine zum Thema des Artikels jederzeit möglich.

Information zu aktuellen Workshops immer auf der Seite „Homöopathie am Puls der Zeit

(mit Themenregister aller Artikel) sowie unter Tel.: 0172 – 391 25 85 .

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Die homöopathischen Arzneibilder von Werner Baumeister verstehen sich auch

als homöopathischer Spiegel aktuellen Zeitgeschehens.

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