Den Argumenten der Klimawandelleugner zu begegnen, ist nicht immer einfach. Die Klimawissenschaft hat es schwer, mit ihren Vorhersagen zur kommenden Erderwärmung bei allen Menschen durchzudringen. Den globalen Herausforderungen des Klimawandels wirkungsvoll zu begegnen wird aber nur möglich sein, wenn wir uns als Weltgemeinschaft verstehen und gemeinsam handeln. Angesichts der aufziehenden existenziellen Krise der Spezies Mensch dürften Kriege untereinander der Vergangenheit angehören. Wenn es eine reale Bedrohung für die Menschheit gibt, dann ist es der Klimawandel.

von Aman

Es macht keinen Unterschied, ob wir „nur“ für unsere Familien Verantwortung tragen oder als Führungskraft für die Mitarbeiter eines großen Konzerns. Wir müssen uns darin einig werden, dass wir durch unseren keineswegs nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen der Erde, vor allem durch die Verbrennung Millionen Jahre alter Kohlenstofflager – wie Kohle, Öl und Erdgas – sehr wohl einen negativen Einfluss auf das Klima haben. Diese Erkenntnis muss sich nicht zwangsläufig über das Verstehen wissenschaftlicher Klimastudien einstellen. Es kann hillfreich sein, einen intuitiveren und „fühlenden“ Blickwinkel einzunehmen und das Vorhandensein unserer heutigen Lebensgrundlagen im Zusammenhang mit der Klimageschichte unseres Planeten neu zu betrachten.

Es war demnach in der Frühgeschichte menschlicher Zivilisationen keine Selbstverständlichkeit und es wird auch in Zukunft nicht selbstverständlich sein, ein für den Menschen freundliches Klima vorzufinden, das uns einlädt, uns frei zu entfalten. Dass es jetzt so ist, dafür sollten wir zutiefst dankbar sein. Der Schöpfung, Gaia oder einem Gott gegenüber. Wer auch immer auf die Idee kam, uns dieses Geschenk zu machen.

Dass der Klimawandel menschengemacht ist, wird verständlicher durch die Klimageschichte

Nach allem, was wir über die Klimageschichte wissen, können wir davon ausgehen, dass es lediglich die letzten 11.500 Jahre ein relativ stabiles und gemäßigtes Klima gab. Davor waren extreme Temperaturschwankungen mit Eiszeiten, langen Dürreperioden und schweren Stürmen die Normalität.

Niemand kann mit absoluter Sicherheit vorhersagen, wie sich das Klima in Zukunft entwickeln wird. Dazu ist das Klimageschehen ein zu komplexes System ineinander verwobener Einzelfaktoren. Allein schon aus diesem Grund ist es naiv und unangemessen zu behaupten, die Aktivitäten von sieben Milliarden Menschen hätten keinen Einfluss auf das Klimageschehen. Offensichtlich ist aber, dass sich das Klima verändert. Und zwar nicht zu unserem Vorteil.

Was wir tun können, um besser zu verstehen, was da vor sich geht, ist ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie Sonne, Ozeane, Atmosphäre und vor allem der Kohlenstoffkreislauf miteinander in Wechselwirkung stehen. Es braucht ein tieferes Verständnis dessen, ja ein Mitgefühl dafür, wie fein die natürlichen Klimakräfte auf unserem Planeten aufeinander abgestimmt sind und wie sensibel sie auf kleinste Ereignisse reagieren. Auch sollten wir realisieren, dass wir Menschen zu einer neuen, einflussreichen Größe dieser Klimakräfte wurden. Allein die Rückbesinnung darauf, wie untrennbar wir Menschen mit der Natur verbunden sind, kann dazu führen, dass sich schlußendlich durchsetzt, was dem Leben aller dient.

Klimawandel und Leugner

Exxon-Wissenschaftler warnten bereits 1977 intern vor den Gefahren des Klimawandels. Anstatt die Konsequenzen daraus zu ziehen und neue, umweltfreundlichere Geschäftsfelder zu erschließen, organisierte Exxon im Rahmen der „Global Climate Coalition“ eine Desinformationskampagne mit dem Ziel, die Wissenschaft hinter dem Klimawandel in Zweifel zu ziehen. Exxon trug auch dazu bei, dass die US-Regierung die internationale Klimaschutzvereinbarung im Jahr 1998, das Kyoto- Protokoll, nicht unterzeichnete. 2018 erhob die Staatsanwaltschaft New York Klage gegen Exxon wegen Täuschung der Anleger.

