Unser Umgang mit Geld zeigt, wer wir sind, und bestimmt das, was wir haben

Geld – das Symbol für den Austausch in Beziehungen – spiegelt unsere Beziehung zu unseren Werten, zu anderen Menschen wie letztendlich zu uns selbst. So können zum Beispiel Menschen, die gerne großzügig sind, diese großzügige Art auch finanziell kaum unterbinden. Umgekehrt fällt es Menschen, die finanziell geizen, schwer, verschwenderisch mit Gefühlen zu sein. Und Menschen, die sich Lebensglück von Geld erhoffen, ohne etwas für ihren Erfolg zu tun, tragen auch sonst in ihrem Leben nicht gerne die Verantwortung. Wir leben uns selbst – unser Sein – in allen Bereichen unseres Lebens; dies gilt in Bezug auf Geld genauso wie in Beziehung zu anderen Menschen. Wenn wir mehr Geld haben wollen und mehr Freude und Freiheit damit, dann liegt es an uns, unsere innere Einstellung zu Geld so zu wandeln, dass ab sofort auch MEHR daraus hervorgehen darf.

Viele Menschen fühlen sich angesichts ihrer finanziellen Situation hilflos oder gar ohnmächtig. Nun ist es verführerisch zu denken: „Na ja, ist ja nur Geld… nicht so wichtig.“ Doch wenn wir uns angesichts unserer finanziellen Situation so fühlen, dann weil wir dies so erleben und diese Gefühle in uns sind. Das Erkennen und Entlassen dieser begrenzenden Gefühle ist dabei essentiell: Es befreit uns nicht nur von dem Gefühl z.B. der Hilflosigkeit in Bezug auf Geld, sondern generell von unserem „Hilflos-Sein“. Mit dieser Befreiung fließt neue Lebensenergie in unser Leben. Statt Ohnmacht erleben wir dann Macht und gewinnen dadurch neuen Tatendrang. Wenn es um Geld geht, geht es also nie nur um Geld. Es geht immer um uns selbst.

Alle unsere Gefühle beeinflussen unsere finanzielle Situation. Unsere Schamgefühle begrenzen unseren Geldfluss, wenn es uns peinlich ist, Geld oder einen höheren Preis zu verlangen. Doch das Gefühl der Scham bleibt nicht auf unseren finanziellen Bereich begrenzt, sondern begrenzt unser Leben. Unsere Schuldgefühle finden Ausdruck in unseren finanziellen Schulden oder in unserem nicht genossenen Reichtum. Verdrängte Wut führt zu Geldvernichtung, und Angst bringt uns allenfalls dem befürchteten Zustand zielstrebig näher.

Die gesellschaftliche Dynamik zeigt dies anschaulich: Angstgetrieben sparen wir – entgegen unserem gesunden Verantwortungsbewusstsein – wo immer möglich.

Wir sparen an Dienstleistungen ebenso wie bei Produkten. Dadurch nähren wir zum einen unsere eigene Angst, dass auch an uns gespart werden wird. Auf der anderen Seite reagieren Unternehmen auf unsere Nachfrage nach günstigen Waren und Dienstleistungen, indem Produktionsstätten in Niedriglohnländer verlagert werden. Die Entlohnung der Menschen hinter den Produkten wird zum zentralen Faktor kostengünstiger Produktion. Auch daran tragen wir mit unserem eigenen Handeln unseren Teil der Verantwortung.

Geld ist quasi ein Stimmzettel. Mit jeder Ausgabe treffen wir eine Wahl. Wir bestimmen mit, ob z.B. das Obst und Gemüse aus der Region von lokalen Anbietern kommt, oder ob das in Plastik verpackte, vielfach behandelte Obst und Gemüse um den halben Globus transportiert werden muss. Wenn wir lokale Produkte kaufen, stärken wir den regionalen Wirtschaftskreislauf und lassen Menschen in der Region an unserem Kauf teilhaben. Deren eigene Nachfrage lässt dieses Geld dann größtenteils wieder in den regionalen Wirtschaftskreislauf zurück fließen. Dagegen führt der Kauf all der gut vermarkteten Produkte erfolgreicher Großkonzerne dazu, dass unser Geld auf deren gut gefüllten Konten landet. Die Giganten wachsen weiter, während dieses Geld dem regionalen Umlauf entzogen wird.

