Nahtoderfahrungen als Neuanfang: Eine fünfjährige weltweite Studie dürfte den letzten Zweifel beseitigt haben, dass Nahtoderfahrungen reale mystische Erlebnisse sind.

Doktorarbeit über Nahtoderfahrungen 

Dr. Penny Sartori arbeitete siebzehn Jahre als Krankenschwester, bevor eine Erfahrung mit einem Patienten sie dazu brachte, intensiv über Nahtoderlebnisse zu recherchieren und das Thema schließlich sogar auf eigene Faust zu erforschen. 15 Jahre interviewte sie Menschen mit Nahtoderlebnissen  – und promovierte dann sogar mit einer Doktorarbeit zum Thema, für welche sie die weltweit bisher größte klinische Studie anleitete, die fünf Jahre lang Nahtoderlebnisse untersuchte. 

Nach fast zwei Jahrzehnten intensiver Erforschung ist Penny Sartori sich heute sicher: Nahtoderfahrungen sind real und sehr viel häufiger, als wir denken. In ihrem Buch „Nahtoderfahrungen als Neuanfang“ fasst sie ihre spannenden Erkenntnisse zusammen.

Interview mit Penny Sartori zu Nahtoderfahrungen

Ihr Buch hat weltweit Aufmerksamkeit erregt. Selbst Prinz Charles hat es sehr beeindruckt. Akzeptieren heute mehr Menschen, dass es Nahtod-Erfahrungen gibt?

Dr. Penny Sartori: Ich denke, heute akzeptieren mehr Menschen, dass es Nahtoderfahrungen gibt. Auch weil die Erforschung jetzt in vielen Kliniken erfolgt. Das Personal wird unmittelbar nach Berichten über solche Erfahrungen befragt und ebenfalls werden die medizinischen Daten diesbezüglich abgeglichen Es besteht kein Zweifel, dass es Nahtoderfahrungen gibt. Wir können sie nur nicht mit unserer vorhandenen empirischen Wissenschaft erklären. Ich denke, es ist äußerst wichtig, dass wir ein besseres Verständnis von Nahtoderfahrungen bekommen, weil das für die Versorgung zukünftiger Patienten eine wichtige Rolle spielt.

In den letzten Jahren habe ich eine große Veränderung in der Einstellung zu Nahtoderfahrungen feststellen können, und auch weit mehr Betroffene sind bereit sind, über ihre Nahtoderfahrungen öffentlich zu sprechen. Vor zwanzig Jahren, als ich mit meinen Untersuchungen begonnen habe, war das noch nicht so. Da war es schwierig, Menschen zu finden, die bereit waren, ihre Nahtoderfahrungen öffentlich zu machen. Menschen, die Nahtoderfahrungen gemacht haben, sehen sich in der Regel mit überwältigenden Veränderungen in ihrem Leben konfrontiert, und es kann Jahre dauern, bis sie die Erfahrungen begreifen und in ihr Leben integrieren. Deswegen muss sichergestellt werden, dass sie bestmöglichste psychologische Unterstützung bekommen, um ihre außergewöhnlichen Erfahrungen zu verarbeiten,

Was war der Auslöser für Ihre fünfjährige Feldstudie in Unfallkliniken und an den Krankenbetten über Menschen, die Nahtoderfahrungen gemacht haben?

Der Auslöser war ein Patient, der auf der Intensivstation lag, auf der ich als Krankenschwester gearbeitet habe. Er lag im Sterben und musste lange und stark leiden. In der Nacht, bevor er starb, verstellte ich die Höhe seines Bettes, um ihn zu pflegen. Der Mann sprang vor lauter Qual fast aus dem Bett. Unsere Blicke trafen sich, und es entstand eine tiefe Verbindung zwischen uns. Es war, als hätten wir die Plätze getauscht, denn ich konnte alles, was er fühlte, auch fühlen. Er bat mich, ihn sterben zu lassen. Ich konnte nicht aufhören, darüber nachzudenken, wie viel er am Ende seines Lebens leiden musste, weil wir den Tod nicht verstehen. Ich dachte: Ist der Tod so schlimm, dass wir die Patienten am Ende ihres Lebens an die Hand nehmen müssen?

Ich erkannte, dass wir nur sehr wenig über den Tod wissen. Deswegen begann ich so viel wie möglich über den Tod und Nahtoderfahrungen zu lesen. Am Anfang war ich skeptisch. Als wissenschaftlich ausgebildete Schwester hatte ich viele Vorurteile über Nahtoderfahrungen. Erst dachte ich, sie seien eine Art Halluzination, doch im Rahmen meiner Doktorarbeit habe ich viele Patienten interviewt und erkannte, dass Nahtoderfahrungen äußerst wichtige Erfahrungen sind und wir uns mehr mit ihnen beschäftigen müssen.

Warum hat noch keiner zuvor eine ausführliche Studie über Nahtoderfahrungen gemacht. Das Thema ist ja mittlerweile über die Medien sehr präsent?

Als ich 1997 mit meiner Forschung anfing, wurden nur sehr wenige Untersuchungen in der Klinik dazu durchgeführt, und es gab auch keine finanziellen Mittel dafür. Die wenigen Informationen, die es dazu gab, waren von Menschen gesammelt worden, die sich in ihrer Freizeit und auf eigene Kosten mit dem Thema beschäftigten.