Auch heute haben wir immer noch mit den Auswirkungen dieser Desinformationskampagne zu tun. So zum Beispiel mit der Behauptung der Klimawandel Skeptiker, die Erwärmung der Erde sei auf die Aktivitäten der Sonne zurückzuführen. Sie ist falsch, denn der Anstieg der Lufttemperatur der Erde deckt sich nicht mit den Zyklen der Sonnenaktivitäten. Seit den 1980er Jahren nimmt die Sonnenaktivität sogar ab.

Kleines Gas große Wirkung

Ein anderes, immer wieder vorgebrachtes Argument der Klimawandelleugner ist, dass ein Spurengas wie das Kohlenstoffdioxid (CO2), welches nur in einer minimalen Konzentration in der Atmosphäre vorhanden ist, niemals durch eine minimale, menschengemachte Erhöhung das Klima beeinflussen kann. Doch das scheinbar so nebensächliche Kohlenstoffdioxid hat eine grundsätzlich wichtige Aufgabe auf unserem Planeten. Das Gas bildet in der Atmosphäre eine schützende Decke, die verhindert, dass die Erde zu viel Wärme in den Weltraum abstrahlt. Ähnlich wie in einem Gewächshaus wird so ein optimales Klima für die Pflanzen und Tiere auf unserem Planeten geschaffen. Ohne CO2 und andere Spurengase wäre es um 33 °C kälter und wir hätten auf der Erde statt der gegenwärtigen +15 °C eine globale Durchschnittstemperatur von -18 °C.

Wo ist das durch den Menschen freigesetzte CO2 geblieben?

Bereits in den 70er Jahren tauchte die Frage unter Wissenschaftlern auf, wo das durch den Menschen freigesetzte CO2 geblieben ist. In unserer Atmosphäre ließ sich allein nur etwa die Hälfte davon nachweisen. Weltweite Forschungen in den darauffolgenden Jahren führten schließlich zu dem Ergebnis, dass große Mengen dieser von Menschen verursachten CO2-Menge in den natürlichen Speichern wie den Ozeanen, den Böden und den Wäldern eingelagert wurde. Die Ozeane nahmen dabei den größten Teil des CO2 auf. Nicht homogen gleichmäßig verteilt, sondern nur in der obersten Meeresschicht, die sich alle fünfhundert Jahre einmal komplett umwälzt. Man geht mittlerweile von drei Meeresschichten mit 500, 1000 und 1500 Jahren Umwälzungszeit aus. Wann, oder ob diese oberste Meeresschicht einmal als gesättigt angesehen sein wird, bleibt Spekulation. Eine andere Annahme geht davon aus, dass einmal im Wasser der Ozeane eingelagertes CO2 durch die Erwärmung der Weltmeere wieder freigesetzt werden kann. Also einen negativen Rückkopplungseffekt auf das Weltklima ausüben kann.

Im Zeitraum von 1870-2014 hat die Menschheit insgesamt 545 Milliarden Tonnen Kohlenstoff emittiert, wovon 320 Milliarden Tonnen im Meer, den Böden und Pflanzen und 225 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in der Atmosphäre verblieben sind. Der Kohlenstoffgehalt allein in der Luft hat sich durch die Aktivitäten des Menschen von vorindustriellen 597 Milliarden Tonnen auf die heutigen 820 Milliarden Tonnen erhöht. In den Medien wird meist von einem Kohlenstoffdioxidanstieg von 280 ppm auf heute 404 ppm (parts per million) gesprochen.

Mittlerweile sammeln sich immer größere Mengen CO2 und anderer Spurengase wie Methan und Wasserdampf in der Atmosphäre und verhindern, dass die Erde ausreichend Wärme abstrahlt. Dass dies zu Dürren, Überflutungen, extrem heißen Sommern und starken Stürmen führt, erfahren wir bereits.

Wird der Planet grüner?

