Ashtanga-Yoga und der achtstufige Pfad des Yoga nach Patanjali: Wie Yoga über acht Stufen zu einem höheren Bewusstsein und Erleuchtung führt.

Ashtanga-Yoga – vom Bhogi zum Yogi

Das menschliche Sein bringt Freude und Leid. Der Alltag wird auf Familie und Job ausgerichtet – im Strom von Verpflichtungen im sozialen Gefüge. Gern versüßen wir das Leben mit Kultur, gutem Essen und Genuss. Diese Genussmenschen werden „Bhogi“ genannt. Der Weisheitslehrer Patanjali überließ der Menschheit mit dem achtstufigen Pfad des Ashtanga-Yoga das Wissen, um zu einem Leben in Gott und dem höheren Bewusstsein eines „Yogi“ zu gelangen.

Yoga ist heutzutage vor allem bekannt als Entspannungsangebot und wird zum körperlichen Wohlbefinden genutzt. Die wohltuenden Schwingungen harmonisieren Geist, Körper und Seele – doch Yoga kann und ist mehr: ein Lebensweg, der aus karmischen Verstrickungen (die emotionale und körperliche Schmerzen bedingen können) herausführen kann, hin zu einem höherentwickelten Wesen.

Der indische Gelehrte Patanjali, der wahrscheinlich im 2. Jahrhundert vor Christus lebte, hinterließ der Menschheit die 195 Yogasutras und wird deswegen auch als „Vater des Yoga“ bezeichnet. Legenden zufolge wurde er hierfür vom Sonnengott Surya auf die Welt entsandt.

Der achtstufige Pfad

Sein Vermächtnis umfasst Anleitungen zur Befreiung vom irdischen Sein mittels des achtstufigen Pfads, beginnend mit Verhaltensregeln aus dem Raja-Yoga. Es is quasi eine „Neuprogrammierung“ und Vervollkommung des menschlichen Lebens mit Hilfe des Ashtanga-YogaSystems.

Der achtstufige Pfad beginnt mit ethischen Verhaltensregeln, den

  • Yamas (Verhalten anderen gegenüber)
    und den
  • Niyamas (Verhalten sich selbst gegenüber).

Verhaltenskodizes dieser Art (nicht töten, nicht stehlen, Keuschheit/Treue, Wahrhaftigkeit, maßhalten) finden sich in fast allen religiösen Schriften der Welt. Dieser geistigen, seelenstärkenden und erkenntnisfördernden Nahrung folgen körperorientierte Stufen:

  • Asana (Yogastellungen),
  • Pranayama (Atmung – Stoffwechselvorgänge werden aktiviert),
  • Pratyahara (Rückzug von weltlichen Dingen, der Bhogi entsagt den weltlichen Verlockungen und transzendiert zum Yogi),
  • Dharana (Konzentration auf nur einen Gedanken) und
  • Dhyana (Meditation).

Diese Stufen führen in Vollendung schließlich zu

  • Samadhi – der Gotteserfahrung des Aufgehens im Einheitsbewusstsein, verbunden mit allem.

Dieser Zustand verbrennt menschliches Karma, die Summe der vergangenen Taten, als Ursache für die Wiedergeburt.

Beate Wolfsteller, Redakteurin des Magazins „Erkenntnis durch Yoga“ und (Kinder-)Yogalehrerin nach der Sivananda-Tradition und Bhakti-Yoga. Am 4.7.15 gibt der im Himalaya lebende Swami Bodhi­chitananda ein Se­mi­nar zum Ashtanga-Yoga.

Mehr Infos unter www.erkenntnis-durch-yoga.de

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