Sie haben über 15 Jahre Betroffene interviewt. Wissen Sie jetzt wirklich, was uns passiert, wenn wir sterben?

Ich denke, dass zwischen 11-20 Prozent der Menschen, die erfolgreich wiederbelebt wurden, Nahtoderfahrungen haben. Menschen, die unheilbar krank sind, beginnen oftmals Gespräche mit bereits Verstorbenen, meist mit toten Familienmitgliedern oder Freunden. Mittlerweile weiß ich eine Menge über Ereignisse, die vor dem Tod passieren. Aber bis ich nicht selbst meinen eigenen Tod erlebt habe, werde ich nicht wissen, was wirklich passiert.

Skeptiker meinen, dass Nahtoderfahrungen auf der Wirkung der Narkose beruhen. Aber Nahtoderfahrungen gibt es doch auch außerhalb des Krankenhauses. Oder?

Es ist wichtig, bei Nahtoderfahrungen zu untersuchen, ob sie durch Faktoren wie Medikamente, Betäubungsmittel oder durch abnormale Blutwerte verursacht wurden. Das habe ich bei meiner Forschung im Krankenhaus gemacht. Ich habe die Medikamente, die verabreicht wurden, erfasst und analysiert und ebenfalls die Blutwerte. Doch ich konnte nicht feststellen, dass diese eine Erklärung für Nahtoderfahrungen waren.

Die Annahme, dass Nahtoderfahrungen lediglich auf die Wirkung der Narkose zurückzuführen sind, dokumentiert unsere Unkenntnisse über Nahtoderfahrungen. Nahtoderfahrungen sind lebensverändernde Ereignisse, nicht nur einfach der Gang durch einen Tunnel zu einem hellen Licht und das Wiedersehen mit toten Verwandten. Irgendetwas anderes passiert mit unseren Erfahrungen, denn vergleichbar mit der Veränderung eines elektronisches Felds verändert sich der Lebensstil von Menschen mit Nahtoderfahrungen. Auch gut ausgebildete Mediziner haben keine Erfahrung im Umgang mit Nahtoderlebnissen.

Täglich erhalten tausende Menschen weltweit in Krankenhäusern eine Narkose, und trotzdem gibt es kaum Berichte über die Umstände von Nahtoderfahrungen. In meiner Klinikstudie hat die Mehrheit in der ersten Gruppe von 243 Patienten (meine Forschung bestand aus drei Gruppen), die betäubt worden waren, keine Nahtoderfahrungen erlebt. Wenn also Betäubungsmittel Nahtoderfahrungen auslösen, hätte das Ergebnis weit höher ausfallen müssen. Darüber hinaus gibt es auch Nahtoderfahrungen außerhalb von Krankenhäusern, bei denen Anästhesie und Medikamente definitiv keine Rolle gespielt haben.

Haben auch gesunde Menschen Nahtoderfahrungen – aus dem Nichts heraus? Wie einen ganz besonderen Traum?

Ja, durchaus. Menschen können unabhängig von lebensbedrohlichen Umständen geistig-transformative Erfahrungen machen, ausgelöst durch eine persönliche Krise oder durch tiefe Selbstbeobachtungen. Aber Nahtoderlebnisse können auch ganz spontan auftreten.

Außerdem gibt es sogenannte empathische Todeserfahrungen. Wenn Menschen, die eine enge emotionale Beziehungen zu einer sterbenden Person oder zu einer Person haben, die gegenwärtig am Bett eines Sterbenden sitzt, auch eine transzendente Reise ins Licht erleben. Das ist unfassbar. Diese Menschen liegen nicht im Sterben, ihr Gehirn funktioniert reibungslos – und trotzdem machen sie diese Erfahrung. Genauso ist es unbegreiflich, dass Angehörige, die Hunderte von Kilometern von ihren sterbenden Angehörigen entfernt sind, plötzlich die gleichen Beschwerden fühlen – wie Brustschmerzen oder Atembeschwerden – wie ihre sterbenden Verwandten. Ich zeige viele solcher Beispiele in meinem Buch.

Gibt es eine wissenschaftliche Erklärung, dass Menschen klare Erinnerungen an eine Zeit haben können, in der sie offensichtlich nicht bei Bewusstsein waren?

Nein, wenn das Bewusstsein aus wissenschaftlicher Sicht nur im Gehirn hergestellt werden kann, sind die klaren, luziden Erfahrungen während einer Nahtoderfahrung eigentlich unmöglich. Studien in Krankenhäusern haben ergeben, dass bei 11-20 Prozent der Nahtoderfahrungen ein Herzstillstand vorausgegangen ist. Bis diese Studien durchgeführt wurden, war es leicht zu behaupten, dass die Patienten keinen Herzstillstand hatten. Jetzt aber dokumentiert die Forschung ganz klar, dass in der Tat Menschen, die einen Herzstillstand hatten, in einen höheren Bewusstseinszustand kommen. Es gilt also, unser Verständnis über das Bewusstsein zu überprüfen.

Nahtoderfahrungen sind nicht selten. Trotzdem haben viele Hemmungen, über ihre außergewöhnlichen Erlebnisse zu sprechen. Warum?