Dass der Klimawandel nicht menschengemacht ist, wird von Klimawandelleugnern mit dem Argument begründet, zusätzliches CO2 würde der Erde nicht schaden. Der Planet würde grüner, weil dadurch das Pflanzenwachstum angeregt wird. Dies stimmt so nur vordergründig. Die Erde praktiziert eine langfristige Strategie, um gut mit zusätzlichem Kohlendioxid in der Atmosphäre umzugehen. Im Unterschied zur Menschheit, die heute CO2 mit einer Geschwindigkeit freisetzt, auf die die natürlichen CO2-Speicher bei weitem nicht schnell genug reagieren können. Erkennbar wird durch die Zunahme der Pflanzendecke, dass die Erde sich in einem Ausgleichs- und Reparaturmodus befindet. Sie arbeitet kontinuierlich daran, ein stabiles Klima und eine stabile Atmosphäre mit hohem Sauerstoffanteil zu erhalten. Dies ist für höher entwickeltes Leben eine Voraussetzung. Dabei verfolgt die Erde stur ihren eigenen Plan und nimmt in ihren langen Zeitläufen keine Rücksicht auf die Lebensgewohnheiten von uns Menschen.

Der Sauerstoffgehalt der Erdatmosphäre nimmt langsam ab

Durch Auswertung von Eisbohrkernen wissen wir, dass der Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre in den letzten 100 Jahren um 0,1% auf 20,9 % gesunken ist. Der Grund dafür ist die sauerstoffverbrauchende Verfeuerung von fossilen Brennstoffen. Der Sauerstoff-Verlust gilt als Indikator für eine schwerwiegende Störung des ökologischen Gleichgewichts der Erde, der langfristig auch für den Menschen bedrohlich werden könnte. Um herauszufinden, wie groß der Sauerstoffanteil in der frühen Erdgeschichte war, untersuchten Wissenschaftler die Sauerstoffeinschlüsse in Millionen Jahre altem Bernstein. Das Ergebnis: Der Sauerstoffgehalt war im Zeitalter der Perm-Trias-Grenze (vor ca. 250 Millionen Jahren) von 30 % auf bis zu 12 % gesunken. Der Sauerstofflevel entsprach dem, der heute in rund 5000 m Höhe herrscht. Heutige Lebewesen hätten damals unter der Höhenkrankheit gelitten. Durch die Ausbreitung von Bäumen stieg der Sauerstoffgehalt während des Jura wieder auf 25 % und der Kreidezeit auf ca. 30 %. Ein Sauerstoffverlust von 0,1 % klingt nicht nach viel. Dass das Sauerstoff-Level von 21 % über 25 Millionen Jahre von der Natur mit Veränderungen im Promillebereich nahezu konstant gehalten wurde, sollte uns jedoch zu denken geben.

Der radikale Abfall des Sauerstoffanteils vor Millionen Jahren ist möglicherweise ein Hinweis auf die Freisetzung großer Mengen an Methan. Methan reagiert mit Sauerstoff. Das heißt: Wenn die Temperatur der Atmosphäre und der Meere weiter steigt, löst sich Methanhydrit. Methanhydrit ist ein zu Eisklumpen unter Kälte und hohem Druck verfestigtes Methan, das in tieferen Meeresschichten und im Boden der gefrorenen Tundra lagert. Es löst sich durch Wärme auf, steigt nach oben und reagiert mit dem Sauerstoff in der Atmosphäre und „verzehrt“ ihn, wobei neues Kohlenstoffdioxid und Wasser entsteht.

Die Methankonzentration in der Erdatmosphäre hat sich seit 1750 bis 2017 mehr als verdoppelt und damit den höchsten Wert seit mindestens 800.000 Jahren erreicht.

Was können wir tun?

Besinnen wir uns darauf, dass ein stabiles Klima keine Selbstverständlichkeit ist, dass es gewürdigt und bewahrt werden sollte, so wie es jetzt noch ist. Und, was ist eigentlich so intelligent daran, Millionen Jahre alte Braun- und Steinkohle, Erdöl und Erdgas mit einem verheerend schlechten Wirkungsgrad zu verbrennen, um damit Strom zu erzeugen, zu heizen oder Maschinen anzutreiben? Wertvolle Kulturlandschaften werden bei der Braunkohleförderung abgebaggert und in große Löcher (das größte Loch Europas) und Seen verwandelt.