Wenn wir Geld bewusst durch möglichst viele Hände wandern lassen, werden auch viele Menschen davon profitieren. Und wenn wir Geld in unsere Wünsche und Werte investieren, dann wird es morgen anders investiert und breiter gestreut sein, als es heute noch der Fall ist. Es liegt an uns, sinnvoll und wertebewusst mit unserem Geld und der damit verbundenen Verantwortung umzugehen. Geld ist das Resultat aus gesunden Beziehungen und stimmigem Austausch. Wenn wir den Wert Mensch wieder anerkennen und bereit sind, ihm seinen Wert zuzugestehen, dann werden wir nachhaltig wachsen. Und diese Wertschätzung werden wir alle auch im eigenen Geldbeutel spüren.

Es mag viele scheinbar berechtigte Gründe zum Klagen geben: über die Politik, die Politiker oder konkret die hohe Mehrwertsteuer… über die Wirtschaft, die Unternehmer oder zu geringe Löhne… Die „Schuldigen“ gehen dabei so schnell nicht aus.
Allerdings: Solange wir klagen, jammern und Schuld zuweisen, tun wir eines nicht: selbst die Verantwortung tragen für unser eigenes Mitwirken! Wir können auf diese Weise niemals gewinnen. Im Gegenteil: Unsere negativen Gedanken lösen entsprechend negative schwere Gefühle in uns aus und lähmen. Dagegen gewinnen wir sofort, wenn wir die Zeit, die wir bisher mit Blick auf die Anderen verbracht haben, in uns investieren: in unsere Ideen, Möglichkeiten und Visionen. Konzentrieren wir uns auf das, was wir in unserem Leben bewirken wollen. Das sind Gedanken, die uns mit Freude erfüllen und uns viele kleine und größere Erfolge auf unserem Weg bescheren.

Wenn wir zum Beispiel auf mehr Geld verzichten, weil wir es noch als „schmutzig“ oder unwichtig erachten, tragen wir die Verantwortung dafür, dass dieses Geld in anderer Menschen Hände ist. Menschen, die eventuell einen schlechten Umgang damit haben. Während wir davon träumen, wie wir es in gute Projekte investieren würden… wenn wir könnten… wenn wir es hätten… und das Wörtchen wenn nicht wäre… investieren es andere z.B. in Rüstung. Bis dahin sehen wir zu und lassen unsere Möglichkeiten vorbeiziehen. Es wird Zeit, dass mehr verantwortungsbewusste Menschen die positive Macht und die positiven Möglichkeiten des Geldes nutzen, um diese Welt aktiv mit zu gestalten.
Es gibt keinen guten Grund, weniger in Kauf zu nehmen, wenn MEHR in unserem Leben möglich ist. Mit mehr Geld können wir verantwortungsbewusst, d.h. entsprechend unserem eigenen Bewusstsein verantwortlich, viel mehr bewirken! Warum sollten wir freiwillig weniger aus unserem Leben machen und weniger bewirken als wir könnten? Indem wir unsere Ängste und Begrenzungen überwinden, um aus unserem Potential mehr für uns und andere zu erschließen, begegnen wir unserem Leben mit der Wertschätzung, die es verdient. Es erfordert viel Mut MEHR zu bewirken. Nicht weil es schwierig wäre, mehr Verantwortung zu tragen, sondern weil mehr Verantwortung auch bedeutet, sich für mehr Anerkennung zu öffnen.

Ich wünsche Ihnen den Mut genau den Weg zu gehen, den Sie aus tiefsten Herzen gehen wollen – Sie tragen die Verantwortung für sich, für Ihr Leben und all das, was daraus erwächst!

Literatur:
Haben kommt von Sein – Der Wandel zur erfüllten Geldbeziehung von Nicole Rupp, erschienen 2006 im Eigenverlag.

Info und Bestellung unter www.habenkommtvonsein.de.

Bild oben: © Paul_Prescott-Fotolia.com

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