Das hat viele Gründe. Manche Betroffene hinterfragen ihre geistige Gesundheit, andere befürchten, dass man über sie lacht, und viele können ihre gemachten Erfahrungen einfach nicht verstehen. Das ist verständlich, denn die transzendenten Erfahrungen sind anders als alle anderen menschlichen Erfahrung. Sie lassen sich mit nichts vergleichen. Deswegen ist es sehr schwierig, jemandem Nahtoderfahrungen zu erklären, der selber keine gemacht hat. In manchen Fällen sind die gemachten Erfahrung auch tiefgreifend spirituell, und der Betroffene möchte sie nicht mit anderen teilen aus Angst, dass dann der spirituelle Aspekt der Erfahrung verloren geht.

Glauben Sie, dass jeder kurz vor seinem Tod eine Art von Nahtoderfahrung hat?

Die durchgeführten Studien gehen davon aus, dass die meisten Menschen im Angesicht des Todes solche Erfahrungen machen. Aber man kann natürlich nicht mit Bestimmtheit sagen, dass jeder Nahtoderfahrungen hat.

Wissen Sie, wie viel Prozent der Bevölkerung Nahtoderfahrungen haben?

Ich weiß nicht, wie hoch weltweit der Prozentsatz von Menschen ist, die eine Nahtoderfahrung gemacht haben. Aber laut einer Umfrage, die zwischen 1980-1981 durchgeführt wurde, wird geschätzt, dass acht Millionen Amerikaner bereits eine Nahtoderfahrung gemacht haben. Bei einer Umfrage in Deutschland, im Jahr 2001, waren es drei Millionen Deutsche, und bei einer Umfrage aus dem Jahr 2005 acht Prozent der Australier. Ich bin sicher, dass diese Zahlen durch die höheren Heilungschancen von Schwerkranken aufgrund zukünftiger innovativer Technologien weiter ansteigen werden.

Was geht einer Nahtoderfahrung meist voraus? Ist es immer ein Herzstillstand?

Nein, Nahtoderfahrung kann bei jeder Art von lebensbedrohlichen Umständen auftreten. Ich habe Hunderte von Fällen von Nahtoderfahrung aufgelistet, und diese wurden durch eine Vielzahl von Umständen ausgelöst, wie anaphylaktische Reaktionen, Beinahe-Ertrinken, Autounfälle, operative Eingriffe, Kinderkrankheiten, Atembeschwerden oder Herzanfälle.

Viele erfahren die Auflösung der herkömmlichen Grenzen von Raum und Zeit, von Intellekt und Emotionen. Das ist unvorstellbar. Können die Betroffenen diese Erfahrung auch im Nachhinein noch einmal lebendig werden lassen?

Menschen fällt es nach einer Nahtoderfahrung leicht, erneut die Transzendenz und den Frieden zu spüren. Eine Dame, die ich im Buch Sally nenne, hat immer ihre Augen geschlossen, wenn sie mir von ihren Erfahrungen berichtet hat. Sie war sofort wieder an dem Ort, wo sie während ihrer Nahtoderfahrung gewesen war, und sie war so bewegt über die schöne Erinnerung daran, dass ihr die Tränen über das Gesicht liefen. Manche Betroffene meditieren regelmäßig, um die Gefühle bei der Nahtoderfahrung wieder heraufzubeschwören.

Sie zeigen viele unterschiedlichste Beispiele von Nah-Tod-Erfahrungen auf, und dennoch gibt es immer wieder Ähnlichkeiten, wie das Erleben eines leuchtenden Lichts. Welche Parallelen sind besonders prägnant?

Ja, jede Nahtoderfahrung hat eine Reihe von Bestandteilen, aber sie werden unterschiedlich interpretiert. Beispielsweise berichten Menschen im Westen eher über Visionen von Jesus und die aus dem Osten von Hindu-Gottheiten. Im Westen erleben viele detaillierte Lebensrückblicke mit Einblicken über die Auswirkungen ihres Handelns auf andere Menschen. In Indien hingegen treffen die Menschen den Mann namens Chitragupta. Er hält das Buch von Taten der Person in Händen hält, die sie im Leben begangen haben. Beide Erfahrungen dienen dem gleichen Zweck – der Überprüfung unseres Handelns im Leben.

Bei vielen, die eine Nahtoderfahrung gemacht haben, ändern sich geradezu radikal ihre Lebensgewohnheiten. Warum haben diese Erlebnisse einen so hohen Einfluss auf das gegenwärtige Leben.

Es scheint, dass eine Nahtoderfahrung zu einem neuen Lebensverständnis führt. Manche beschreiben die Erfahrung als ein Weckruf. Sie bewerten ihr Leben neu und erkennen, dass sie Erfüllung finden, wenn sie schätzen lernen, was sie bereits haben. Es ist, als ob ihr Ego sich vollständig auflöst und sie ein grundlegend anderes Lebensverständnis haben. Beispielsweise erkennen Menschen, die vorher viel gearbeitet haben und ihre ganz Kraft in die Karriere gelegt haben, plötzlich, wie wichtig ihnen ihre Familie ist und dass sie viel lieber Zeit mit ihr verbringen, als damit Geld zu verdienen. Geld hat nicht mehr die gleiche Bedeutung. Es wird ersetzt durch eine überwältigende Zufriedenheit mit dem Leben selbst und dem, was man bereits hat.

Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt ist, dass die Betroffenen eine größere Lebensvision haben, die die ganze Erde einschließt. Sie betrachten aufmerksamer unser Verhalten, wie z. B. die Zerstörung der Regenwälder und die Auswirkung auf unseren Planeten. Sie sind aufmerksamer, welche ihrer Handlungen Einfluss auf unsere Erde hat, und benehmen sich umweltfreundlich.