Unsere bisherige Abhängigkeit vom Öl hat andere reich, gierig und ignorant gemacht. Die Explosion der Ölbohrplattform Deepwater Horizon im April 2010 im Golf von Mexico war (und ist immer noch) eine der größten Umweltkatastrophen dieses Planeten.

Warum sollten wir an diesem System festhalten?

Die Zukunft gehört den Wäldern

Fast die Hälfte der Sauerstoffzufuhr in die Atmosphäre erzeugt das Phytoplankton der Ozeane, etwa 30 Prozent kommen durch die tropischen Regenwälder und andere Wälder hinzu. Als der Mensch begann, sich auf der Erdoberfläche auszubreiten, war der Planet mit Wäldern bedeckt. Heute ist nur noch ein Bruchteil davon erhalten und zugleich durch Abholzung und Waldbrand gefährdet. Auch die deutschen Wälder. Das heißt, die verbliebenen Wälder nehmen im Gegensatz zu früheren Zeiten weniger CO2 auf und produzieren weniger Sauerstoff.

Wir können umsetzen, was wir im Herzen als richtig verspüren. Etwa so schnell wie möglich auf die Verbrennung fossiler Energieträger zu verzichten und die Altlasten unserer früheren Klimaaktivitäten auszugleichen. Das hieße, unser „Klima-Karma“ aufzulösen. Ja, es klingt ziemlich esoterisch, aber die Bedeutung sollte allen klar sein. Um den Klimawandel abzuschwächen, werden wir nicht drumherum kommen, jegliche Handlung, jeglichen Konsum mit dem Pflanzen von Bäumen zu kombinieren. Ob als Geburtstags- oder Hochzeitsgeschenk oder zur Geburt eines Kindes. Oder beim Kauf eines Möbelstückes (wer kauft noch bei IKEA ein?), der Inanspruchnahme einer Dienstleistung – zum Beispiel beim Friseur, einer Bank oder einem Handwerker. Ebenso beim Abschluss einer Versicherung, beim Lebensmitteleinkauf, oder den Genuss einer Tasse Kaffee.

Eine Billion Bäume bis 2030

Wir sollten von jedem Unternehmen fordern, sich in Zukunft zu Baumpflanzungen zu verpflichten. Bäumepflanzen sollte zu unserem Alltag gehören wie das Atmen. Das Pflanzen von Bäumen und die Wiederbewaldung des Planeten hieße, die Erde in unserem Sinne bei ihrer Reparaturarbeit zu unterstützen. Ob wir direkt Bäume pflanzen oder weltweit Bäume über Baumpflanzprojekte pflanzen lassen, spielt dabei keine Rolle. Eine Billion Bäume bis 2030 weltweit zu pflanzen sollte unser aller Anliegen sein.

Um es mit den Worten von Erwin Thoma, dem Autor des Buches „Die geheime Sprache der Bäume“, zu sagen:

„Je tiefer du in die Natur hineinschaust, desto mehr kniest du dich vor dem Wunder der Schöpfung nieder.“ 

 

Anmerkung: Unser Verlag ist Mitglied der Entrepreneurs for future. Wir haben uns verpflichtet bis spätestens zum Jahr 2025 alle Abläufe im Unternehmen CO2-neutral aufzustellen. Für unsere Klima Altlast der vergangenen 25 Jahre, wir nennen es Klima-Karma, wollen wir bis zum Jahr 2025 mindestens 50.000 Bäume pflanzen, die das von uns in der Vergangenheit emittierte CO2 wieder aus der Atmosphäre holen.

Tipps:

Bäume pflanzen lassen: www.plant-for-the-planet. org oder www.trilliontreecampaign.org
Filmtipp auf Youtube: Erwin Thoma, „Die geheime Sprache der Bäume“
Buchtipp: David Nelles & Christian Serrer, „Kleine Gase – Große Wirkung. Der Klimawandel “

8 Responses

  1. Roland
    Lord Moncton befragte eine Greenpeace Aktivistin

    Mir geht es nur um die Wahrheit und ich lehne derartige (Politische) Ideologien ausdrücklich ab. Weil zur mittelalterlichen Warmzeit oder zur Zeit des Römischen Klimaoptimums lagen die Temperaturen Jahrhunderte lang weitaus höher, als sie jetzt befürchtet werden und es waren Zeiten, in denen es den Menschen besser ging, als jemals vorher oder nachher!
    Deswegen befürworte ich noch Lange nicht die Umweltzerstörungen durch Konzerne etc. . Wenn die Grundlage(Climategate) einer Diskussion auf Wissenschaftlich nicht beweisbare Argumente baut, führt Sie anderes im Sinn aber keinesfalls das Wohlergehen der Menschen. Ich befürchte eine Abzocke der Sozial schwachen Menschen zugunsten einer Machtelite, die die Welt nicht verändern, das System Kapitalismus Aufrechterhalten will koste es, was es wolle. Alternative wär economy4mankind.org

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  2. Uschi
    Danke...

