Homöopathische Antworten am Puls der Zeit

von Werner Baumeister

 

Was, wenn genau der Mensch, der uns Schaden zugefügt und uns in Angst und Schrecken versetzt hat, durch seine Brutalität uns gegenüber das größte Geschenk unseres Lebens ist? Mit dieser Frage konfrontiert uns das homöopathische Mittel Plutonium, ein Frühwarnsystem, das versteckte Kräfte des Selbsthasses transformiert, bevor diese sich in unserer Welt als Drama und (Selbst-) Zerstörung niederschlagen. Mit Plutonium begegnen wir all dem Müll, der unseren Wesenskern verdeckt. Dazu öffnet dieses Mittel bereits lange vernarbte Wunden und stürzt uns nochmal in unseren traumatischen Abgrund. Gleich einem Seelen-MRT ortet es gut getarnte, fast unangeifbare Muster, die auch die Zerstörung der eigenen Person in Kauf nehmen.

Mit Plutonium entschärfen wir diese Bomben in uns, um deren gewaltige Kraft konstruktiv zu nutzen und auf einer neuen Ebene schöpferisch tätig werden zu können. Plutonium korrespondiert homöopathisch mit Zeiten, in denen wir uns durch Taten und Worte anderer total vernichtet fühlen. Aber vielleicht setzt gerade die Konfrontation mit den Foltermomenten unseres Lebens unser Kernpotential frei. Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass es Situationen im Leben gibt, in denen wir nur durch Folter überleben und einen notwendigen nächsten Schritt vorbereiten können.

Mein Jahr in der Hölle

Ich habe das selbst erlebt, denn ich bin in diesem Leben meinem Folterer bereits begegnet.
In Form eines Typen, der auch äußerlich durchaus das Profil eines Schlächters hatte. Er befand sich damals in einem ambulant behandelten, psychotischen Zustand und stand unter starken Beruhigungsmitteln. Mitte der 90er Jahre gesellte er sich in einem Café zu mir (es stellte sich heraus, dass er genau mir gegenüber wohnte), zunächst auf die freundschaftliche Art, die kumpel- und brudermäßige Nummer halt. Doch sehr schnell änderte sich das Klima und er schoss sich auf mich – als vermeintlich an seiner Misere Schuldigen – mit den Worten ein: „Ich finde erst Ruhe, wenn du tot bist!“ Was nun?

Die Polizei wollte erst aktiv werden, wenn mir bereits etwas passiert wäre (vielen Dank!). Mir blieb nur eins: Ich musste mich bewaffnen und Kampfsport machen. Ich hatte damals einen Freund, der als Schuldeneintreiber arbeitete. Ein Berg von Mann, bot er mir an: „Werner, gib mir seine Adresse, ich trommle ein paar Leute zusammen, wir machen einen Hausbesuch.“ Ich lehnte dankend ab, da sich der Typ eh schon ein paarmal mit dem Fön in die Wanne gelegt hatte und mit Gewalt wohl in seiner Fixierung nur noch bestärkt worden wäre.

Es waren heftige Zeiten. Gefühlt hat mich der Typ Tag und Nacht gefoltert, ist selbst in meinen Träumen ständig aufgetaucht. Die HÖLLE! Nach einem Jahr wandte ich mich in meiner Not an eine Exfreundin, eine Schamanin. Sie sagte: „Werner, wir machen ein Ritual!“ – und fuhr mit mir zu einem alten germanischen Kraftort in Ringenwalde. Der Lösungssatz, den ich während dieses Rituals mehrfach laut aussprechen musste, lautete: „Ich lasse die Schuld los!“

In der darauf folgenden Nacht um drei Uhr pochte es an meiner Wohnungstür. Ich öffnete und vor mir stand diese Maschine von Typ, zitterte am ganzen Körper, war schweißgebadet, guckte mich an mit Augen, als hätte er den Teufel gesehen, und sagte: „Ich habe mich geirrt, es tut mir leid, können wir das auf sich beruhen lassen und jeder seines Weges gehen?!“ Da hab´ ich natürlich nicht Nein gesagt, denn ich war nach diesem Jahr selbst komplett durch den Wind. Und das war´s!

Das größte Geschenk des Lebens

Dieser Mensch, das weiß ich heute, ist das größte Geschenk des Lebens an mich gewesen.
Ich kann heute wirklich sagen, ich liebe diesen Menschen, der ein Jahr lang nicht Ruhe gegeben hat, mich zu terrorisieren, bis ich diesen Schlüsselsatz gesprochen habe: „Ich lasse die Schuld los!“ Wäre er nicht in mein Leben getreten und hätte mir ein Jahr seines Lebens geopfert, dann wäre ich wohl doch noch bei einem meiner potentiell tödlichen Autounfälle, die ich alle unverletzt überlebt habe, draufgegangen oder ein Krebs hätte mich schon längst dahingerafft. Er hat eine tief unbewusste, versteckte Wahrheit aus mir rausgefoltert, die heißt: Etwas in mir glaubt, dass ich mich so schuldig gemacht habe, dass ich dafür keine Lebensberechtigung mehr habe und hingerichtet gehöre. Er war der von mir unbewusst bestellte Folterer und potentielle Henker. Plutonium hat mir später geholfen, diesen Folterer innerlich sogar zu umarmen.

Auch das kollektive Thema von Plutonium 2021 orientiert sich an einem solchen Szenario. Jemand im Außen, der eigentlich ein inneres Thema von uns darstellt, tritt auf den Spielplan. Der Plutonium-Prozess verlangt, dass wir alle Projektionen zurücknehmen und diesen Aspekt selbstverantwortlich in uns klären. Solange wir noch irgend etwas projizieren, (nach dem Motto: „der ist Schuld“, „ich kann nicht, weil mir der das nicht gegeben hat“, „weil der das gemacht hat, geht es mir jetzt so schlecht“…), geben wir mit jeder Projektion einen Teil unserer Kraft nach außen ab. Wir können das machen, aber dann werden wir nie in unser volles Kernpotential kommen. Wir alle haben eine ungeheure Schöpfungsmacht, aber wir verwenden sie, um uns klein zu halten – ja, sogar, um uns zu zerstören. Zwischen unserer verdrehten Ego-Struktur und unserer positiven lebensbejahenden Schöpfungsmacht stehen unsere selbstzerstörerischen Projektionen, die uns in unserem selbstgemauerten Gefängnis festhalten. Plutonium gibt uns die Kraft, all diese Projektionen radikal zu beenden und endlich mit dem anzufangen, wozu wir eigentlich hier sind: voll und ganz zu leben!

 

Schlagworte (mit Links zu weiteren Artikeln von Werner Baumeister):
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Werner Baumeister

ist Arzt und bietet individuelle homöopathische Begleitung an.

30 Jahre Erfahrung in eigener Praxis in Berlin.

Einzeltermine nach Vereinbarung, Behandlungstermine zum Thema des Artikels jederzeit möglich.

Information zu aktuellen Workshops immer auf der Seite „Homöopathie am Puls der Zeit

(mit Themenregister aller Artikel) sowie unter Tel.: 0172 – 391 25 85 .

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Die homöopathischen Arzneibilder von Werner Baumeister verstehen sich auch

als homöopathischer Spiegel aktuellen Zeitgeschehens.

 

 

 

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