Sind Nahtoderfahrungen immer ein Neuanfang?

In den meisten Fällen sind die Betroffenen hochmotiviert, ihren Lebensstil positiv für sich und für die Menschen um sie herum zu verändern. Aber es gibt auch eine Minderheit, bei der die Nahtoderfahrung keinerlei Auswirkungen im Leben zeigen.

Und bei manchen erfolgt auch eine auffallende Veränderung in der Persönlichkeitsstruktur. Was verändert sich in uns, wenn wir uns schon einmal auf dem Weg ins Jenseits befunden haben?

Viele werden selbstloser, liebevoller und mitfühlender. Sie sind toleranter gegenüber anderen und haben das überwältigende Gefühl, anderen dienen zu wollen. Manche haben sogar ihren Beruf aufgegeben und sind Krankenschwestern oder Pfleger geworden, viele arbeiten ehrenamtlich und für wohltätige Zwecke. Wahrscheinlich ist das intensive Gefühl der bedingungslosen Liebe, dass sie während der Nahtoderfahrungen gemacht haben, die Ursache für die Neubewertung ihres Lebens.

Warum findet oftmals eine Bewusstseinserweiterung während einer lebensbedrohlichen medizinischen Krise statt? Braucht unser Bewusstsein zur Entwicklung einen dramatischen Anstoß?

Manchmal ist etwas so Drastisches wie ein medizinischer Notfall erforderlich, damit wir aufwachen und umdenken. Deswegen sind Nahtoderfahrungen so wichtig. Wir können alle davon profitieren. Wir müssen nur den Betroffenen zuhören und uns von ihren Botschaften inspirieren lassen. Wir müssen nicht auf eine Krise warten, um uns zu ändern. Wir brauchen nur von den Nahtoderfahrungen lernen. Wir alle werden sterben, aber wir wissen nicht wann, und der Tod kommt in der Regel, wenn wir ihn am wenigsten erwarten. Was wäre, wenn Sie morgen einen Autounfall auf dem Weg zu Ihrer Arbeit hätten – möchten Sie dann nicht glücklich über ein erfülltes Leben sein?

Nicht selten haben sich nach dem Erlebnis die Verfassung und die Gesundheit der Patienten auf geradezu wundersame Weise verbessert? Gibt es dafür eine Erklärung?

Wir wissen noch nicht, warum manche Menschen eine derart bemerkenswerte Gesundung nach ihrer Nahtoderfahrung haben. Ich vermute, dass ihr ganzes Bewusstsein in so dramatischer Weise verschoben wurde, dass ihr bisheriges Lebensverständnis durch ein ganz neues ersetzt wurde, das der Gesundheit förderlich ist.

Nehmen Sie zum Beispiel den Patienten 10 in meiner Krankenhausstudie. Er hatte eine angeborene Anomalie der Hand. Aufgrund einer Zerebralparese war sie dauerhaft verkrampft. Doch nach seiner Nahtoderfahrung war die spontan und aus unerklärlichen Gründen geheilt. Nach Angaben der Ärzte und Physiotherapeuten wäre es ohne Operation unmöglich, die Sehnen zu lösen. Aber es hat keine Operation gegeben. Könnten wir verstehen, wie das passiert ist, dann könnten vielleicht zukünftig viele andere davon profitieren und müssten nicht operiert werden. Deswegen ist es so wichtig, diese Erfahrungen weiter zu erforschen. Wenn wir den Mechanismus verstehen, warum so viele Betroffene sich regenerieren, dann könnten wir dies in Zukunft in unser Gesundheitswesen integrieren und eine bessere Gesundheit für jedermann erwirken.

Es gibt schöne, aber auch unangenehme Nachtoderfahrungen. Haben die Menschen, die Schreckliches erlebt haben, anschließend noch größere Angst vor dem Tod?

Einige Leute, die eine belastende Nahtoderfahrung gemacht haben, haben danach mehr Angst vor dem Tod. Deshalb muss man diese unangenehmen Erfahrungen ernst nehmen und versuchen zu verstehen, warum Menschen sie erlebt haben. In der Tat sind einige der belastenden Nahtoderfahrungen so erschreckend, dass die Patienten posttraumatischen Stress erfahren. Es ist deswegen besonders wichtig, dass Krankenschwestern und Ärzte in der Lage sind zu erkennen, ob der Patient eine belastende Nahtoderfahrung hatte. Nur dann kann sichergestellt werden, dass er während und nach seiner Genesung psychologisch unterstützt wird, um zu lernen, mit den belastenden Erfahrungen umzugehen.

Es gibt auch Menschen mit einer Nahtod-Erfahrung, die sich anschließend im Leben nicht wieder zurechtzufinden. Die z.B. den Sinn von Arbeit oder von Regeln nicht mehr verstehen? Und kann man den Betroffenen helfen?

