Vollwertige, pflanzliche Nahrung als Boost für die spirituelle Entwicklung? Der bekannte Arzt, Autor und Ernährungsexperte Rüdiger Dahlke berichtet für SEIN über Ernährungsgebote in den verschiedenen Weltreligionen, Bioluminiszenz durch Biophotonen, das „innere Leuchten“ und seine persönlichen Erfahrungen mit pflanzlicher, tierleidfreier Ernährung und einer dadurch erstarkten Spiritualität.

Beeinflusst Nahrung die spirituelle Entwicklung? Die Antwort ist ein klares „Ja“. Extrem gesagt: Fetter Schweinebraten führt zu bedrückendem Völlegefühl und erschwert jedwede anschließende Meditation. Wenn Blut im Bauchraum gebunden ist, fehlt es entsprechend woanders, in unserem Fall im geistigen Bereich. Als Resultat zieht die schwer im Magen liegende Kost die Aufmerksamkeit auf die Körper- statt auf die Bewusstseinsebene. Bei tierfett- und fleischlastiger Kost bleibt dieser Zustand lange über die Mahlzeiten hinaus erhalten. Bei ausschließlich pflanzlicher Kost verliert sich die Empfindung des Völlegefühls dagegen recht schnell und spirituelle Übungen fallen deutlich leichter.

Persönliche Erfahrungen

Der Zusammenhang zwischen Kost und Spiritualität ist fast allen Traditionen und Religionen bewusst, auch der christlichen. Auch hierzulande existieren noch Reste von Essensvorschriften, die die Spiritualität fördern sollten, wie zum Beispiel das Brauchtum, am Gründonnerstag grüne Speisen zu reichen und am Karfreitag kein Fleisch zu konsumieren. Seit gut 50 Jahren esse ich kein Fleisch mehr und mochte weder Milch noch Eier. Aber erst seit zehn Jahren bin ich konsequent mit „Peacefood“ und achte darauf, dass keine tierischen Produkte mehr in meiner Kost versteckt sind. Für meine Meditationspraxis brachte dies nochmals deutlich fördernde Effekte. Auch in meinen Seminaren – gerade bei den theoriebetonten – habe ich erlebt, wie positiv sich pflanzliche Ernährung auf den Geist auswirkt, weswegen wir schon früher immer ein vegetarisches Angebot hatten, auf das während der Seminarwoche immer mehr TeilnehmerInnen wechselten.

Nach mehrtägigem pflanzlich-vollwertigem Essen oder auch Fasten mit einer ketogenen Ernährung (bei der der Körper sich vor allem von den eigenen Fettreserven nährt) fällt Meditation vielen ungleich leichter. An Mischkost gewöhnte Gäste, die sich in unserem Heilungsbiotop „TamanGa“ aufhalten, steigen hier auf pflanzlich-vollwertiges Essen um, da es gar nichts anderes gibt. Gerade diese berichten immer wieder, wie viel rascher sich ihre spirituellen Erfahrungen im Vergleich zu anderen Exerzitien bei „normaler“ Mischkost vertiefen.

Tierisches in giftigen Zeiten

Viele Traditionen gehen davon aus, dass es nur Verschlackungen und Verschmutzungen des Körpers sind, die uns hindern, unser inneres Leuchten wahrzunehmen. Der katholischen Heiligen und Kirchenlehrerin Theresa von Avila wird Folgendes zugeschrieben: „Lasst uns gut sein zum Körper, damit die Seele gern in ihm wohne.“ Wohl jeder von uns lebt lieber in einem aufgeräumten sauberen Haus in gutem Zustand als in einer heruntergekommenen, vom Zerfall bedrohten Hütte. Ein Großteil der mit der Nahrung aufgenommenen Gifte (beispielsweise Pestizid- und Herbizidrückstände) stammen aus Tierproteinen. Lässt man diese konventionellen tierischen Produkte weg und ersetzt sie durch vollwertige Pflanzenkost, minimiert man die Gifte im Körper und es ergibt sich zeitgleich ein großartiger Effekt der Ernährung auf die spirituelle Entwicklung. Tatsächlich ist in den meisten Ashrams, die ich erleben durfte, Fleisch verpönt und oft gänzlich verbannt, und selbst in christlichen Klöstern ist es minimiert.

Inneres Leuchten & Ernährung

Das Vermeiden ständig neuen Giftes ist aber nur die eine Seite. Die andere ist, dem Organismus mit der Nahrung das „Leuchten des Lebens“ in Gestalt von (Bio-)Photonen zuzuführen. Prof. Fritz Albert Popp, der deutsche Begründer der Biophotonenforschung, der die Licht-Ausstrahlung aller organischen Substanz erstmals wissenschaftlich messen und so belegen konnte, sprach von Bioluminiszenz. Bereits der Physik-Nobelpreisträger Erwin Schrödinger erkannnte den Menschen als „Lichtsäuger“. Tatsächlich stammt, ebenso offensichtlich wie unwiderlegbar, alle Nahrung ursprünglich aus Pflanzen. Diese schaffen aus Wasser (H2O) und Kohlendioxid (CO2) sowie Mineralien und Sonnenlicht mittels Photosynthese Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette. Wenn wir diese drei Nahrungsbestandteile zu uns nehmen und verstoffwechseln, werden sie wiederum zu Wasser abgebaut, das wir ausscheiden, zu CO2, das wir über die Lungen abatmen, und Mineralien, die wir beispielsweise in Knochen einlagern. Unverdauliches wie Zellulose wird über den Darm abgegeben.