    Lieber Aman,
    vielen Dank für diesen Artikel. Nach dem für mich völlig überraschenden letzten Gespräch mit Zweiflern an einem menschengemachten Klimawandel werde ich mir deinen Artikel wohl ausdrucken und ins Portemonnaie stecken… man weiß ja nie, wann man diese Argumente wieder braucht.

    Liebe Grüße!
    Uschi

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  3. Heiko

    Und deshalb wird bspw. in Hessen der Reinhardswald von „Klimawandelbefürwortern“ (CDU / Grüne) abgeholz, um in einer windflauen Gegend die größten Windräder zu bauen, die es bei uns gibt. Warum in der Gegend? Weil es in windflauen Gegenden weitaus mehr Subventionen gibt als in windstarken. Neben zig anderen Nachteilen von Windrädern…

    Ich finde es schade, dass dieser Artikel nur eine einzige Meinung zulässt, obwohl es immer auf den Betrachter ankommt. Nichts ist „alternativlos“!

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    • Aman
      Die ganze Wahrheit zu Rodungen im Reinhardswald

      Hallo Heiko, danke für deinen Beitrag.

      Dieser Vorwurf zu Abholzung für Windkraft im Reinhardswald ist nicht neu.
      Correktiv hat die Sachlage überprüft und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass der Vorwurf nur bedingt richtig ist.
      Keinesfalls soll der ganze Wald gerodet werden. Nur 2% des Waldgebietes sind als potenzielle Standorte für Windräder ausgewiesen. Die Grünen waren an der Entscheidung beteiligt, jedoch zusammen mit CDU, SPD, FDP und den Piraten. Naturschutzorganisationen halten die Gebiete im Reinhardswald für unbedenklich.

      Hier gehts zum Artikel: „Zuspitzungen in Berichten über Rodungen im Reinhardswald“

      Waldsterben im Reinhardswald:
      Ein anderer Bericht sollte uns noch größere Sorgen machen. Im Reinhardswald, das mit 200 Quadratkilometern größte zusammenhängende Waldgebiet Hessens, findet zur Zeit ein großflächiges Absterben der Fichten aufgrund der Trockenheit statt. Auch immer mehr Buchen und Lärchen leiden. Schädlingsbefall und Pilzkrankheiten nehmen zu. Laut Forstamt Reinhardshagen sind mittlerweile 1400 Hektar Kahlflächen im Reinhardswald entstanden.

      Die Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) hat darüber berichtet:
      Hier geht es zum Artikel: „Die Bäume im Reinhardswald verdursten“

      Hier noch ein Kommentar des Redakteurs Gerd Henke: „Kein Mittel gegen Sterben“

      Da hilft nur, den Ursachen ins Auge zu schauen und eine Wiederbewaldung mit klimaresistenteren Bäumen. Wir haben keine andere Wahl.
      Die Redaktion

      Antworten
      • Heiko

        Hallo Aman!

        Den interessanten Verweis werde ich mir morgen anschauen. Das mit den Fichten sehe ich ähnlich. Sie haben bei uns schon immer am äußersten Extrem gelebt, da sie eigentlich nicht für unser Klima gemacht sind. Die (geringfügigere) Erhöhung der Temperaturen gibt ihnen jetzt den Rest, sodass sie keine Kraft mehr haben, sich gegen Schädlinge u.Ä. zu wehren.

        Deswegen werden in vielen Teilen Deutschland die Fichtenwälder seit Jahren schon in widerstandfähigere Mischwälder umgeforstet.