Ja, auch jede Art von negativen Auswirkungen kann eine Nahtoderfahrung haben. Dann sind die Betroffenen noch nicht bereit für ein neues Lebensverständnis, und das neue Lebensbewusstsein kollidiert mit ihrem vorherigen Lebensstil. Weil aber heutzutage Nahtoderfahrungen als gegeben akzeptiert werden, stehen den Psychologen viele verschiedene Therapien zur Verfügung, solchen Menschen zu helfen. Es gibt ja auch Selbsthilfegruppen, bei denen man sich gegenseitig unterstützen und Erfahrungen austauschen kann. Diese Gruppen werden nicht finanziert und sind in der Regel von Menschen initiiert, die eine Nahtoderfahrung gehabt haben und die Notwendigkeit der gegenseitigen Unterstützung erkennen. Kürzlich wurde eine Gruppe in London gegründet

Ich denke, es ist immens wichtig, dass auch in Krankenhäusern eine gute Unterstützung implementiert wird, weil durch unsere immer perfektere Technologie immer mehr Menschen auch kritische Krankheiten überleben und deswegen die Anzahl der Nahtoderfahrungen weiter ansteigen werden. Die psychologische Unterstützung von Patienten mit Nahtoderfahrungen sollte ein fester Bestandteil der Patientenversorgung sein, Hand in Hand mit einem besseren Verständnis von Nahtoderfahrungen.

Mit Ihrer Studie und Ihrem Buch wollen Sie auch ein besseres Verständnis vom Sterbeprozess erwirken, mit dem Ziel, die Pflege von Todkranken zu verbessern. Was bedeutet das konkret?

Während meiner Arbeit als Krankenschwester haben ich und meine Kollegen immer wieder gesehen, dass am Ende des Lebens viele Todkranke mit Menschen kommunizieren, die ich und meine anderen Kollegen nicht sehen konnten. Auch symbolisch sprechen viele Patienten, wie über das Packen eines Koffers oder den Antritt einer Reise. Dieses Phänomen ist unter Krankenschwestern allgemein bekannt, und viele können es bezeugen.

Durch meine Studien habe ich erkannt, dass dies ein allgemeingültiger Aspekt während des Sterbeprozesses ist, und dass wir als Bezugspersonen diesen akzeptieren und nicht stören dürfen. Wenn wir diese Visionen ignorieren oder uns darüber hinwegsetzen, leugnen wir einen gültigen Aspekt des Sterbeprozesses. Es ist wichtig, jede Art von Erfahrung zu akzeptieren und anzuerkennen, dass der Sterbende Dinge sehen kann, die niemand sonst sehen kann.

Ich hatte auch einige Patienten, die, so schien es mir, in ‚geistigen Nöten‘ waren. Damit meine ich, dass sie Dinge hatten, die nicht erledigt waren. Sie hatten noch nicht gelöste Probleme, wie das Wiedervertragen nach einem Streit mit ihren Lieben, der Jahre zuvor stattgefunden hat. Jetzt bedauerten sie das. Diese ungelösten Lebensprobleme manifestieren sich oftmals als Schmerz, Unruhe und Angst. Menschen mit geistigen Nöten können sehr aggressiv und unruhig sein und sogar versuchen, aus dem Bett aufzustehen und wegzulaufen. Es ist wichtig, dass wir bei geistiger Not psychologische Unterstützung anbieten. Die Patienten ermutigen, über ihre Ängste oder Bedenken zu besprechen und versuchen, sie am Ende ihres Lebens zu beruhigen. Und vielleicht gibt es in manchen Fällen auch die Möglichkeit, den Patienten zu helfen, die unerledigten Aufgaben noch zu lösen.

Während meiner Zeit im Krankenhaus konnte ich in einigen Fällen mein Wissen, das ich aus meiner Forschung gewonnen hatte, bei Patienten, die Angst vor dem Tod hatten, anwenden und ihnen helfen. Wenn es angemessen war, erwähnte ich, dass ich Forschungen über Menschen gemacht habe, die vorübergehend gestorben sind, und dass ihre Beschreibung vom Jenseits sehr friedlich und beruhigend war und sie eine schöne Erfahrung gemacht haben. Ich biete den Todkranken an, Ihnen die schönen Erfahrungen anderer zu beschreiben, und wenn sie dies wollten, schienen sie im Anschluss an unser Gespräch sehr getröstet und weniger ängstlich.

Alte Kulturen hatten Totenbücher, die am Bett des Sterbenden gelesen wurden, um sie durch den Sterbeprozess zu führen. Unsere wissenschaftliche Lebensweise hat den Kontakt zu diesen alten Texten verloren, deswegen sind die Menschen auf mögliche subjektive Erfahrungen nicht vorbereitet, die auf den Weg in den Tod erfolgen können. Ich denke, es ist Zeit, dass sich Wissenschaft und Spiritualität miteinander verbinden, um bestmöglich die Patienten zu versorgen.

Wie hat sich Ihr Leben aufgrund der intensiven Beschäftigung mit Nahtoderfahrungen verändert? Leben Sie intensiver? Wie ist heute Ihre persönliche Beziehung zum Tod?

Mein Leben hat sich mit dem Beginn meines Studiums der Nahtoderfahrungen sehr verändert. Meine Familie und Freunde fanden es erst makaber, dass ich den Tod als Studienthema gewählt habe. Aber heute weiß ich, wenn wir uns mit dem Tod beschäftigen, lernen wir viel über das Leben. Der Nahtod-Forscher Professor Kenneth Ring hat ein Seminar über Nahtoderfahrungen in den 1980er Jahren unterrichtet, und er fand heraus, dass sich seine Studenten in ähnlicher Weise wie diejenigen, die Nahtoderfahrungen erlebt haben, verändert hatten.