Wo aber bleibt das Licht, wo die Photonen, die für die Photosynthese notwendig waren? Sie bleiben offensichtlich in uns und lassen sich tatsächlich mit Restlichtverstärkern messen. Diese Bioluminiszenz ist bei der Ernährung nach Popp am stärksten in frischen Wildkräutern nachweisbar, etwa in der Lieblingsnahrung der Rehe, die sehr wählerisch die hellgrünen Spitzen zupfen. In absteigender Reihenfolge finden sich in Bio-Kost noch relativ viele Photonen, sofern es sich nicht um hybridisierte Pflanzen handelt. Das sind solche, deren Erbgut bei der Zucht verklumpt, wodurch sich Kerne und Früchte vergrößern. Wenn man den Mund gleichsam aufreißen muss, um moderne Heidel- oder Himbeeren unterzubringen, die auf mehr als doppelte Größe angeschwollen sind, liegt dieser Verdacht nahe.

Da sich die Biophotonen in den Doppelspiralen der DNS unseres Erbgutes sammeln, enthalten solche Pflanzen – auch wenn sie als Bio deklariert werden – trotzdem wenig „Leuchten des Lebens“. Sie sind auch meist nicht mehr fortpflanzungsfähig, was Firmen wie Bayer-Monsanto oder Syngenta natürlich freut, denn dadurch können sie jedes Jahr neues Saatgut verkaufen. Dieser Effekt ist noch stärker bei genmanipulierten Pflanzen zu finden, denen dann selbst konventionell gezogenes Gemüse noch vorzuziehen wäre. In moderner Tiefkühlkost, die zwar alle Vitamine bewahrt, sind fast gar keine Biophotonen mehr enthalten, sie ist in dieser Hinsicht tot.

Von der Lebensenergie in der Nahrung weiß unsere moderne Ernährungslehre nichts und will – ganz im Sinne der Nahrungsmittelindustrie – auch gar nichts davon wissen, denn Konzerne können sie nicht bieten: Frische vitale Kost lässt sich in Fabriken nicht produzieren. Im Westen sind wir, was Lebensenergie angeht, darauf angewiesen, selbst zu denken und nicht der konventionellen Ernährungslehre zu glauben.

Das innere Leuchten durch Traditionen und Zeiten

Es gibt Menschen, die besonders von innen zu „leuchten“ scheinen. Oft sind sie charismatisch und so genießen es viele, solchermaßen gesegneten Menschen zu begegnen und ihre Nähe zu suchen. Die Menschheitsgeschichte ist voller Berichte und Bilder solcher Menschen mit besonderer Ausstrahlung, deren „Leuchten“ in Form von verschiedenen Symbolen in die Weltreligionen Eingang fand: Im Christentum finden wir diese Entsprechung im Heiligenschein. In anderen Traditionen, wie beispielsweise dem Buddhismus, spricht man vom tausendblättrigen Lotos, bei den Hindus vom Kronen-Chakra, im Zen vom Jadekissen, die sich alle bei vervollkommneten Menschen öffnen. Könige, Kaiser und Päpste hatten offensichtlich früher den Anspruch, dieses magisch anziehende Leuchten zu besitzen. Als sich das Kronen- Chakra dann wohl immer seltener bei ihnen öffnete, behalfen sie sich mit künstlichen Kronen aus Gold, besetzt mit eindrucksvoll blitzenden Edelsteinen, um den Effekt des Heiligenscheins vorzutäuschen und so ihren Machtanspruch zu untermauern.

Essen für die Erleuchtung

Einige Religionen gehen davon aus, dass dieses innere Leuchten immer in uns vorhanden ist und lediglich ungünstige Lebensgewohnheiten – wie unter anderem eben die falsche Ernährung – verhindern, dass es nach außen dringt. Um das Leuchten hervorzubringen, spielt Ernährung traditionell eine wichtige Rolle. Ihr Gegenpol, das Fasten, ist in praktisch allen Religionen dafür bekannt, beim Reinigen der Schalen, die unseren leuchtenden Kern umgeben und gleichsam abschirmen, zu helfen.

Fasten führt zu einem ketogenen Stoffwechsel auf der Basis eigener Reserven. Insofern ist ketogene Kost in dieser Hinsicht ebenfalls sehr günstig. Auch ballaststoffreiche, pflanzliche und damit leichte Kost wird in vielen religiösen Traditionen – zum Beispiel auch der biblischen – empfohlen. Wer nach einer Orientierungshilfe sucht, dem seien besonders die Ernährungsempfehlungen der indischen Ayurvedatradition ans Herz gelegt. Hier findet sich eine gute, gesunde Kost mit warmen, frisch gekochten Mahlzeiten, bei denen weitgehend auf tierische Produkte verzichtet wird. Nach hinduistischer Tradition kann diese sogar auf eine spirituelle Entwicklung hin ausgelegt werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Man ist auf einem gutem Weg zu spiritueller Selbstverwirklichung, wenn alles Gefährliche, Giftige und Schädliche, also vor allem Tierprotein und mit Giften behandelte konventionelle Kost, weggelassen wird und pflanzlich-vollwertige, leichte Ernährung gewählt wird. Wer obendrein frische Rohkost bevorzugt, bekommt besonders viele Biophotonen, also „Leuchten des Lebens“ ab.

 

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