        Viele Grüße
        Heiko

      • Heiko

        Hallo Aman,

        den Correctiv-Artikel habe ich mir angeschaut, genauso wie den Bebauungsplan.
        Deine Aussage oben musst du korrigieren, denn es sind 2% der Fläche Hessens für die Windräder zur Bebauung vorgesehen und nicht 2% des Waldes…

        Im „Gutsbezirk Reinhardswald“ sind 2240 ha als Vorrangflächen zur Bebauung ausgewiesen. 2240 ha Wald zu roden sind für mich persönlich 2240 ha zu viel. Es gibt genug freie Flächen in Deutschland mit einer höheren Windstärke, wo man Windräder hinbauen kann, wenn man das möchte.

        Windräderbau auf windflauen Flächen stärker zu fördern als in windreichen setzt einfach falsche Anreize…

        Mir fehlt auch die Erforschung und Überlegung zu Alternativen als den bisher genutzen. Windräder produzieren enorm viel Sondermüll (Rotorblätter), verändern das lokale Klima, sorgen für lokale Extremklimaverhältnisse, zermatschen Insekten und andere Flugtiere und emittieren Infraschall. Das alles ist bisher zu wenig erforscht, ob und was für Auswirkungen das auf die Umwelt, die Menschen und die Tiere hat.

        Viele Grüße
        Heiko

    • Aman
      Das menschliche Handel außerhalb von Kreisläufen ist generell in Frage zu stellen

      Ich grüße dich Heiko,
      danke für den Hinweis. Es muss heißen: „2 Prozent des Waldes in Hessen sind Vorrangflächen für Windenergie“.

      Im „TEILREGIONALPLAN ENERGIE NORDHESSEN“, beschlossen durch die Regionalversammlung Nordhessen am 07.10.2016 heißt es unter Pos. 5.2.2.1 Windenergie:
      … „Rodungen für Standorte von Windenergieanlagen im Wald sollen nur im dafür erforderlichen Umfang durchgeführt werden, dabei sind Windwurfflächen und Blößen vorrangig zu nutzen. Alte Laubholzbestände sollen durch Anlagenstandorte nicht beansprucht werden.“

      Auch dein Einwand, dass Windräder im Moment noch Sondermüll durch die Produktion der Rotorblätter produzieren ist richtig. Ein effektives Recyclingverfahren für glasfaserverstärkte Kunststoffe gibt es noch nicht und ist dringend zu entwickeln. Denn es gibt jede Menge davon:
      2015 wurden in Europa ca. 1.069.000 Tonnen GfK hergestellt. Neben Windkraftflügeln bestehen zum Beispiel viele Tanks, Rohrleitungen, Dusch- und Badewannen, Schwimmbasins, Bootsrümpfe, Campingwagen und -mobile, Stromkästen usw. aus glasfaserverstärktem Kunststoff.

      Die Natur kennt keinen Müll, sondern nur Kreisläufe. Generell muss in Zukunft alles menschliche Handeln, dass nicht auf Kreisläufen basiert, in Frage gestellt werden.

      Auch das „zermatschen von Insekten und andere Flugtiere“ durch Windkraftanlagen, wie du das nennst, ist ein Einwand wert. Wieviele Insekten und Flugtiere (und Wildtiere) allerdings durch die in Deutschland zugelassenen 47,1 Mio Pkw, 5,8 Mio Lkw und dem Transitverkehr sowie Flugverkehr jährlich zu Schaden kommen, dürfte im Verhältnis gesehen wohl entscheidender sein.

      Antworten
      • Heiko

        Hallo Aman,

        es hilft ja nicht zu sagen, dass durch Autos und LKWs viele Insekten zermatscht werden und es deswegen kein Problem ist, wenn man noch mehr durch Windräder tötet. 😉
        Vermutlich sterben noch mehr durch Monokulturen, Pestizide und Insektizide. Mit ging es nur darum, dass man Windräder immer mit Klimaschutz in Verbindung bringt, ohne die Nachteile zu bedenken und Alternativen zu erforschen. (Und dass man für deren Bau auch Wälder abholzt…)

        Aber eigentlich ging es in dem Artikel meines Erachtens gar nicht so sehr um Windräder, sondern um das Pflanzen von Bäumen. Das sollte den Insekten, der Natur und somit auch uns auf jeden Fall helfen. 🙂

        Ich bin übrigens sehr erfreut über deine Diskussionsbereitschaft und die Möglichkeit, eventuell unterschiedliche Meinungen zu besprechen!

        Viele Grüße
        Heiko

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