Auch ich glaube, dass mich meine Forschung in ähnlicher Weise verändert hat. Mein Studium hat mir die Kraft gegeben, durch die Konfrontation mit meiner eigenen Sterblichkeit ein erfülltes und glückliches Leben zu leben. Statt Sachen zu machen, die ich nicht möchte, versuche ich, alles zu tun, was ich tun möchte. Und ich sage Dinge, die ich möchte, beispielweise wenn Menschen gemein zu mir sind. Das sage ich jetzt, während ich noch lebe. Ich möchte nicht auf meinem Sterbebett bereuen, dass ich dieses und jenes nicht getan habe und dieses und jenes nicht zu meiner Familie und Freunden gesagt habe. Ich versuche jetzt, diese Dinge zu machen, während ich am Leben bin. Die Beschäftigung mit den Nahtoderfahrungen hat mich auch für ‚Die goldene Regel‘ sensibilisiert: Behandele andere, wie du möchtest, dass sie dich behandeln. Ich habe keine Angst vor dem Tod an sich, aber ich bin ein bisschen besorgt, wie ich sterben werde, wenn es soweit ist.

Buch: „Nahtod-Erfahrungen als Neuanfang“

 Buch-Nahtoderfahrungen

Dr. Penny Sartori

Nahtod-Erfahrungen als Neuanfang

Was wirklich wichtig ist im Leben

Aquamarin Verlag

8 Responses

  1. B
    Ausgeloggt, heruntergeladen und wieder eingeloggt.

    Ich hatte vor kurzem eine Erfahrung und ich bin mir zu 99% sicher, dass es eine Nahtoderfahrung gewesen sein muss.
    Ich hatte mir tief in den Finger geschnitten beim Kochen (hatte sehr Hunger und niedrigen Blutzucker) und bin dann nach einiger Zeit einfach umgekippt. Zum Glück hat mich ein Freund der daneben stand aufgefangen und wieder zurück ins Leben geholt. Ich war ca. für 5-10 Sekunden komplett weg und habe auch nicht geatmet.
    In dieser kurzen Zeit ist so viel passiert. Es ist alle passiert und das gleichzeitig, so als wenn man verschiedene Filme überdeckt schaut und diese so verschmelzen, dass man nichts mehr versteht, aber man trotzdem alles danach weiß. Es gab kein Gefühl mehr für Zeit, ich dachte ich wäre Stunden weg, und auch keine Emotionen oder Gedanken mehr. Es gab lediglich Vertrauen und Wissen, wenn man das so beschreiben kann und ich hatte sehr starke Visionen und das Gefühl, als wäre alles bereits passiert. Weiterhin hatte ich das Gefühl als wäre ich an einen riesen Pool aus Wissen und Bewusstsein angeschlossen und hatte mir in der kurzen Zeit alles erdenkliche heruntergeladen. Es ist unglaublich schwer das alles zu beschreiben.
    Als ich wieder erwachte, war auf einmal alles so klar und meine Freunde meinen, dass ich seit dem ein anderer Mensch bin, deutlich positiver. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Das wäre ich auch, wenn ich mir den Finger komplett abgeschnitten hätte. Es kommt einem so vor, als hätte man mehr Klarheit und eine Aufgabe, weshalb man wieder zurück gekommen ist und man sieht so viele Sachen so anders, weil so vieles gar nicht mehr wichtig ist.

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  2. HENRY
    Teil vom Ganzen

    Informationen über den Tod und die Zeit danach aufnehmen ,begreifen und lernen, Hoffnung haben, dass unser Leben, auf dieser Welt nur einen Sinn hat, dass unsere Seelen lernen und am Ende ein Teil vom Ganzen werden, vom großen Ganzen.
    Ich selbst hatte Paranormale Erlebnisse, die nicht erklärbar sind. Daraus resultierend habe ich angefangen mich Spirituell zu verändern aber etwas bleibt, ….die Angst vor dem TOD zu verlieren. Je mehr ich lese und erfahre und auch für mich verarbeite, dass der Tod, „nur“ das verlassen meiner sterblichen Hülle ist,um so mehr wächst die Angst in mir, die Angst vor dem Tod zu verlieren. Ich, als sehr kranker Mensch, hatte nicht nur einmal den Wunsch, meinen kranken und geschundenen sowie mit Medikamenten vergifteten Körper zu verlassen. Der Wunsch nach Schmerzfreiheit, ist für mich ein Wunsch, den ich wohl erst, nach dem ablegen meiner kranken Hülle erleben darf. Trotzdem oder gerade auch deswegen, sauge ich alle Informationen zum Thema Tod und das was danach kommt auf, wie ein trockener Schwamm, das Wasser. Ich bin auf dem Weg zu lernen, was der Sinn meines Lebens ist oder welchen Sinn meine Seele darin versteht und welcher Weg für mich bestimmt ist.

    Antworten
    • knoke
      ich habe geschwebt, als ? wie wäre meine Seele ich oben das Gefühl ist unbeschreiblich, könnte mein leblosen Körper sehen und mich entscheiden dürften ob ich leben oder sterben möchte .

      Ich habe es auch erlebt

      Antworten
      • Anonym
        Anon

        Ich konnte mich auch entscheiden, allerdings mit einem späteren Urteil des Gerichts des Todes. Das ganze passierte bei mir in eine Art dynamischen Tunnel.

  3. tarix
    Lebens-Erkenntnisse

    Unsere Welt ist kein Mysterium, wie schon mal behauptet wird, sondern eine für uns sehr reale Erscheinung, die den unterschiedlichsten Daseinsformen eine Perspektive bietet. Dies betrifft alle Strukturen des Lebens, welche in Flora und Fauna, je nach Art und Rasse, durch die Evolution ihre Gestaltung erlangen. Die den jeweiligen Lebensformen zur Verfügung stehende Zeitspanne ist jedoch sehr begrenzt. Unausweichlich ist in jedem Fall der Tod, damit neuem Leben die erforderlichen Möglichkeiten zur Neu- und Weiterentwicklung geboten werden können. Für Menschen geht dieses biologische Ableben zwangsläufig mit diversen Problemen einher, besonders was das Unwissen über den weiteren Verbleib in den Sphären der Welt angeht. Mit Hilfe von Nahtoderfahrungen wird den Menschen aber vermittelt, dass es einen weiterführenden Weg geben wird.

    Zweifellos gibt es diese häufig beschriebenen Nahtoderlebnisse,
    die vom Pflegepersonal durch den Umgang mit sterbenden Menschen oder von Menschen, die den Sterbenden sehr nahe waren, berichtet werden. Die Frage bleibt jedoch unbeantwortet, ob diese real zu erlebenden Bilder nur im Übergang zum endgültigen Ableben, also in einem akuten Zustand auftreten oder auch bereits in einem Vorstadium, bei dem jedoch lediglich ein eigener Lebensfilm ablaufen kann. Nahtoderlebnisse aber werden grundsätzlich nur im Übergangsstadium des Sterbens auftreten, auch wenn der Todgeweihte durch medizinische Maßnahmen wieder ins diesseitige Leben zurückgeholt werden kann. Man muss hier generell unterscheiden und bei einer Beurteilung deshalb berücksichtigen, dass die unterhalb der Todesschwelle auftretenden Lebenserinnerungen keine Nahtoderlebnisse sind, obwohl diese Erinnerungen durchaus den Eindruck erwecken, dass sie welche wären. Sollten nun Menschen mit diesen Erlebnissen psychologische Hilfe benötigen, muss sie ihnen gewährt werden, damit ihre Ängste nicht noch überhand nehmen. Stellt sich nun aber die Frage, ob eine psychologische Hilfe in jedem Fall, auch wenn es sich lediglich um Erlebnisse im Vorstadium handelt, angebracht ist, so muss dies von Fall zu Fall geklärt werden. Eine grundsätzliche Unterstützung ist jedoch nicht angebracht, sonst müsste jeder negative Traum psychologisch behandelt werden.

    Der Tod ist gewiss eine schmerzliche Erfahrung, obwohl der Übergang aus dem räumlich-materiellen Dasein in eine andere Sphäre des Lebens nicht unbedingt mit körperlichen Schmerzen verbunden sein muss. Die Seele des Menschen steigt praktisch aus seinem Körper aus und sucht sich eine andere Lebensform. Der Körper verlässt hierdurch seine gewohnte Umgebung um in eine neue geistige und transzendente Welt, eine Welt die von uns noch nicht überschaubar ist, umzusiedeln. Dies ist ein folgenschwerer Vorgang, der bildlich wie das Ausschlüpfen einer Raupe zu verstehen ist, die in ihrem weiteren Leben als Falter zubringen wird. Derartige Vorgänge ähneln sich in unserer Welt in vielfältiger Art und Weise und sind vom Ursprung des Kosmos her vorgegeben. Die Evolution nutzt diese Vorgaben der Schöpfung zur Erfüllung ihrer verschiedenen Aufgaben in räumlich-materiellen wie auch in für uns transzendenten Bereichen des Kosmos. Auch der Mensch wird zur Unterstützung der Schöpfung in einer zu erwartenden neuen, geistigen Welt einen Standort zur Nutzung vorfinden, dies umso mehr weil er als Datenträger aus der heutigen Welt zur Vervollkommnung des neuen Daseins einen gewissen Beitrag leisten wird. Dieser dann einzunehmende Platz ist jedoch keiner vergleichbaren Stätte in unserer raumzeitlichen Welt gleichzusetzen, da diese neue Welt keine räumliche Ausdehnung besitzt, sondern nur in einem geistigen und transzendenten Zustand möglich erscheint, obwohl zu dieser Zukunft auch Alternativen denkbar sind. Da das Leben in unserer derzeitigen Welt nicht endlos sein kann, weil Leben grundsätzlich aus laufenden Veränderungen und einem jeweiligen Neubeginn besteht, ist der Tod zwangsläufig notwendig. Ohne die damit in der Welt erwirkten Veränderungen gäbe es Stillstand, das heißt unsere Welt wäre tot, ja sie wäre gar nicht erst vorhanden.

    Nahtoderlebnisse beinhalten keine Gespräche mit anderen Menschen sondern sie sind, während des Überganges aus unserer gewohnten Welt in ein künftiges Leben, gewissermaßen eine bildliche Vorschau auf ein kommendes virtuelles Erleben. Die hierbei real erlebten Eindrücke sind auf das biologische menschliche Wesen zugeschnitten, sie gaukeln den Sterbenden eine Zukunft in bekannter Umgebung vor. Da die Menschen keine andere Existenzform kennen gelernt haben als die in unserer diesseitigen Welt, können sie somit auch, aufgrund ihrer einseitigen Erfahrungen, nur wahrnehmen was ihnen bekannt ist und sehen deshalb die für sie realen, aber vorgetäuschten, Bilder. Die bildhaften Erlebnisse während des Überganges in ein neues Lebens-Stadium weisen jedoch auf eine kosmische Wirklichkeit außerhalb unseres gewohnten Wahrnehmungsbereiches hin. Die durch diese Erlebnisse gewonnenen Eindrücke wollen uns ein Wissen um die Zukunft unseres Daseins vermitteln, das wir jedoch erst nach unserem biologischen Ableben entschlüsseln können. Da Menschen während dieser Reise in eine transzendente Zukunft einen erhöhten Bewusstseinszustand erleben, wird ihnen hierdurch das Tor des Wissens um die Zukunft weit geöffnet. Das menschliche Bewusstsein in unserer heutigen Welt ist dagegen dem biologischen Zustand angepasst, so dass es lediglich den Bedürfnissen unseres derzeitigen Lebens entspricht.

    Weil Nahtoderlebnisse ausnahmslos während eines akuten biologischen Ablebens entstehen, ist hiermit auch logischerweise die Meinung von Skeptikern widerlegt, es handele sich hierbei nur um Einwirkungen von Medikamenten oder einer Narkose, denn auch ohne Medikamente werden diese Erlebnisse berichtet. Medikamente können lediglich das Ableben verzögern, aber keine Nahtoderlebnisse auslösen, denn diese sind grundsätzlich, ob mit oder ohne Medikamente, den Sterbenden bei ihrem Übergang in eine neue Lebensform vorbehalten.

    Menschen, die noch nicht zu dem Schritt in eine andere Welt bereit sind, können diese Erlebnisse deshalb auch nicht erfahren, sie begnügen sich vorerst mit ihren Lebenserinnerungen. Auch so genannte belastende Nahtoderlebnisse sind lediglich von Menschen empfundene Erfahrungen, die nur vor dem biologischen Ableben auftreten können. Die tatsächlichen Nahtoderlebnisse sind körperlich nicht belastend, denn eine transzendente geistige künftige Welt, in der diese Erlebnisse praktisch bereits während des Überganges in diese stattfinden, verfügt über keine materielle Basis, durch die Schmerzen verursacht werden. Körperlich gefühlte Zustände können demnach prinzipiell nur im diesseitigen Leben auftreten und sind deswegen auch keine Nahtoderlebnisse. So genannte empathische, also nachempfindende Todes-Erfahrungen können mitfühlende Menschen tatsächlich über das kosmische Netzwerk erleben, denn über diese Netze sind wir in der Lage, wenn auch unbewusst, u.a. auch mit anderen Menschen zu kommunizieren.

    Wenn nun über die Aussagen zum Übergang in eine geistige Welt nach unserem Ableben kontrovers diskutiert wird, so ist dies eine normale Angelegenheit, denn es ist noch keiner aus dem jenseitigen Reich zurückgekommen. Aber die bisherigen Erkenntnisse über dieses Thema lassen den Schluss zu, dass es in dieser hier genannten Form oder in ähnlicher Weise zutreffen wird.

    In diesem Kommentar sind Auszüge aus den Artikeln „Reale Welt und Mystik“ und „Die reale Philosophie unserer Welt“ enthalten. Nachzulesen unter www.meinkosmosarixgens.de.

    Antworten
  4. Birgit Grimpe
    Nahtoderlebnis

    Ich hatte wohl auch so etwas wie eine Nahtoderfahrung? Ich stand von 1999 bis 2011 unter sehr großem Seelischen und emotionalen Stress, und bin schwer traumatisiert und seit einigen Jahren Rentnerin. Als der Stess bei mir am größten war, kam ich nach einer Nachtschicht nach Hause und schlief irgend wann auch ein. Und während ich schlief, musste ich mich mit meinem Gesicht so in meine Kissen gewühlt haben, dass ich keine Luft mehr bekam. Denn plötzlich sah ich meine verstorbenen Großeltern, die mich aufforderten mit ins Licht zukommen. Dann tat ich einen großen Schauder und wurde wach. Ich war in Schweiß gebadet, klitsch nass. Dieses Erlebnis habe ich bis heute nicht vergessen. Es wäre sehr schön, wenn ich eine Antwort bekommen könnte, was das denn nun eigentlich war???

    Antworten
  5. harald hollenbach
    Nahtoderfahrung, Mystische Erfahrung, Außerkörperliche Erlebnisse.

    Elisabeth Kühler-Ross hat sich lange damit beschäftigt. Das ist in diesem Umfang nicht neu.Ich bin durch ein Mystisches Erlebnis ende des Jahres 1988 zu diesen Erkenntnissen gekommen.Es wahr auch wie eine zweite Geburt, eine Auferstehung. „Tot wo ist dein Stachel“ soll Jesus gesagt haben. Das scheint mir ein Hinweis zu einer Außenkörperlichen Welt zu sein, wie aus der Theosophie, Antroposophie beschrieben. Ich denke diese Ansätze können für Sterbende und Angehörige eine groooße Befreiung sein. Das getrennt sein von Diesseits und Jenseits ist eine ILLUSION! Amen

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